Abschied von der Dürre – Deutschland atmet auf
Deutschland scheint eine Atempause von den extremen Trockenperioden, die das Land seit 2018 plagten, eingekehrt zu sein. Andreas Marx, der Leiter des Dürremonitors am Helmholtz-Zentrum für Umweltforschung, konstatierte in Leipzig eine deutschlandweite Besserung des Zustandes. Die Feuchtigkeit ist auch in tieferen Bodenschichten zurückgekehrt, ein Umschwung, der sich wohlwollend auf Wälder und die Wasserressourcen auswirkt.
Marx merkte an, dass solche Extremwetterereignisse zwar selten, aber nicht unumgänglich sind. Die Intensität und Dauer der jüngsten Dürre war jedoch beispiellos seit dem 19. Jahrhundert, und man war darauf nicht ausreichend vorbereitet. Noch weisen einige östliche Gebiete Sachsens, Brandenburgs und Mecklenburg-Vorpommerns trockenere Bodenverhältnisse auf, aber die Niederschläge von 2023 haben mit ihrem rund 40 Prozentigen Überschuss des langjährigen Mittels für breite Entlastung gesorgt – zumindest in den meisten Teilen des Landes.
Die sich verändernden Bedingungen dienen dabei auch als Ansporn, die Genauigkeit des Dürremonitors zu verbessern. Fehlerquellen, die während der Dürreperiode verborgen blieben, treten nun zutage, so etwa fehlerhafte Niederschlagsmessungen an einer Station in Hannover-Langenhagen. Für die Wald-, Forst- und Wasserwirtschaft dürfte das Jahr 2024 daher weitaus sorgloser verlaufen. Das aktuelle Wasservolumen im Boden verringert nach Marx das Risiko einer kritischen Lage im gleichen Jahr erheblich.
Im Bereich der Landwirtschaft bleibt die Prognose jedoch unbestimmt. Laut Marx kann auch zum jetzigen Zeitpunkt nicht festgesagt werden, wie sich der Sommer entwickeln wird, da die Landwirtschaft hauptsächlich auf den Regen von April bis Oktober angewiesen ist. Vorhersagen, die bereits im Frühjahr einen weiteren Dürresommer prophezeien, bezeichnet der Klimaforscher als verfrüht und interessensgeleitet. (eulerpool-AFX)
