Guenther Steiner: Ein nicht ganz so typischer Teamchef verlässt die F1-Bühne

Die Formel 1 verliert eine ihrer prägnantesten Persönlichkeiten: Haas Teamchef Guenther Steiner nimmt Abschied von der Motorsport-Königsklasse – und hinterlässt eine Lücke, die weit über die Teamgrenzen hinausreicht. Der italienische Strategie-Virtuose hatte durch seine authentische Art und sein ungeschminkt ehrliches Auftreten die Sympathien der Fans und der gesamten Formel-1-Gemeinschaft gewonnen.

Charakterkopf und Publikumsliebling – das war Steiner, bekannt für seine direkten Sprüche und seine Fähigkeit, selbst in kritischen Momenten eine humoristische Note zu bewahren. Man erinnere sich an sein Engagement in einem weihnachtlichen Werbespot des Haas Titelsponsors MoneyGram, in dem die Teammitglieder belustigt Strickwaren anprobierten – ein augenzwinkerndes Understatement zum Fest der Liebe, abgerundet durch Steiners Strickleidenschaft.

Steiners einzigartige Persönlichkeit strahlte besonders im Netflix-Format "Drive to Survive" auf, wo er bereits in der ersten Episode mit seiner unverblümten Art für Aufsehen sorgte. Mit seiner bodenständigen und ehrlichen Persönlichkeit zog er die Aufmerksamkeit der Zuschauer auf sich, auch abseits der spannenden Rennaction.

Trotz des mäßigen Abschneidens des Haas-Teams, welches im Jahr 2023 den letzten Platz in der Konstrukteurswertung belegte, trauerten viele Fans um Steiner – ein Indiz für seinen Stellenwert in der Formel 1. Im Motorsport, wo die Charaktere oft als kühle, unnahbare Führungspersönlichkeiten inszeniert werden, verkörperte Steiner die Ausnahme, den Sympathieträger mit Herz und schnoddriger Zunge.

Die Ankündigung von Steiners Weggang wirft Fragen nach der künftigen Richtung von Haas auf. Deutlich wurde, dass es wohl Differenzen über den zukünftigen Kurs des Teams gab zwischen Steiner und dem Teamgründer Gene Haas. Doch fraglich ist, ob der Austausch an der Teamspitze allein zu einer Wende führen kann. Der Druck auf Haas wächst, sowohl sportlich als auch im Hinblick auf das Image des einzigen amerikanischen Teams in der F1.

Für Steiner selbst dürfte die Zukunft dennoch rosig sein. Dank seiner Popularität und medialen Präsenz wäre er eine willkommene Bereicherung für jedes Übertragungsteam. Die Fan-Begeisterung für den charismatischen Teamchef reißt jedenfalls nicht ab und dürfte seine Präsenz im Formel-1-Zirkus aufrecht erhalten.

In einem weitgehend durchkalkulierten Sportsegment brachte Steiner Farbe und menschliche Nähe ein. Die Formel 1 verliert mit ihm zweifelsohne an Flair und Unterhaltungswert – ein Charakterkopf sagt "Arrivederci". (eulerpool-AFX)

Finanzen / Business
[Eulerpool News] · 14.05.2024 · 03:53 Uhr
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