42 Tote auf Madeira - Regen verwüstet Ferieninsel

Funchal (dpa) - Schwere Unwetter haben die portugiesische Ferieninsel Madeira verwüstet und mindestens 42 Menschen das Leben gekostet. Wie die Regionalregierung in einer Bilanz am Sonntagabend in der Hauptstadt Funchal bekanntgab, wurden 120 Menschen verletzt und 248 verloren ihr Obdach.

Die Zahl der Vermissten sei noch unbekannt, hieß es. Stundenlanger Regen hatte am Samstag auf der bergigen Atlantikinsel zu Überschwemmungen und Erdrutschen geführt.

Die Wassermassen und Schlammlawinen rissen Menschen, Autos und Bäume mit. Brücken stürzten ein, viele Häuser und Straßen wurden zerstört. Fußballstar Cristiano Ronaldo stellte Hilfe für seine Heimatinsel in Aussicht. Angesichts der Tragödie sei er «schockiert und bestürzt», erklärte Ronaldo.

Die Behörden betonten, Touristen seien nicht unter den Toten. Das Auswärtige Amt teilte mit, bislang sei nichts von verletzten oder getöteten Deutschen bekannt.

Allein mit dem Touristikkonzerns Tui waren nach dessen Angaben zum Zeitpunkt der Unwetter 1400 Urlauber nach Madeira gereist. Allen gehe es gut, hieß es. Am Sonntag machte der Regen eine Pause. Funchals Bürgermeister Miguel Albuquerque mochte jedoch keine Entwarnung geben: «Wahrscheinlich werden wir noch mehr Leichen finden». In den Trümmern suchten Rettungsteams derweil fieberhaft nach Opfern.

Mehrere Ortschaften, darunter die 4000 Bewohner von Curral das Freiras, waren am Sonntag den amtlichen Angaben zufolge noch völlig von der Außenwelt abgeschnitten. In einigen Gegenden fiel der Strom aus, auch die Wasserversorgung war unterbrochen. Die Sturmböen erreichten mancherorts Geschwindigkeiten von 100 Stundenkilometern. Der Flughafen wurde am Samstag geschlossen und am Sonntag wieder geöffnet. Der Zivilschutz rief die Einwohner auf, ihre Häuser nicht zu verlassen.

Während die Hilfsaktionen am Sonntag nur schleppend anliefen, berichtete die Polizei von zwei Plünderungsversuchen. Ein Mann sei festgenommen worden, nachdem er in eine geschlossene Bank eingedrungen sei. Ein anderer sei nach einem Einbruch in einen Lebensmittelladen dingfest gemacht worden. Die Sicherheitslage sei trotz des Chaos allerdings unter Kontrolle, sagte ein Sprecher.

Der portugiesische Ministerpräsident José Sócrates hatte nach einem Blitzbesuch auf Madeira am Samstag versprochen, Lissabon werde «jede nötige Hilfe» leisten. Am Sonntag wollte er große Hilfssendungen auf den Weg bringen. Auch große Unternehmen wollten den Opfern unter die Arme greifen. Zwei Hubschrauber und eine Fregatte der Marine mit einem Ärzteteam waren bereits am Samstag nach Madeira entsandt worden.

Die Regionalregierung will auch die Europäische Union um Hilfe bitten. Der Präsident der Europäischen Kommission, der Portugiese José Manuel Barroso, zeigte sich bestürzt über die Naturkatastrophe. Die Kommission werde die portugiesischen Behörden unterstützen.

Das wegen seiner prächtigen Flora als «Blumeninsel» bekannte Madeira ist mit etwa 265 000 Einwohnern das größte Eiland des gleichnamigen Archipels. Dazu gehören noch die kleine Insel Porto Santo sowie drei unbewohnte kleinere Inseln. Jährlich besuchen etwa eine Million Touristen die Atlantikinsel, die knapp 900 Kilometer südwestlich von Lissabon liegt.

Wetter / Unwetter / Portugal
21.02.2010 · 19:20 Uhr
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