2 von 3 Online-Shopping-Betrügereien beginnen inzwischen auf Facebook und Instagram

Die sozialen Medien haben es Betrügern leicht gemacht, das Vertrauen anderer Nutzer zu gewinnen, um ihre Daten oder ihr Geld zu stehlen. Deshalb ist es kein Wunder, dass diese Scams („Betrugsmaschen“) vor allem auf Facebook und Instagram immer weiter zunehmen.
Betrügereien mit Online-Shopping über die sozialen Medien
Die Cyberkriminellen bringen Nutzer dazu, für Waren und Dienstleistungen zu bezahlen, die es gar nicht gibt. Die Opfer werden mit dem Versprechen auf preisgünstige oder eigentlich gar nicht verfügbare Artikel gelockt.
Als die PlayStation 5 von Sony 2021 auf den Markt kam und wegen der hohen Nachfrage und Lieferschwierigkeiten schnell ausverkauft war, nutzten Betrüger dies, um auf diversen Plattformen die kaum verfügbare Konsole zu scheinbar günstigen Preisen anzubieten.
Vor allem auf Ebay Kleinanzeigen war diese Masche beliebt, denn dort konnten die Betrüger ihre Opfer dazu drängen, ihnen das Geld vorab zu überweisen, ohne dass zum Beispiel der PayPal-Käuferschutz aktiv geworden wäre. In diesem Zusammenhang wurden damals mehrere Männer festgenommen.
Technik- beziehungsweise Luxusartikel sind unter Betrügern beliebt, weil sie bessere Möglichkeiten bieten, Käufer mit scheinbar günstigen Preisen für begehrte Produkte zu locken. Außerdem bietet es höhere finanzielle Beute für die Täter bei jedem erfolgreichen Betrug.
Auf Facebook gibt es den sogenannten Marketplace, der Ebay Kleinanzeigen ähnelt und wo ebenfalls solche Gefahren lauern können. Doch auch Online-Händler wie Amazon oder Ebay sind vor Cyberbetrug nicht geschützt.
Deshalb ist es ratsam, Kaufverhandlungen nur über die offiziellen Kommunikationswege der bekannten Plattformen abzuwickeln und keine Nebenabsprachen über E-Mail oder andere Messenger wie WhatsApp zu tätigen.
Wenn du einen Kauf über den Facebook Marketplace oder Kleinanzeigen tätigen willst, nutze lieber die persönliche Abholung, um sicherzugehen, dass du das Produkt tatsächlich erhältst und die versprochene Qualität stimmt.
Betrügereien mit Investment-Tipp ebenfalls beliebt
Unter Kriminellen ist es zudem beliebt, über die sozialen Medien zu versuchen, ihre Opfer dazu zu bringen, Investitionen zu tätigen, die scheinbar eine hohe Rendite versprechen. Seit der zunehmenden Popularität von Kryptowährungen werden vor allem Währungen angeboten, die keinen tatsächlichen Wert haben und nur dazu dienen, die Taschen der Betrüger zu füllen.
Diese Währungen, die Teil eines Schneeballsystems sind, werden umgangssprachlich auch als „Shitcoins“ bezeichnet. Das Gefährliche: Cyberkriminelle legen für diese Art der Betrugsmasche seriös wirkende Profile bei Instagram und Facebook an oder fälschen die Profile bekannter Personen.
Dort teilen sie Bilder der Person, die ein sorgloses Leben im Wohlstand, mit teuren Autos und Luxus vortäuschen. Instagram als Plattform ist dafür wie gemacht, denn die Macht der Bilder ist als Manipulationsmittel äußerst effektiv.
Manchmal senden die Betrüger auch Direktnachrichten an potenzielle Opfer, um sie dazu zu bewegen, sich einer Trading-Gruppe anzuschließen, in denen es scheinbar wertvolle Investmenttipps gibt, mit denen aus nur wenigen Euros in nur einigen Monaten ein Vermögen werden soll.
So erkennst du gefälschte Online-Shops
Cyberkriminelle könnten versuchen, dich in den sozialen Medien per Beitrag oder Direktnachricht auf gefälschte Webseiten von Online-Shops umzuleiten, doch es gibt Möglichkeiten diese zu erkennen:
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URLs prüfen
Prüfe, ob die Adresse Ungereimtheiten aufweist. Passt die URL zum Inhalt der Seite? Bei einer Adresse, die sich auf Autos bezieht, ist es seltsam, wenn stattdessen Schmuck zum Verkauf angeboten wird.Ebenfalls skeptisch sollte dich eine Erweiterung der URL machen. Wenn bekannte Endungen wie .com oder .de plötzlich eine Ergänzung ausweisen, wie www.beispiel.de.com kann das ein Warnzeichen sein.
Impressum oder AGB
Du solltest nicht nur die URLs prüfen, sondern auch, ob Impressum und AGBs vorhanden sind. Falls kein Impressum zu finden ist, sollten bei dir die Alarmglocken klingeln. Ist es vorhanden, prüfe, ob du eine Adresse, Steuernummer oder Handelsregisternummer findest. Über Letztere kannst du online nachschauen, ob der Shop offiziell eingetragen ist.
Bei den allgemeinen Geschäftsbedingungen machen Betrüger manchmal den Fehler, gefälschte AGBs von Programmen übersetzen zu lassen. Achte daher auf schlechtes Deutsch in den AGBs.
Auffällig günstige Preise
Besonders günstige Preise müssen nicht zwingend ein Hinweis auf einen gefälschten Shop sein. Aber wenn das aktuelle iPhone im neuen Zustand für 50 % weniger angeboten wird, sollte dich das stutzig machen.
Bezahlung nur per Vorkasse möglich
Wenn es zum Abschluss der Bestellung ausschließlich möglich ist, per Vorkasse zu bezahlen, weist dies auf einen gefälschten Shop hin. Das bedeutet aber nicht, dass Vorkasse nicht eine von mehreren Zahlungsmöglichkeiten sein kann.
Doch Vorsicht: manchmal täuschen Betrüger auf der Startseite mehrere Bezahlmethoden vor, am Ende ist dann aber nur Vorkasse möglich.
Weitere Tipps
In den sozialen Medien kannst du darauf achten, dass Nutzer, die du persönlich nicht kennst, denen du aber folgst, verifiziert sind. Bei Instagram und Facebook ist dies an dem blauen Haken zu erkennen, der bestätigt, dass es sich tatsächlich um den Nutzer handelt.
Besonders bei Prominenten verhindert das, dass du einem gefälschten Profil zum Opfer fällst.
Klicke außerdem niemals in Direktnachrichten auf Links, die dir andere zusenden. Selbst bei dir bekannten Personen solltest du vorsichtig sein, das Profil könnte gehackt sein.

