18 tote US-Camper nach Flutkatastrophe

Washington (dpa) - Eine meterhohe Sturzflut auf einem Campingplatz im US-Staat Arkansas hat mindestens 18 Menschen in den Tod gerissen. Unter den Opfern sind sechs Kinder, teilten die Behörden mit. Mehr als 20 Urlauber wurden am Sonntag in dem entlegenen Berggelände vermisst.

Wegen der Dunkelheit konnten die Rettungsmannschaften ihre Suche erst nach Sonnenaufgang fortsetzen. Sie befürchten, dass weitere Menschen unter entwurzelten Bäumen, Schlammbergen oder umgestürzten Wohnmobilen gefangen sind. Die Hoffnung, sie lebend zu finden, sinkt. Der Unglücksort ist so isoliert, dass auch Pferde und Kanus bei der Suche eingesetzt werden.

Der Albert-Pike-Campingplatz im Ouachita-Nationalpark war eine Oase der Erholung, bis am Freitag plötzlich ein Unwetter kam. Ein nahegelegener Fluss war nach sintflutartigem Regen in kürzester Zeit heftig angeschwollen, Wassermassen traten über die Ufer. Eine bis zu sechs Meter hohe Flutwelle schoss bergab durch das enge Tal inmitten der Wildnis. Sie zerstörte Gebäude, zerriss Zelte, überraschte die meisten Urlauber im Schlaf. Ein Toter wurde 15 Kilometer weit bergabwärts geschwemmt.

Zwei Frauen verloren ihren Ehemann und jeweils zwei Kinder - eine der Witwen vermisst noch ein weiteres Kind, berichteten US-Medien. Die beiden Familien waren gemeinsam auf einem Campingtrip. «Es ist erschütternd», sagte der örtliche Pfarrer Graig Cowart, der den Frauen bei der Identifizierung ihrer Angehörigen zur Seite stand. «Es ist eine noch nie dagewesene schreckliche Tragödie», sagte der Gouverneur von Arkansas, Mike Beebe. Sein Staat sei im Schockzustand. Auch US-Präsident Barack Obama zeigte sich erschüttert.

Nach Schätzungen hielten sich zur Zeit des Unglücks am Freitag bis zu 300 Menschen - Urlauber und Anwohner - in der Region auf. Genaue Zahlen sind nicht bekannt. Die Fluten schwemmten das Registrierbuch davon, in dem sich die Camper eintragen. Viele Familien machen hier seit Jahren jeden Sommer Urlaub, in einer der rund 50 Blockhütten, in Wohnwagen oder in Zelten. Und es gab auch eine Reihe von Einwohnern in der grünen Idylle am Little Missouri River. In einer örtlichen Kirche harrten am Sonntag zahlreiche Menschen aus, sie warteten auf Nachrichten über ihre vermissten Angehörigen und Freunde.

Die meisten in der Urlauber-Gemeinde wurden von der Katastrophe völlig überrascht. Es hatte zwar um zwei Uhr nachts eine Flutwarnung gegeben, aber wer bekam sie zu dieser Zeit schon mit? Es gab keine Sirenen in dieser Einsamkeit, und auch die Handys funktionieren hier so gut wie gar nicht. «Es ist schwer, jemanden zu warnen, wenn es praktisch keine Kommunikation gibt», sagte ein Polizeivertreter. Die Hilfstrupps stellten am Wochenende provisorische Funkmasten auf. In der Hoffnung, dass sich dadurch Vermisste per Handy melden können.

Camper Mike Hofert wurde in seiner Blockhütte wach, als er die Schreie von Miturlaubern hörte, die sich vor dem anrollenden Wasser in Sicherheit zu bringen versuchten. «Das Wasser stieg schneller, als ich es jemals gesehen habe», schilderte er dem Sender CNN. Die Menschen seien von überall her gerannt, wie Ameisen, um sich zu retten. Manche überlebten, indem sie auf Bäume kletterten.

Unwetter / USA
13.06.2010 · 15:25 Uhr
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