Otto´s Eleven

Original: Otto´s Eleven
Regie: Sven Unterwaldt
Darsteller: Otto Waalkes, Mirco Nontschew
Laufzeit: 86min
FSK: ohne Altersbeschränkung
Genre: Komödie (Deutschland)
Verleih: Warner Bros. Pictures
Filmstart: 02. Dezember 2010
Bewertung: 9,0 (2 Kommentare, 2 Votes)
Spiegeleiland, irgendwo vor der friesischen Küste: Hier führen Otto und seine Freunde Mike, Oskar, Pit und Artur ein ebenso bescheidenes wie beschauliches Inselleben. Das Postschiff bringt gelegentlich auch Touristen mit, die zum Broterwerb der Insulaner beitragen könnten – wenn sie nur wollten. Doch der eher verhaltene Charme des mit Attraktionen recht spärlich ausgestatteten Spiegeleilands zieht zu wenige Tagesbesucher an, und die lassen sich von Pits gekochtem Kabeljau, Oskars Souvenirs und Mikes Fitness-Angeboten kaum beeindrucken. Auch Watt-Maler Otto, der seine immer gleichen Meeresansichten mit wenig Meer und viel mehr Watt zu Dumping-Preisen anbietet, bessert die Haushaltskasse nicht auf. Zum Glück verfügt Artur über IT-Kenntnisse, und so beschließen die fünf Freunde, eine eigene Website zu kreieren und diese mit einem Werbefilm zu bestücken, der die Vorzüge ihres Urlaubsparadieses ins rechte Licht rücken soll. Dabei treten sie als hoffnungsvolle Animateure selbst vor die Kamera (und spielen mangels echter Touristen und dank sachdienlicher Verkleidung gleichzeitig auch das begeisterte Besucher-Publikum). Wir erfahren nicht, wie viele Web-User sich von dem PR-Angebot der Spiegeleiländer begeistern lassen. Aber ein Mann wird sofort aufmerksam, als er Watt-Maler Otto auf seinem Bildschirm entdeckt: der durch windige Geschäftspraktiken und Steuerhinterziehung reich gewordene Casino-Chef Jean Du Merzac. Ihn interessieren weniger Ottos eigene Werke als ein Gemälde, das im Werbefilm hinter Otto an der Wand zu sehen ist und nicht vom Künstler selbst stammt – Du Merzac erkennt es sofort: „Der Sommer“, 1661 vom niederländischen Meister Kes van Waal gemalt. Es gehört zu dessen „Jahreszeiten“-Zyklus – drei davon hat Du Merzac vor Jahren einem ruinierten Spieler für ein paar Jetons abgeknöpft. Jetzt fehlt ihm noch „Der Sommer“ – der komplette Zyklus ist Millionen wert. Sofort beschließt Du Merzac, mit seiner attraktiven Assistentin Carla Rossdal nach Spiegeleiland zu reisen, um Otto das wertvolle Bild abzukaufen. Vor Ort begreift er schnell, dass die Inselbewohner das Geld so bitter nötig haben, dass er sich berechtigte Hoffnung machen kann, den Preis für das Gemälde zu drücken. Du Merzac und Rossdal geben sich als ahnungsloses Touristenpaar aus. Obwohl die Assistentin vom Freizeitangebot der einfach gestrickten Insulaner angewidert ist, muss sie sich Du Merzacs Weisung fügen und bei allen Vorschlägen Begeisterung heucheln: Selbst als sie Pits Kabeljau vorgesetzt bekommen, halten sie eisern durch, bis Du Merzac in Ottos Atelier beiläufig die Sprache auf Kes van Waals Gemälde bringt. Otto weigert sich allerdings kategorisch, das Familienerbstück zu verkaufen. Um Otto abzulenken, gibt Du Merzac ein Aktporträt seiner angeblichen Gattin Rossdal in Auftrag, das Otto sogleich in Angriff nimmt. Während er malt, stiehlt Du Merzac das kostbare „Sommer“-Gemälde. Als Otto entdeckt, dass ihm sein geliebtes Erbstück gestohlen worden ist, verfällt er in schwermütige Apathie. In der Not haben die Freunde die rettende Idee: Um Otto aufzumuntern, müssen sie das Bild unbedingt wiederbeschaffen. Also reisen die Fünf aufs Festland nach Bad Reibach, wo Du Merzac das Casino leitet. Dort herrscht Krawattenzwang – um hineinzukommen, leihen sich die Freunde Binder und Fliege von der freundlichen Angestellten Ling Lu. Unterdessen träumt Du Merzac davon, den kompletten Gemälde-Zyklus der Öffentlichkeit zu präsentieren, um ihn dann dem Meistbietenden zu verkaufen. Er verabredet sich mit TV-Reporter Harry Hirsch, der live aus dem Casino von der Wiedervereinigung der kostbaren vier Bilder berichten soll. Gleichzeitig demonstriert Du Merzac seine Verachtung für seine Angestellten im Allgemeinen und die mit Migrationshintergrund im besonderen, indem er sarrazinisch daherredet. Im Spielsaal versucht Otto die Aufmerksamkeit des Sicherheitsdiensthabenden auf sich zu ziehen, indem er einige verblüffte Spieler am Poker-Tisch mit einem improvisierten Ablenkungsmanöver in Form von Lockerungs- und Trimm-dich-Übungen belästigt, während seine Freunde die Gelegenheit nutzen, um durch die zuvor vom Wachmann Peter gesicherte Tür zu kommen. Das gelingt zwar, doch leider führt die Tür nicht ins Büro des Bilderdiebs Du Merzac, sondern auf einen düsteren Hinterhof. Die Freunde erholen sich rasch von ihrer Enttäuschung, denn hier treffen sie Ling Lu wieder, die gerade eine Zigarettenpause mit ihren Kolleginnen Corinna und Jenny macht. Alle Casino-Angestellten hassen Du Merzac aufgrund seiner Diskriminierungen, und als die drei Mädchen erfahren, dass ihr Chef Ottos Familienerbstück gestohlen hat, erklären sie sich zwar sofort bereit, den Freunden zu ihrem Recht zu verhelfen, weisen aber zugleich auf die beinah unüberwindlichen Schwierigkeiten hin, die ihnen im Wege stehen werden. Auf der Flucht vor Frau Rossdal geraten die Fünf in den Personal-Umkleideraum, wo sie von Wachmann Peter überrascht werden. Wieder ist es Ottos Improvisationstalent, das hilft, Peter zu überrumpeln. Den Freunden gelingt die Flucht aus dem Casino. Sie beschließen, Du Merzacs Tresor zu knacken, indem sie vom Keller des gegenüberliegenden Wohnhauses aus einen Tunnel graben. Otto klingelt in diesem Haus bei einer alten Dame und stellt sich als Kammerjäger vor, hat aber zunächst keinen Erfolg. Doch die Dame erwähnt ihre seit vielen Jahren verschollenen Neffen. Otto hat einen Geistesblitz und kehrt kurze Zeit später zurück – diesmal präsentiert er seine vier Freunde als die nach Jahrzehnten aus Südamerika zurückgekehrten Neffen. Das „Tantchen“ wirkt nur vorübergehend misstrauisch, heißt dann die „Neffen“ willkommen und stellt ihren Keller ahnungslos als Tunneleinstieg zur Verfügung. Du Merzacs Assistentin Rossdal glaubt Otto im Casino erkannt zu haben und vermutet, dass die Insulaner dem gestohlenen Bild auf der Spur sind, aber sie kann es nicht beweisen. Um Du Merzac in Sicherheit zu wiegen, meldet Otto sich per Skype und schwindelt dem Casino-Chef vor, er befinde sich gerade in Rom. Der glaubt ihm, doch Rossdal bleibt weiterhin misstrauisch. Mike versucht an den Safeschlüssel heranzukommen – er tanzt mit Rossdal in dem Glauben, Rossdal trage den Schlüssel ständig bei sich. Doch den hat längst ein anderer … Zudem müssen die Freunde einsehen, dass Pit den Fortschritt seines Tunnelbaus zu optimistisch eingeschätzt hat: Das Bohrloch ist kaum zentimetertief. An diesem Tiefpunkt – kein Schlüssel, kein Tunnel – machen sich die Freunde gegenseitig schwere Vorwürfe und wollen ihr Unternehmen schon aufgeben, als ihnen ihre neuen Freundinnen eine letzte Chance eröffnen. Inklusive Tantchen sind die Verschwörer jetzt immerhin schon Otto’s Nine. Ihnen ist klar, dass sich einer der Freunde als Reporter Harry Hirsch ausgeben muss, um in Du Merzacs Safe vorzudringen. Pit, Artur, Oskar und Mike könnten das übernehmen, doch sie müssen bei der geplanten Aktion andere wichtige Funktionen übernehmen. Niemand mag daran glauben, dass Otto den Part des Starreporters Harry Hirsch überzeugend spielen kann. Doch der Plan klingt ansonsten plausibel, und die Freunde kommen zumindest ihren neuen Freundinnen immer näher. Dann ist der große Tag gekommen: Harry Hirsch fliegt mit dem Helikopter ein, wird aber von Oskar abgefangen – auch Harrys Kameramann wird kaltgestellt. Otto und Pit übernehmen ihre Rollen und werden als Harry Hirsch nebst Kameramann im Casino von Du Merzac empfangen: „Harry“ interviewt den Casino-Chef in dessen Büro – leider viel zu lange! Denn in dem Moment, da die Mädchen Verwirrung stiften, indem sie – als falsche Ottos getarnt – das Wachpersonal in helle Aufregung versetzen, ist der Safe noch geschlossen. Du Merzac nimmt mit Peter und der gesamten Security die Verfolgung der falschen Ottos durch das Casino auf und verschafft Otto und Pit einige kostbare Minuten allein in Du Merzacs Büro. Der Tresor ist nach wie vor geschlossen. Wo steckt der Schlüssel? Werden sie den Tresor öffnen und Ottos Erbstück retten können, bevor der richtige Harry Hirsch auftaucht und den Schwindel auffliegen lässt? Oder wird Du Merzac triumphieren? Die Antworten fallen relativ leicht. Doch woher sollen die zwei fehlenden Freunde kommen, die aus Otto’s Nine endlich Otto’s Eleven machen?

Kommentare

(2) knuffel_246 vergibt 10 Klammern · 10. Januar 2011
Super Film!!!
(1) WhiteSheep vergibt 8 Klammern · 30. Dezember 2010
Für alle Otto Fans ein Muss. Leider manschmal arg sinnlos, aber viele Blödeleien sind wieder dabei. Gott sei Dank keine verkorkste Fortsetzung von seiner Zwergengeschichte. Wer die Zwerge lustig fand, wird das hier auch mögen. Für alle andere nicht zu empfehlen!