Genau deswegen gab es immer blutige Revolutionen oder Kriege. Dass es auch friedlich geht, hat Gahndi bewiesen. Die Frage ist nur noch, welcher Mittel man sich bedienen möchte. Und hier ist doch das Problem. Das (deutsche) Volk begehrt halt es dann auf, wenn es nichts mehr zu verlieren hat. Dann wird auch das eigene Leben riskiert. Dann entlädt sich die ganze aufgestaute Wut in wenigen Tagen oder Wochen. Dann wird gemetzelt und gelyncht was das Zeug hält. Dabei hätte man früher mit viel weniger Blut und Opfern bereits eine gewaltfreie Revolution hin bekommen. Ich will gar nicht die DDR als Beispiel heran ziehen, weil da auch viel Glück mit im Spiel war. Ich will nur sagen: Es geht, wenn man es denn will. Und bei einer direkten Demokratie würde es sowas erst gar nicht mehr geben.Für mich sieht das nach einem klassischen Fall für den Unterschied zwischen Theorie und Praxis aus. Wann hat sich jemals ein Volk seiner unbeliebten Führer durch friedliche Arbeitsniederlegung und Steuerverweigerung entledigt? Meistens muss die Kacke ganz praktisch erst so am dampfen sein das die friedliche Theorie in weite Ferne rückt.
Nichts dagegen. Nur bis der funktioniert, ist direkte Demokratie eine veraltete Gesellschaftsform.Wenn alles was theorisch klappen könnte sich in die Praxis übertragen ließe sollten wir es mal ernsthaft mit Kommunismus versuchen
Klar. Weil viele es sich nicht vorstellen können, wie man gewaltfrei aufbegehrt. Und den Anfang will bekanntlich sowieso kaum jemand machen. Wenn die Masse aufbegehrt, dann wird es schnell zum Lauffeuer. Aber vorher lebt es sich im Schutz der Anonymität gar nicht so schlecht, so lange man weiß, was man wem wann sagen darf, was man besser nicht tun sollte und so weiter. Es sind immer die glücklichen Sklaven, an denen etwas scheitert.Und die traurigen Erfahrungen zeigen ja wohl, das sich ungewünschte Systeme auch 80 Jahre lang halten können.[...]