Und warum stellst du immer alles als einen Kampf zwischen Gut (Hilfeempfänger) und Böse (Amt) dar?
Das erreicht ja fast kriegsähnliche Züge.

Wenn man sich aktiv um einen Job bemüht, kann es mitunter schon mal entscheidend sein, dass man blitzschnell auf offene Stellen reagiert. Da ist die telefonische Erreichbarkeit doch eher Vor- als Nachteil. Zumal man ja auch einfach nicht ans Telefon gehen muss, wenn es dazu (siehe Link einen Beitrag vor dir) keine Pflicht gibt.

Wenn eine Stromsperre droht und man vom Amt telefonisch gesagt bekommt, dass man das selbst bezahlen muss, dann ist es ein Nachteil, nicht nur weil man eben Anspruch auf einen schriftlichen Bescheid hat.
Und wenn du ansonsten in der Beratung immer die gleichen Fehler erlebst, dann weißt du, es geht nicht um Vermittlung von Arbeit, sondern tatsächlich um andere alte "Werte", die für unsere Vorfahren sinnvoll waren, aber nicht mehr heute
 
Unterstellst du etwa gerade ausufernden Verbrauch? Dachte sowas gibts nicht. :roll:

Ich unterstelle einfach nur, dass es Eigenverbrauch ist, der nicht zu Kosten der Unterkunft zählt und deshalb selbst bezahlt werden muss oder eben wegen medizinischen Kosten aus anderem Topf kommt, natürlich heizt niemand mit dem offenen Kühlschrank, sollte ein Scherz werden oder Übertreibung :LOL:

manchmal bin ich auch die Einzige, die lacht:-?
 
HaHa - aus Solidarität :)! Aber als "Mitleser" Bleibt weiter sachlich, ich finde es teilweise interessant hier und hoffe, dass es nicht in persönliche Beleidigungen abrutscht.
 
Ich hatte gerade zum Jahreswechsel so ein Gespräch mit jemandem, der Hartz IV bekommt und in eigenem Haus wohnt. Deshalb will ich das nochmal kurz aufgreifen.

Für mich stellt ein Eigenheim einen Luxus dar. Ein Haus kostet immer und fortlaufend Geld. Natürlich kostet es mehr, wenn man notwendige Reparaturen, Sanierungen, Modernisierungen und Renovierungen von Firmen ausführen lässt statt es durch eigene Arbeit zu erledigen. Aber selbst dann - alles darf man gar nicht selbst machen (Gas, Elektrizität, ...) oder muss es mindestens von irgendwem abnehmen lassen. Damit es also wertstabil bleibt, muss auch regelmäßig investiert werden, was einer Miete gleich kommt. Aktuell verzeichnen wir auch eine Immobilienblase, in der inzwischen Mondpreise für halbwegs attraktive Grundstücke gezahlt werden. Günstiger Zeitpunkt also um zu verkaufen.

Dass ich allgemein Hartz IV für eine maßlose Sauerei halte, dürfte ja klar sein. Nur wenn es trotz aller Sauerei gerecht zugehen soll, dann verstehe ich nicht, warum der Besitzer des Hauses selbiges nicht verkaufen und in eine angemessene Mietwohnung umziehen muss. Das Argument der Altersvorsorge kann hier nicht gelten, da andere Formen der Altersvorsorge (Aktien, Fonds, Bargeld, Edelmetalle und -steine, Oldtimer, Kunstwerke, ..., ja sogar Lebensversicherungen) versilbert werden müssen. Wenn man sich entscheidet, das Haus zu verkaufen, wird auch dieses Geld angerechnet. Warum also nicht das im Haus und Grundstück gebundene Geld auch?

Im Falle von meinem Gesprächspartner liegt der Fall noch ein wenig speziell. Da würde das Haus nämlich trotz Immobilienblase nur mit horrenden Verlusten verkauft werden können. Grund ist hier, dass genau gegenüber auf der anderen Straßenseite ein Asylheim (erweitert durch Container) errichtet wurde. Für das gesamte Haus und Grundstück (ursprünglicher Kaufpreis 230.000 Euro) war das höchste Gebot knapp 50.000 Euro vor gut einem Jahr. Klar, dass es da nicht in den Fingern juckt, zu verkaufen. Zum Glück dürfen sie das Haus auch behalten, weil sie selbst drin wohnen mit 3 Kindern und eine entsprechend große 4- oder 5-Zimmer-Wohnung augenblicklich nicht im Landkreis zur Verfügung steht (und die Mieten das regelmäßige Wohngeld auch bei weitem übersteigen würde).

Trotzdem bleibt da ein gewisses Unverständnis. Hätten sie jetzt nicht das Pech mit dem Asylheim, würde aufgrund der Immobilienblase der Grundstückswert sogar noch steigen und inzwischen mehr wert sein als der ursprüngliche Kaufpreis. Das könnte man mit einer Rendite bei Aktien vergleichen. Wenn der Immobilienwert nur so viel steigen würde, dass er die Kosten der Instandhaltung wieder aufwiegt, dann wäre es zumindest mit einer Goldanlage vergleichbar. Selbst wenn der Preis nicht oder nur sehr langsam steigen würde, dann könnte man es noch vage mit einer Bargeldreserve vergleichen, die langsam von der Inflation aufgefressen wird (die wir ja jetzt seit Jahren nicht mehr verzeichnen).

Das Amt zahlt dann also die Fixkosten (Müllabfuhr, Abwasser, ...). Obwohl sie Hartz IV empfangen, sitzen sie auf einem Haufen totem Kapital, von dem sie spielend ein paar Jahre leben könnten. Aber andere, die andere Formen der Altersabsicherung gewählt haben, müssen ihr Geld aufbrauchen, Luxusgegenstände verkaufen und sogar Verträge kündigen, bevor sie wieder Zuwendungen vom Staat erhalten. Wieso also die Ausnahme bei Hausbesitzern?
 
Wieso also die Ausnahme bei Hausbesitzern?

Diese gibt es nicht.

Entscheidend ist imho nicht der Wert der Immobilie, sondern ob die Größe zur Anzahl der Bewohner passt.

Wenn da aktuell fünf Personen drin wohnen und die Größe angemessen ist, ist alles okay.
Ziehen die Kinder aus, ist die Bude weg.

gruss kelle!
 
Ich hatte gerade zum Jahreswechsel so ein Gespräch mit jemandem, der Hartz IV bekommt und in eigenem Haus wohnt. Deshalb will ich das nochmal kurz aufgreifen.

Für mich stellt ein Eigenheim einen Luxus dar. Ein Haus kostet immer und fortlaufend Geld. Natürlich kostet es mehr, wenn man notwendige Reparaturen, Sanierungen, Modernisierungen und Renovierungen von Firmen ausführen lässt statt es durch eigene Arbeit zu erledigen. Aber selbst dann - alles darf man gar nicht selbst machen (Gas, Elektrizität, ...) oder muss es mindestens von irgendwem abnehmen lassen. Damit es also wertstabil bleibt, muss auch regelmäßig investiert werden, was einer Miete gleich kommt. Aktuell verzeichnen wir auch eine Immobilienblase, in der inzwischen Mondpreise für halbwegs attraktive Grundstücke gezahlt werden. Günstiger Zeitpunkt also um zu verkaufen.

Dass ich allgemein Hartz IV für eine maßlose Sauerei halte, dürfte ja klar sein. Nur wenn es trotz aller Sauerei gerecht zugehen soll, dann verstehe ich nicht, warum der Besitzer des Hauses selbiges nicht verkaufen und in eine angemessene Mietwohnung umziehen muss. Das Argument der Altersvorsorge kann hier nicht gelten, da andere Formen der Altersvorsorge (Aktien, Fonds, Bargeld, Edelmetalle und -steine, Oldtimer, Kunstwerke, ..., ja sogar Lebensversicherungen) versilbert werden müssen. Wenn man sich entscheidet, das Haus zu verkaufen, wird auch dieses Geld angerechnet. Warum also nicht das im Haus und Grundstück gebundene Geld auch?

Im Falle von meinem Gesprächspartner liegt der Fall noch ein wenig speziell. Da würde das Haus nämlich trotz Immobilienblase nur mit horrenden Verlusten verkauft werden können. Grund ist hier, dass genau gegenüber auf der anderen Straßenseite ein Asylheim (erweitert durch Container) errichtet wurde. Für das gesamte Haus und Grundstück (ursprünglicher Kaufpreis 230.000 Euro) war das höchste Gebot knapp 50.000 Euro vor gut einem Jahr. Klar, dass es da nicht in den Fingern juckt, zu verkaufen. Zum Glück dürfen sie das Haus auch behalten, weil sie selbst drin wohnen mit 3 Kindern und eine entsprechend große 4- oder 5-Zimmer-Wohnung augenblicklich nicht im Landkreis zur Verfügung steht (und die Mieten das regelmäßige Wohngeld auch bei weitem übersteigen würde).

Trotzdem bleibt da ein gewisses Unverständnis. Hätten sie jetzt nicht das Pech mit dem Asylheim, würde aufgrund der Immobilienblase der Grundstückswert sogar noch steigen und inzwischen mehr wert sein als der ursprüngliche Kaufpreis. Das könnte man mit einer Rendite bei Aktien vergleichen. Wenn der Immobilienwert nur so viel steigen würde, dass er die Kosten der Instandhaltung wieder aufwiegt, dann wäre es zumindest mit einer Goldanlage vergleichbar. Selbst wenn der Preis nicht oder nur sehr langsam steigen würde, dann könnte man es noch vage mit einer Bargeldreserve vergleichen, die langsam von der Inflation aufgefressen wird (die wir ja jetzt seit Jahren nicht mehr verzeichnen).

Das Amt zahlt dann also die Fixkosten (Müllabfuhr, Abwasser, ...). Obwohl sie Hartz IV empfangen, sitzen sie auf einem Haufen totem Kapital, von dem sie spielend ein paar Jahre leben könnten. Aber andere, die andere Formen der Altersabsicherung gewählt haben, müssen ihr Geld aufbrauchen, Luxusgegenstände verkaufen und sogar Verträge kündigen, bevor sie wieder Zuwendungen vom Staat erhalten. Wieso also die Ausnahme bei Hausbesitzern?

Spannende Fragen, die du da stellst, aber so einfach ist es nicht, wie es für dich aussieht.
Auch bei einer Mietwohnung werden die Nebenkosten, wie Müllabfuhr und so, übernommen.
Aber was macht denn die Bank, wenn du deine Zinsen bezahlst, aber keine Tilgung des Kredits?
Diese Kosten übernimmt das Amt nämlich nicht. Es muss also eine abbezahlte Immobilie sein, wo ab und zu Renovierung übernommen wird - wie bei Miete auch - die in der Größe passt - sonst muss untervermietet werden - und der Verkauf muss unzumutbar sein.
Eine Lebensversicherung muss selten aufgelöst werden, denn auch hier gibt es Verluste, erhebliche sogar oder sie dient der Haustilgung, dann ist sie nicht verwertbar, wie auch andere Formen der Altersvorsorge auf die man erst ab 60 Zugriff hat.
Dass ein Oldtimer verkauft werden muss ist logisch für mich, auch Aktien und Fonds, wenn sie Freibeträge überschreiten oder Bargeld. Aber woher weiß das Amt denn von Edelmetallen, Steinen oder Kunstwerken? Kommt da jemand ins Haus und schaut nach? Wäre mir unbekannt, aber man weiß ja nie :)
Für mich ist eigentlich schon lange fraglich, wieso selbst genutzte Immobilien nicht besser gefördert werden, wie in anderen Ländern, dann fällt im Alter ein Großteil an Mieten für den Staat weg
 
Entscheidend ist imho nicht der Wert der Immobilie, sondern ob die Größe zur Anzahl der Bewohner passt.

Wenn da aktuell fünf Personen drin wohnen und die Größe angemessen ist, ist alles okay.
Ziehen die Kinder aus, ist die Bude weg.
Wenn dann aber keine adäquate Wohnung zur Verfügung steht, können sie bleiben, nicht wahr? Oder in welchem Umkreis müssen sie dann suchen? Ich meine, in einem anderen Ort, Stadt, Landkreis oder gar Bundesland wird es sicher eine Wohnung geben.

Falls sie dann raus müssen: Warum dann und nicht jetzt? Es bleibt ja dabei, dass die selbst genutzte Immobilie eben totes Kapital ist, und eben nicht gerade wenig davon. Es ging doch bei Hartz IV eben darum, Bedürftigen zu helfen. Diese Leute wären aber gar nicht bedürftig, wenn sie ihr Haus verkaufen würden.

Wie gesagt: Rein aus der Überlegung. Richtig fände ich es nicht. Aber ich finde es auch nicht richtig, dass jeder andere alles versilbern muss.

Auch bei einer Mietwohnung werden die Nebenkosten, wie Müllabfuhr und so, übernommen. Aber was macht denn die Bank, wenn du deine Zinsen bezahlst, aber keine Tilgung des Kredits?
Dann bist Du der beste Kunde der Bank. Mehr kann eine Bank nicht wollen. Ewig Zinsen in gleicher Höhe (weil keine Tilgung) kassieren, als Sicherheit die Immobilie zu haben und gleichzeitig eine hohe Chance, dass Du doch irgendwann wieder tilgst. Du solltest bei jedem Besuch Deiner Bank einen Kaffee und einen Keks bekommen nebst Nackenmassage.

und der Verkauf muss unzumutbar sein.
Das lese ich aber im Gesetz nicht heraus. Dort steht was, dass ein Haus in "angemessener Größe" als "Schonvermögen" zu betrachten ist. Ziehen die Kinder aus oder ändern sich die Lebensverhältnisse irgendwie, muss es verkauft werden, wie Kelle schon sagte.

Nur stört mich halt gedanklich dieses "Schonvermögen". Es ist doch ein erheblicher Unterschied, ob ich ein eigenes Haus bewohne oder eine Wohnung in einer Mietkaserne. Gleiches gilt natürlich auch für eine Eigentumswohnung. Größe hin oder her - für mich klingt das so, als würde der eine sein goldenes Bett behalten dürfen, weil er nur in Gold richtig gut schlafen kann, während ein anderer eine Campingliege hat, weil die gerade noch angemessen ist und er sich nie im Leben ein goldenes Bett gekauft hat.

Eine Lebensversicherung muss selten aufgelöst werden, denn auch hier gibt es Verluste [...]
Ja, habe ich auch gelesen. Aber der Rahmen ist schon eng gesteckt. Ist sie jederzeit kündbar, fällt sie voll ins Schonvermögen. Und das sind ja nur 150 Euro je Lebensjahr. Nur wenn sie mit sehr herben Verlusten (10% gegenüber des eingezahlten Betrages) oder wenn schriftlich die Vertragsklausel besteht, dass man erst mit 65 ausgezahlt wird und andere Formen der Auflösung ausgeschlossen sind, gelten wohl zusätzlich 750 Euro pro Lebensjahr.

Keine Ahnung, ob man so einen Versicherungsvertrag nachträglich so ändern kann, dass er Hartz IV-konform wird. Aber man hat ja von einigen Fällen gehört, wo die Lebensversicherung aufgelöst werden musste. Inzwischen mögen die Standardverträge angepasst worden sein, aber in diesen Tagen schließt ja eigentlich auch niemand mehr eine Lebensversicherung neu ab.

Aber woher weiß das Amt denn von Edelmetallen, Steinen oder Kunstwerken? Kommt da jemand ins Haus und schaut nach? Wäre mir unbekannt, aber man weiß ja nie :)
Ok, zu lügen und zu betrügen geht natürlich immer. In Berlin ist es zumindest durchaus üblich, dass wenn man sich Geld für die "Erstausstattung" holt, auch mal jemand vorbei kommt und schaut, ob das Geld nicht versoffen oder verzockt worden ist und die Dinge gekauft wurden, die beantragt wurden.

Ich gehe allerdings davon aus, dass der Mitarbeiter der ARGE/Sozialamt kein Kunstverständiger ist. Man wird also ruhig den VanGogh hängen lassen und behaupten können, dass das die Tochter im Kindergarten gemalt hat. Und vermutlich wird es auch keine Hausdurchsuchung geben, wo man nach irgendwelchen Edelmetallen oder -steinen sucht. Hat man allerdings sein Gold bei einer Bank im Depot (nicht Schließfach, also "Papiergold"), dann ist es weg.

Wenn man also von Hartz IV bedroht ist, muss man sich rechtzeitig darum kümmern, sein Vermögen in Sicherheit zu bringen? Schnell noch Gold gekauft in bar und egal zu welchem Preis? Oder noch schnell ein kleines Häuschen? Kunstwerke? Verträge zu Versicherungen etc schnell noch anpassen oder sofort auflösen?

Für mich ist eigentlich schon lange fraglich, wieso selbst genutzte Immobilien nicht besser gefördert werden, wie in anderen Ländern, dann fällt im Alter ein Großteil an Mieten für den Staat weg
Naja, Vorsicht. Schau Dir mal in anderen Ländern die Bauvorschriften und Brandschutzverordnungen an und von wann die sind. In Deutschland kommt ja fast jedes Jahr was neues raus. Inzwischen ist es wohl nirgends in der Welt so teuer zu bauen wie in Deutschland.

Und gleichzeitig schau Dir mal so malerische kleine Dörfer in Italien an. Zum Teil denkst Du, Du wärst in Asien oder Kuba. Die Hälfte der Gebäude hätte in Deutschland schon längst die Baupolizei geschlossen. Entweder wegen Einsturzgefahr oder wegen Gesundheitsrisiko (Schimmel, Salpeter, ...). In Thailand leben selbst in Bangkok viele auf ihrem eigenen Grund und Boden - dann allerdings in einem Wellblechverschlag mit Wasser aus dem Brunnen und Strom von der Straßenlaterne. Jede Kuh in Deutschland lebt luxuriöser. Ich würde behaupten, dass es viel mehr Bauruinen gäbe, wenn mehr Häuser statt Mietwohnungen gebaut und gefördert würden. Aber das ist ein anderes Thema...
 
Aber woher weiß das Amt denn von Edelmetallen, Steinen oder Kunstwerken? Kommt da jemand ins Haus und schaut nach? Wäre mir unbekannt, aber man weiß ja nie :)

Wo man wieder beim Kleinkrieg gegen das Amt wäre. Strafbar ist es bestimmt ebenso den Besitz zu verheimlichen.

Zum Haus: Man sollte der Familie pro Monat den Betrag "abziehen", den das Haus bei Vermietung abzüglich Kosten einbringen würde. Summiert sich dieser Beitrag bis auf den Wert des Hauses an, gehört es dem Staat und die Familie darf weiter in ihm wohnen bleiben.
Bezieht die Familie kein Hartz 4 mehr, sollte sie natürlich die angehäuften "Abzüge" abzahlen können, um ebenso weiter in ihrem Haus zu verbleiben.

Was passiert in dem Beispiel, wenn die Familie nach 10 Jahren kein Hartz 4 mehr benötigt? Ist alles wieder so wie vor dem Bezug der Hilfsleistungen? Das würde in der Tat nicht gerade fair gegenüber der Familie mit 3 Autos und Aktienvermögen im gleichen Wert sein.
 
Also zwangsverkaufen muss keiner, wenn es weit unter Wert ist, zumal es ja in der Regel sowieso mehr der Bank gehört als dem Bewohner,
da muss -wenn die Kinder aus dem Haus sind- eben untervermietet werden.

Und Lebensversicherungen haben inzwischen kaum noch garantierte Rendite, dafür große Kosten,
so dass erst in den allerletzten Jahren Gewinne erwartet werden können. Also muss die niemand auflösen und wenn ein Amt das verlangt muss man sich wehren, auch wenn es schwer fällt.

Was diese Wertanlagen angeht, man geht nicht zum Amt, wenn man noch Goldbarren liegen hat,
abgesehen davon kostet das Hinterlegen bei der Bank einen guten Teil der Gewinne, würde ich also nicht tun. Die Ringe am Finger und die Bilder an der Wand hat noch nie ein Beamter hinterfragt, abgesehen davon sind solche Sachen immer abhängig vom aktuellen Markt, genau wie bei Porzellan, Pelzen und und,
es gibt kaum noch Sammler, also hat man einfach nur noch schöne Sachen und das Gefühl von Werten - bis man sie schätzen läßt - da lassen die Behörden dann vielleicht doch lieber die Illusion, ganz offiziell
und bewilligen Schränke, Gardinen, Geräte und was man sonst so braucht...
 
Wo man wieder beim Kleinkrieg gegen das Amt wäre. Strafbar ist es bestimmt ebenso den Besitz zu verheimlichen.

Zum Haus: Man sollte der Familie pro Monat den Betrag "abziehen", den das Haus bei Vermietung abzüglich Kosten einbringen würde. Summiert sich dieser Beitrag bis auf den Wert des Hauses an, gehört es dem Staat und die Familie darf weiter in ihm wohnen bleiben.
Bezieht die Familie kein Hartz 4 mehr, sollte sie natürlich die angehäuften "Abzüge" abzahlen können, um ebenso weiter in ihrem Haus zu verbleiben.

Was passiert in dem Beispiel, wenn die Familie nach 10 Jahren kein Hartz 4 mehr benötigt? Ist alles wieder so wie vor dem Bezug der Hilfsleistungen? Das würde in der Tat nicht gerade fair gegenüber der Familie mit 3 Autos und Aktienvermögen im gleichen Wert sein.

Bei der Logik braucht man der Familie doch nur eine Sozialwohnung zu geben, dann kann sie ihr Haus vermieten und bekommt "den Rest" aufgestockt hähähä besonders gegenüber dem Asylantenwohnheim werden die Mieter Schlange stehen

Und was dein Vorwurf der "Strafbarkeit" angeht, da hat sich schon mancher mit seinen Werten verschätzt, abgesehen davon hat man Freibeträge - 150 € pro Lebensjahr und Person - ganz legal!!!
 
Bei der Logik braucht man der Familie doch nur eine Sozialwohnung zu geben, dann kann sie ihr Haus vermieten und bekommt "den Rest" aufgestockt hähähä besonders gegenüber dem Asylantenwohnheim werden die Mieter Schlange stehen

Geht es nicht eher darum, dass die Familie in ihrem bekannten Umfeld bleiben möchte/kann?


Und was dein Vorwurf der "Strafbarkeit" angeht, da hat sich schon mancher mit seinen Werten verschätzt, abgesehen davon hat man Freibeträge - 150 € pro Lebensjahr und Person - ganz legal!!!

Sicher, genau so hast du das gemeint...
 
Geht es nicht eher darum, dass die Familie in ihrem bekannten Umfeld bleiben möchte/kann?

Es geht eher darum mal nachzudenken, dass eine solche Rechnung nicht aufgeht, sonst wäre das Amt schon drauf gekommen, aber es gibt keine Sozialwohnungen und die Vermietung ist auch nicht immer möglich, also kann man kein fiktives Einkommen anrechnen (§ 11 SGB II), sondern man darf nur zur Verfügung stehendes Einkommen anrechnen

Sicher, genau so hast du das gemeint...

Was sonst? Glaubt hier wirklich einer man bezieht ALG II - was bestimmt kein angenehmer Zustand ist - und hat noch Millionen im Keller???
 
Zum Haus: Man sollte der Familie pro Monat den Betrag "abziehen", den das Haus bei Vermietung abzüglich Kosten einbringen würde. Summiert sich dieser Beitrag bis auf den Wert des Hauses an, gehört es dem Staat und die Familie darf weiter in ihm wohnen bleiben.
Bezieht die Familie kein Hartz 4 mehr, sollte sie natürlich die angehäuften "Abzüge" abzahlen können, um ebenso weiter in ihrem Haus zu verbleiben.
Interessanter Gedanke. Aber um es mal ganz nüchtern zu betrachten: Das Haus bleibt da und erhält erst mal den Wert - vorausgesetzt, dass Hartz IV nicht über Jahre oder Jahrzehnte gezahlt wird. Während eben derjenige, der anderes Vermögen hat, bereits zum Eintritt in Hartz IV verkaufen muss, was über sein Schonvermögen geht. Und wer sein Leben lang gearbeitet hat und ein klein wenig sparsam war, der wird relativ leicht über den Satz des Schonvermögens kommen.

Was diese Wertanlagen angeht, man geht nicht zum Amt, wenn man noch Goldbarren liegen hat, [...]
Ja, nun ist der Mensch aber so veranlagt, dass er den Hals niemals voll bekommt. Ich würde immer unterstellen, dass auch jemand, der den Hals voll hat, sich beim Amt hin setzt. Mag Ausnahmen geben, aber grundsätzlich ist mir im Leben relativ selten Bescheidenheit begegnet. Wesentlich häufiger findet man doch Gier und Maßlosigkeit.

Und eigentlich bin ich auch dafür, dass eben nur denjenigen Hartz IV gewährt wird, die bedürftig sind. Insofern ist es schon ok, dass das Vermögen heran gezogen werden kann und wird. Aber vielleicht sollte man die Höhe des Schonvermögens mal grundsätzlich überdenken. Dass man kurz vor der Rente nochmal auf Hartz IV angewiesen ist, ist schon schlimm genug. Aber dieser Unglücksfall sollte meiner Ansicht nach nicht das gesamte Lebenswerk zerstören und automatisch in die Altersarmut führen.
 
Interessanter Gedanke. Aber um es mal ganz nüchtern zu betrachten: Das Haus bleibt da und erhält erst mal den Wert - vorausgesetzt, dass Hartz IV nicht über Jahre oder Jahrzehnte gezahlt wird. Während eben derjenige, der anderes Vermögen hat, bereits zum Eintritt in Hartz IV verkaufen muss, was über sein Schonvermögen geht. Und wer sein Leben lang gearbeitet hat und ein klein wenig sparsam war, der wird relativ leicht über den Satz des Schonvermögens kommen.

Ist und bleibt ein Gedanke, denn Gott sei Dank ist das Thema "fiktives Einkommen" zugunsten der Leistungsempfänger bereits geregelt, aber gern kann es immer wieder erwähnt werden!

Ja, nun ist der Mensch aber so veranlagt, dass er den Hals niemals voll bekommt. Ich würde immer unterstellen, dass auch jemand, der den Hals voll hat, sich beim Amt hin setzt. Mag Ausnahmen geben, aber grundsätzlich ist mir im Leben relativ selten Bescheidenheit begegnet. Wesentlich häufiger findet man doch Gier und Maßlosigkeit.

Und eigentlich bin ich auch dafür, dass eben nur denjenigen Hartz IV gewährt wird, die bedürftig sind. Insofern ist es schon ok, dass das Vermögen heran gezogen werden kann und wird. Aber vielleicht sollte man die Höhe des Schonvermögens mal grundsätzlich überdenken. Dass man kurz vor der Rente nochmal auf Hartz IV angewiesen ist, ist schon schlimm genug. Aber dieser Unglücksfall sollte meiner Ansicht nach nicht das gesamte Lebenswerk zerstören und automatisch in die Altersarmut führen.

Was du da schreibst sagt mehr über dich und deine Einstellung aus, als über "DEN Menschen an sich", den du glaubst zu kennen. Vielleicht sollte man aber auch viel häufiger über ein bedingungsloses Grundeinkommen nachdenken für Jedermann und diese überflüssigen Kontrollbehörden abschaffen, die enorme Mittel schlucken ohne Gewinn zu bringen, es sei denn es ist ein Gewinn, wenn Menschen klein und abhängig gehalten werden.
 
Nur wenn es trotz aller Sauerei gerecht zugehen soll, dann verstehe ich nicht, warum der Besitzer des Hauses selbiges nicht verkaufen und in eine angemessene Mietwohnung umziehen muss.
Für das Amt eine simple Rechnung: Ziehen die Bedürftigen in eine Mietwohnung, zahlt das Amt die Miete. Bei 5 Personen ca. 90 qm, je nach Stadt bis zu 500 Euro Kaltmiete. Erstmal müssen die Bezieher das Vermögen aufbrauchen, bei den von Dir genannten 50.000 Erlös (wenn das Haus komplett beazhlt war und nicht mehr der Bank gehört), dürfte das ca. 18 Monate reichen, wenn man den Hartz IV Satz für 5 Personen kalkuliert und das Schonvermögen mal rausrechnet.

Wenn nicht absehbar ist, dass noch mal eigenes Einkommen erzielt wird, spart das Amt sich die 500 Euro Kaltmiete pro Monat, wenn die einfach im Haus bleiben dürfen. Nebenkosten werden übernommen, mehr aber auch nicht. Zinsen scheinen ja keine mehr anzufallen.

Wenn die drei Kinder mal nicht mehr da sind oder entsprechende Verkaufserlöse erzielbar sind, wird das anders aussehen. Dann kann der Verkauf ganz schnell angeordnet werden.

Und es ist dem Amt dann auch völlig egal, ob es passende Sozialwohnungen auf dem Markt gibt oder nicht. Das ist nicht Problem des Amtes.
 
Für das Amt eine simple Rechnung: Ziehen die Bedürftigen in eine Mietwohnung, zahlt das Amt die Miete. Bei 5 Personen ca. 90 qm, je nach Stadt bis zu 500 Euro Kaltmiete. Erstmal müssen die Bezieher das Vermögen aufbrauchen, bei den von Dir genannten 50.000 Erlös (wenn das Haus komplett beazhlt war und nicht mehr der Bank gehört), dürfte das ca. 18 Monate reichen, wenn man den Hartz IV Satz für 5 Personen kalkuliert und das Schonvermögen mal rausrechnet.

Wenn nicht absehbar ist, dass noch mal eigenes Einkommen erzielt wird, spart das Amt sich die 500 Euro Kaltmiete pro Monat, wenn die einfach im Haus bleiben dürfen. Nebenkosten werden übernommen, mehr aber auch nicht. Zinsen scheinen ja keine mehr anzufallen.

Wenn die drei Kinder mal nicht mehr da sind oder entsprechende Verkaufserlöse erzielbar sind, wird das anders aussehen. Dann kann der Verkauf ganz schnell angeordnet werden.

Und es ist dem Amt dann auch völlig egal, ob es passende Sozialwohnungen auf dem Markt gibt oder nicht. Das ist nicht Problem des Amtes.

Hier mal eine Seite mit Fakten:
https://www.hartziv.org/angemessene-wohnkosten.html

danach sind für 5 Personen 105 qm angemessen, bei Wohneigentum sogar mehr und die gibt es höchstens auf dem Land für 500 € kalt
 
Hier mal eine Seite mit Fakten:
https://www.hartziv.org/angemessene-wohnkosten.html

danach sind für 5 Personen 105 qm angemessen, bei Wohneigentum sogar mehr und die gibt es höchstens auf dem Land für 500 € kalt
Danke, ich hatte mich vertan und für zwei Personen 45 m² im Kopf +15 für jede weitere... Da habe ich wohl 1 Person vergessen.

Bei uns in Wuppertal (Großstadt) gibt es solche Wohnungen noch für unter 5 Euro/m². Allerdings sind die auch eher nicht nachgefragt... Da möchten selbst die Ärmsten nicht wohnen.
 
Für das Amt eine simple Rechnung: Ziehen die Bedürftigen in eine Mietwohnung, zahlt das Amt die Miete. Bei 5 Personen ca. 90 qm, je nach Stadt bis zu 500 Euro Kaltmiete. Erstmal müssen die Bezieher das Vermögen aufbrauchen, bei den von Dir genannten 50.000 Erlös (wenn das Haus komplett beazhlt war und nicht mehr der Bank gehört), dürfte das ca. 18 Monate reichen, wenn man den Hartz IV Satz für 5 Personen kalkuliert und das Schonvermögen mal rausrechnet.
Also in dem speziellen Fall mit einem derart hohen Verlust (und nein, sie zahlen noch ein paar Jahre ab), wäre es sinnlos.

Aber es ging mir auch mehr um die grundsätzliche Regelung dabei. Natürlich wird es immer so sein, dass der Einzelfall sehr speziell gelagert ist. Mal ist auch das Haus aufgrund der Ausstattung mehr, mal weniger wert. Aber immer sitzt jemand, der angeblich bedürftig ist, quasi auf einem Haufen Geld. Und Immobilien waren noch nie schwer zu verkaufen, wenn nicht gerade das Land verseucht ist und für einen Haufen Geld erst gereinigt werden muss. Ansonsten ist es immer nur eine Frage des Preises.

Und hier wird es ungerecht, wie ich finde. Sagen wir mal, dass Familie A (2 Erwachsene, 2 Kinder) ein Haus bewohnt zu 180qm auf 2 Etagen ebenerdig (ohne Keller oder Souterrain). Das Haus wurde angenommen 1955 erbaut und mäßig in Schuss gehalten, nie vollständig saniert. Dämmung ist quasi nicht vorhanden, Isolierung und Dach zum Teil undicht. Die Ölheizung ist alt, Zinkrohre und Alu-Stromleitungen, meist Aufputz. Die Fliesen in Bad und Küche zum Teil kaputt, Fugen verschimmelt und vergilbt. Türen zum Teil verzogen. Das steht auf einem 1000m² Grundstück.

Familie B (2 Erwachsene, 2 Kinder) bewohnen einen Neubau 120qm auf einer Etage mit Keller, errichtet 2015 nach neuesten Standards. Solardach und kleines Blockheizkraftwerk im Keller. Das Bad und die Küche haben Natursteinboden, Wohnbereich hat Kamin und Eiche-Parkett. Stromleitungen aus Kupfer und Unterputz, die Rohre Edelstahl mit kleiner Aufbereitungsanlage im Keller, wo auch eine Sauna mit Tauchbecken sind. Auf dem Grundstück befindet sich noch ein beheizbarer 10x3-Meter-Swimmingpool und eine Garage für 2 Fahrzeuge. Ansonsten noch ein Wintergarten, der sich komplett öffnen und im Sommer als Terrasse nutzen lässt. Dazu Alarmanlage und aktuelle technische Spielereien, wie der Kühlschrank, der sich mit Smartphone unterhalten kann.

Wenn ich es richtig verstehe: Familie A muss ausziehen, weil zu groß. Familie B kann bleiben, weil angemessen. Und das, obwohl der Wert des Hauses der Familie B den Wert des Hauses von Familie A um mindestens das zehnfache übersteigt?

Und abgesehen vom direkten Vergleich: Das Haus der Familie B ist sicherlich 300.000 Euro wert. Selbst unter ungünstigen Bedingungen wird man es noch für mindestens 200.000 verkauft bekommen, auch wenn der Abschlag horrend ist. Warum darf einer auf >200.000 Euro sitzen bleiben, während eben ein anderer seinen Aston Martin mit Maximalausstattung verkaufen muss? Oder eben auch der, der das Geld nicht auf den Kauf eines Hauses verwendet hat, sondern es im dümmsten Fall sogar nur auf dem Sparbuch liegen hat?

danach sind für 5 Personen 105 qm angemessen, bei Wohneigentum sogar mehr und die gibt es höchstens auf dem Land für 500 € kalt
Ja, also laut Gerichtsurteil gelten für das Eigenheim 130m² bei 4 Personen als angemessen (z.B. n-tV Ratgeber). Wobei das aber auch wieder so eine Sache ist. Kann sich ja auch ganz schnell ändern mit neuen Gesetzen oder höheren Urteilen.
 
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