Familien mit Säuglingen, Hochschwangere und Kranke, die elektrisch betriebene Geräte etwa zur Atemunterstützung benötigen, müssten gesetzlich von solchen Sperren ausgenommen werden, sagte eine Sprecherin der Verbraucherzentrale NRW der Deutschen Presse-Agentur.
Der Vorschlag mag ja moralisch höchst edel sein. Würde aber bedeuten, dass ein Unternehmen gezwungen ist eine Ware auszuhändigen, ohne dafür bezahlt zu werden. Im Laden auch undenkbar. Das würde den Kunden aus der Verpflichtung nehmen sorgfältig mit seinen Ressourcen umzugehen und sich rechtzeitig zu kümmern und den Staat aus der Verpflichtung nehmen, sich um die Grundbedürfnisse seiner Bürger zu kümmern.
Das kann keine gute Lösung sein und setzt sich imo auch nicht mit den vielschichtigen Ursachen des Problems auseinander.

Oder ist...
So sei einer NRW-Familie mit einem fünf Wochen alten Säugling eine Sperre angedroht worden.
... eine ausreichende Beschreibung, um das Problem und die Ursachen hinreichend zu beurteilen und zu einer praktikablen Lösung zu kommen?
 
Zuletzt bearbeitet:
Wäre es nicht sinnvoller, dass die Stromkosten gleich direkt vom Amt bezahlt werden würden? Man könnte in jeder Kommune dann auch pauschal einmal im Jahr den günstigsten Tarif für alle Hartz IV-Empfänger raus suchen.
 
Sinnvoll wäre es, würde aber das Missbrauchspotential enorm steigern.
Sei es durch Weitergabe des Stroms an Nachbarn oder enorme Stromverschwendung.
Ich denke das Problem kennt jeder, der mal bei Personen zu Besuch war, die eine Pauschale für ihren Stromverbrauch zahlen: "Lass das Licht ruhig an, ich zahl da eh nicht für."

edit: Heizen (mit Strom) + Fenster auf ist auch ein gutes Problembeispiel @den unter mir.
 
Also beiden Seiten sehe ich als extrem schwierig an.
Einerseits klar sollte man sozial schwache schützen, andererseits wäre ein Sozialarbeiter der mit ihnen die Strompreise überprüft und Co. durchaus eine Überlegung wert.

Die andere Seite gleich den Strom vorher abzuführen, würde ja bedeuten die Familien könnten sich ausruhen darauf. Sprich Stufe 5 gib ihm, wenns zu warm ist können wir ja das Fenster auf machen. Ich denke ein wenig Eigenverantwortlichkeit hört da dazu.

Also da ne halbwegs gute Balance zu finden sehe ich kritisch
 
Sinnvoll wäre es, würde aber das Missbrauchspotential enorm steigern.
Sei es durch Weitergabe des Stroms an Nachbarn oder enorme Stromverschwendung.

Ich sehe Stromverschwendung relativ - es ist systemimmanent, dass ein sozial finanziell schwacher Haushalt nicht gerade die energieeffizientesten Haushaltsgeräte nutzt...
 
Ich sehe Stromverschwendung relativ - es ist systemimmanent, dass ein sozial finanziell schwacher Haushalt nicht gerade die energieeffizientesten Haushaltsgeräte nutzt...

Da hst du absolut Recht, zumal die neueren Geräte ja auch nur bis kurz nach Ablauf der Garantie halten und dann müssen die Leute ein Darlehen beantragen, was zu 10 % Kürzung führt - oder so empfunden wird - denn eigentlich sollte so ein Darlehen nicht umgesetzt werden.
Hinzu kommt, dass nicht alle wissen, dass z.B. ein Mehrbedarf besteht, wenn mit Strom das Warmwasser aufbereitet wird, wenn ein Heizstrahler im Bad installiert ist oder wenn mit Strom geheizt wird. Noch unbekannter ist, dass bei Vereinbarung von Pauschalen mit dem Vermieter die gesamten Kosten übernommen werden müssen, hat mal ein Richter erklärt und ja, auch Caritas hat Recht, die im Satz zugrunde gelegten Zahlen stimmen nicht mehr und schon gar nicht beim Grundversorger - warum auch immer man da bleibt, denn Andere dürfen keine Sperre einrichten...
 
Wäre es nicht sinnvoller, dass die Stromkosten gleich direkt vom Amt bezahlt werden würden?
Ich denke es würde bei einem gewissen Teil schon helfen, wenn sich nur jemand rechtzeitig darum kümmert und die richtigen Anträge stellt, bevor es durch die Sperrung zu hohen Zusatzkosten kommt.
Könnte man jedenfalls besser gewährleisten wenn das Amt grundsätzlich zuständig wäre. Die Selbstbestimmung leidet natürlich sehr darunter.

Gegen ausufernden Verbrauch oder um früher reagieren zu können, könnte man auch quartals- oder monatsweise abrechnen und rechtzeitig das Gespräch suchen. Im Extremfall muss mann vielleicht zum Prepaid-Zähler greifen, wenn jemand seinen Verbrauch gar nicht unter Kontrolle bekommt oder... ich sag mal ganz diplomatisch.. sehr schlecht organisiert ist.
warum auch immer man da bleibt
Viele landen automatisch wieder dort, weil ihnen ein anderer Versorger kündigt.
 
Ich denke es würde bei einem gewissen Teil schon helfen, wenn sich nur jemand rechtzeitig darum kümmert und die richtigen Anträge stellt, bevor es durch die Sperrung zu hohen Zusatzkosten kommt.
Könnte man jedenfalls besser gewährleisten wenn das Amt grundsätzlich zuständig wäre. Die Selbstbestimmung leidet natürlich sehr darunter.

Klingt -von außen betrachtet- schon logisch, allerdings gibt es in einigen Ämtern die Unart, einfach zu telefonieren statt Bescheide zu schreiben und denen, die sich auf ihr Recht auf einen schriftlichen Bescheid zu bekommen berufen, ziemliche Steine in den Weg zu legen...
Bei der Bremer Kanzlei Rightmart kann man da im newsletter oder bei Facebook einiges entdecken

Gegen ausufernden Verbrauch oder um früher reagieren zu können, könnte man auch quartals- oder monatsweise abrechnen und rechtzeitig das Gespräch suchen. Im Extremfall muss mann vielleicht zum Prepaid-Zähler greifen, wenn jemand seinen Verbrauch gar nicht unter Kontrolle bekommt oder... ich sag mal ganz diplomatisch.. sehr schlecht organisiert ist.

Dieser "ausufernde Verbrauch", der hier unterstellt wird, fängt bei falscher Abrechnung an, weil der Kunde laut Sondergesetz für Strom- und Gaslieferer beweisen muss, dass der Verbrauch niedriger war - hier geben die Verbraucherzentralen Hilfestellung, kostet allerdings ne Gebühr.
Und dazu kommt, dass mangels Dämmung die Heizkosten oft enorm sind und nicht zu beeinflussen oder eben die Geräte alt und verbrauchsintensiv sind...ist natürlich viel leichter Missbrauch zu unterstellen.

Viele landen automatisch wieder dort, weil ihnen ein anderer Versorger kündigt.

Stimmt bei manchen, aber leider nur wenigen, die meisten wechseln gar nicht erst - Gewohnheit, Angst vor Ablehnung oder man suggeriert einen "Sozialtarif", der den Namen nicht wert ist und es nie war.
 
Dieser "ausufernde Verbrauch", der hier unterstellt wird(...)
Ich spreche hier immer von Teilmengen. Es gibt immer Leute, die für ihren Verbrauch wenig können UND Leute, mit Terrarium und 24/7 Plasmafernseher UND Leute, die es einfach nicht besser wissen, weil Heizen in Mittelafrika nunmal anders ist als in Mitteleuropa UND Leute, die mit viel krimineller Energie versuchen zu bescheissen. Die Bevölkerung ist vielschichtig. Und so auch die Probleme und so auch die Lösungen, um einen Teil der Stromsperren zu reduzieren.
fängt bei falscher Abrechnung an, weil der Kunde laut Sondergesetz für Strom- und Gaslieferer beweisen muss, dass der Verbrauch niedriger war - hier geben die Verbraucherzentralen Hilfestellung, kostet allerdings ne Gebühr.
Du kannst jederzeit in den Keller gehen und deinem Energieversorger einen Stand mitteilen. Das kostet gar nix und du hast selbst einen Überblick und kannst deinen Abschlag oder Verbrauch regulieren. Viele (nicht alle) machen das aber nicht, nichtmal beim Einzug/Auszug wird protokolliert und nach 12 Monaten ist man völlig überrascht und dann kann ja alles gar nicht sein.
 
Ich spreche hier immer von Teilmengen. Es gibt immer Leute, die für ihren Verbrauch wenig können UND Leute, mit Terrarium und 24/7 Plasmafernseher UND Leute, die es einfach nicht besser wissen, weil Heizen in Mittelafrika nunmal anders ist als in Mitteleuropa UND Leute, die mit viel krimineller Energie versuchen zu bescheissen. Die Bevölkerung ist vielschichtig. Und so auch die Probleme und so auch die Lösungen, um einen Teil der Stromsperren zu reduzieren.

Die paar Menschen, die einen Plasmafernseher haben - weil vielleicht geschenkt - oder ein Hobby, was Strom kostet oder es gern warm haben stören die Menschheit wenig, schon gar nicht die ewig drohenden Betrüger - da hat unser Land weit größere überlebt, die die Chance hatten, Millionen und Milliarden zu unterschlagen, lass doch mal die Kirche im Dorf.
Größer ist die "Teilmenge" der Menschen, für die bei Einzelhaushalt 34,12 € für Strom, Rücklagen zur Renovierung und für nötige Möbel einfach nicht ausreichen, weil diese Zahl ist nicht real, selbst dann nicht, wenn man nur eine Waschmaschine, einen Kühlschrank und einen PC + Licht hat...

Du kannst jederzeit in den Keller gehen und deinem Energieversorger einen Stand mitteilen. Das kostet gar nix und du hast selbst einen Überblick und kannst deinen Abschlag oder Verbrauch regulieren. Viele (nicht alle) machen das aber nicht, nichtmal beim Einzug/Auszug wird protokolliert und nach 12 Monaten ist man völlig überrascht und dann kann ja alles gar nicht sein.

Echt, du kennst meinen Keller? Ich habe gar keinen Keller und keinen eigenen Zähler und auch der Zugang wird bei Wohnblöcken nicht immer einfach gewährleistet...nach 12 Monaten schätzt der Grundversorger einfach und wenn der Vormieter keine Erben hatte, dann schätzt er sogar großzügig - Begründung: das bekommst du ja später wieder, wenn nicht inzwischen der Preis doppelt so hoch ist pro kW/h oder du wegen der Sperren enorme Gebühren hast...
 
Dieser "ausufernde Verbrauch", der hier unterstellt wird, fängt bei falscher Abrechnung an, weil der Kunde laut Sondergesetz für Strom- und Gaslieferer beweisen muss, dass der Verbrauch niedriger war - hier geben die Verbraucherzentralen Hilfestellung, kostet allerdings ne Gebühr.
Und dazu kommt, dass mangels Dämmung die Heizkosten oft enorm sind und nicht zu beeinflussen oder eben die Geräte alt und verbrauchsintensiv sind...ist natürlich viel leichter Missbrauch zu unterstellen.

Hier wird doch kein ausufernder Verbrauch unterstellt. Es wird befürchtet, dass der Verbrauch ausufern (kann), falls es eine Stromflat gibt.

Es ist natürlich umgekehrt auch ähnlich einfach einfach zu unterstellen, dass Niemand Missbrauch begehen würde und alle bösen Stromanbieter falsch abrechnen. :LOL:
 
Hier wird doch kein ausufernder Verbrauch unterstellt. Es wird befürchtet, dass der Verbrauch ausufern (kann), falls es eine Stromflat gibt.

Es ist natürlich umgekehrt auch ähnlich einfach einfach zu unterstellen, dass Niemand Missbrauch begehen würde und alle bösen Stromanbieter falsch abrechnen. :LOL:

Hier hat auch keiner behauptet, dass es keinen Missbrauch geben wird, sondern dass dem Land der Missbrauch nicht weh tun würde, wenn es ihn gäbe, denn die Kontrollen kosten ein Vielfaches.
Und hier wird nich nur behauptet, dass die Stromanbieter falsch abrechnen, sondern dass der Satz an sich zu niedrig ist und dann auch noch die bösen Behörden Fehler beim berechnen machen, weil sie zum Nachfragen verpflichtet wären, ob der Strom für Warmwasser oder Heizung verbraucht wird...

Und die bösen Gesetze, die den bösen Strom- und Gasanbieterm Vorteile verschaffen und die den bösen Behörden viel zu lange Zeit geben...

Im Ernst: in meinen 20 Jahren Beratung habe ich ein Mal erlebt, dass einer nur 27 € für Strom bezahlt, alle anderen liegen weit über dem Satz...
 
Und ich hab schon Leute erlebt, die haben die Haustreppenlichtleitung angezapft nur damit Sie Ihren Stromverbrauch drosseln konnten. Fiel natürlich auf, nachdem die Jahresrechnung für das Treppenlicht doppelt so hoch war wie bei meiner 3 Zimmerwohnung . . .

Wobei ich auch gesehen hab, das es Menschen gibt, die den Strom direkt an der Straßenlaterne abzweigen.
 
Und ich hab schon Leute erlebt, die haben die Haustreppenlichtleitung angezapft nur damit Sie Ihren Stromverbrauch drosseln konnten. Fiel natürlich auf, nachdem die Jahresrechnung für das Treppenlicht doppelt so hoch war wie bei meiner 3 Zimmerwohnung . . .

Wobei ich auch gesehen hab, das es Menschen gibt, die den Strom direkt an der Straßenlaterne abzweigen.

Und manche legen eine Stromleitung direkt um den Äquator oder durch die Erde durch mitten zur Hölle, da scheint keiner nachzuprüfen
 
Und manche legen eine Stromleitung direkt um den Äquator oder durch die Erde durch mitten zur Hölle, da scheint keiner nachzuprüfen

Im Ersten Fall haben Sie es nachgeprüft, nachdem ich die Nebenkostenabrechnung moniert hatte. Nur deswegen kannte ich den Fall. Und was den 2. angeht; Sorry ich war damals zufälligerweise damit beschäftigt die Straßenlampen zu erneuern und ja da fällt eine zusätzliche Leitung auf.
 
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Aktuell bez. ich 12 Euro im Monat, auch ohne meine kleine Solaranlage würde ich nicht über 27 Euro im Monat bezahlen. ( Verbrauch unter 600 KWh p.A. für einen 3 Pers. Haushalt )

Im Normalhaushalt ist bei 3 Personen ein Verbrauch von 4000 kW/h, aber sicher kann man auch bewußt alternativ leben, wir zahlen als Verein sogar für ein Lager 44 € im Monat, da ist nur Licht drin und kein einziges Gerät - außer den Akku-Bohrer vielleicht...

Ich denke, es ist super, dass man anders sein kann und darf, aber man sollte es auch Jeden selbst entscheiden lassen, ob er es will...
 
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Im Normalhaushalt ist bei 3 Personen ein Verbrauch von 4000 kW/h, ....

4000 kW/h - das wäre aber echt heftig, 35 Mio. kWh im Jahr - da braucht es ein mittleres Laufwasserkraftwerk, das nur für die Familie Strom erzeugt :) Muss wohl "4000 kWh heißen..." :):)

Erscheint mir aber trotzdem hoch, wenn man nicht gerade zusätzlich etliche "hochverbrauchenden Geräte" in Betrieb hat. Wir kommen mit jetzt ca. 5 Personen unter 3000 kWh raus...
 
4000 kW/h - das wäre aber echt heftig, 35 Mio. kWh im Jahr - da braucht es ein mittleres Laufwasserkraftwerk, das nur für die Familie Strom erzeugt :) Muss wohl "4000 kWh heißen..." :):)

Erscheint mir aber trotzdem hoch, wenn man nicht gerade zusätzlich etliche "hochverbrauchenden Geräte" in Betrieb hat. Wir kommen mit jetzt ca. 5 Personen unter 3000 kWh raus...

ich meinte natürlich 4000 kWh pro Jahr, damit rechnen zumindest die meisten Vergleichsportale für den Drei-Personen-Haushalt, da sieht man mal, was ein Strich an der falschen Stelle so ausmacht :LOL: