Diskussionen zur Organspende

Organspende - Wie steht ihr dazu?


  • Umfrageteilnehmer
    190
Also ich halte das nicht für wahrscheinlich... Denn ich finde nicht, dass man von jedem erwarten muss, dass er sich mit dem Tod auseinandersetzt... Manche wollen nicht über die eigene Endlichkeit auf dieser Welt nachdenken oder verdrängen das Thema bzw. verschieben es auf später... Vor einem Unfall ist man aber nie gefeit... Und letztendlich führt eine solche Regelung dazu, dass auch solche Menschen "ausgenommen" werden, die das ablehnen...

Vor kurzem habe ich eine Sendung gesehen, in der gezeigt wurde, dass Deutsche, die es sich leisten können in Österreich den Hauptwohnsitz anmelden, da dort eine sehr kürzere Wartezeit für benötigte Organe haben... In Österreich wird die Widerspruchsregelung angewandt...

Also ich bin zwiegespalten, da dies eine sehr komplexe Problematik ist... Ich hoffe, dass man in der Forschung solche Fortschritte macht... (Ja, ich befürworte Forschung... :ugly:)
 
Nein, das wollte ich damit nicht sagen... Ich finde es nur billig, wenn ein toter Mensch nur aufs Verwesen reduziert wird... Mehr wollte ich ja nicht sagen... Ich bin ja derzeit sowieso am Überlegen, ob ich mir nicht mal nen Organspendenausweis zumindestens bestelle... ;)

Das verwesen ist nunmal Fakt - damit wird aber nicht die menschliche Persönlichkeit "kompostiert", sondern nur seine Hülle.

Da ich mich im Fall der Fälle ohnehin einäschern lassen will, ist mir eine Organentnahme durchaus recht. Wenn ich bedenke, das mit meinen noch "gesunden" Organen 5 oder mehr Menschen weiterleben können, dann wiegt das deutlich schwerer als die Tatsache, das ein intakter Körper von mir verbrannt (bei anderern verscharrt) wird.
 
Ich habe einen Organspendeausweis, weiß schon bisschen was über Organspenden, da ich mich dafür interessier^^

Ps. Blutspenden geh ich auch ;)


Und welcher Vollpfosten hat mir deswegen nen schlechtes Renomee gegeben???
 
Zuletzt bearbeitet:
Hab zwar noch einen ... nur wird das keinem nutzen.

Aufgrund meiner Krankengeschichte kann ich den genauso gut zerreissen (hat auch mein Doc gesagt) - meine Organe will keiner mehr. Die gehören eher auf eine Sondermülldeponie :-?

Tja Blut spenden ist damit leider auch nicht mehr drin - brauche jeden Tropfen selber.

Insgesamt finde ich aber das ganze ein durchaus wichtiges Thema, das viel mehr ins Gedächnis der Menschen gehört.
 
Ich hab meinen Ausweis seid ich Blutspender bin (ca. 14 Jahre)

Wo in Deutschland darf man mit 14 Blutspenden? Bei mir hier in der Gegend darf man das erst ab 18.

Ich hab nen Organspendeausweis, aus dem einfachen Grund, dass ich, wenn hirntot, das Zeuch ohnehin nicht mehr gebrauchen kann :)

Ach ja und eine Bitte:
Das Substantiv schreibt sich "Tod" (Der Tod)
Das Adjektiv aber "tot" (jemand ist tot)
 
SEIT 14 jahren denk ich mal.

an meinem 18. zum blutspenden, organspendeausweis seit ich 15 bin, mehr gibt's dazu nicht zu sagen.
 
SEIT 14 jahren denk ich mal.

an meinem 18. zum blutspenden, organspendeausweis seit ich 15 bin, mehr gibt's dazu nicht zu sagen.

Okay, das wäre plausibel :)

Hast du den Ausweis um einer Organspende zu widersprechen? Ansonsten hattest du ihn ein Jahr umsonst:mrgreen:
Organspendebereitschaft darf man erst ab 16 erklären. Warum is mir allerdings unklar...
 
Naja war 15,5.. Nee, Ärzte und Patienten können alles von mir haben was sie wollen, ich kann damit eh nichts mehr anfangen und wenn ich in so einer Situation wäre, dann wäre ich auch froh wenn es Menschen wie mich gibt.
Das waren die gleichen Argumente warum ich auch Blut spenden gehe.
Ich mein, man macht ja auch meist ein Testament über Wertsachen weil man die eh nicht mit in's Grab nehmen kann, warum das Gleiche dann nicht auch für Organe?
 
Ich bin noch am schwanken!

Ich finde es wichtig anderen Menschen zu helfen, wenn man selber nicht mehr helfen kann! Auf der anderen Seite kann ich mir irgendwie nicht vorstellen, an mir rumschnibbeln zu lassen, wenn ich Tod bin!

Ich denke jeder bekommt gerne, aber wer gibt schon gerne?? Leider immer noch viel zu wenige! Ich denke ich werde mich mit dem Thema mal befassen, wenn ich wieder etwas mehr Zeit habe!

Habe aber mal für *0Ausweis1Bereitschaft* gevotet!

Gruß QuArK007
 
Du lässt vermutlich auch an dir rumschnibbeln, wenn du noch lebst. (Oder würdest es, falls du bisher von allen Operationen verschont geblieben bist.) Ich kann dir versprechen, dass sowas viel weniger unangenehm ist, wenn du bereits tot bist ;)

Ich kann nachvollziehen, wenn jemand Sorge hat, dass die Hirntod-Diagnose nicht ausreicht um den "de facto"-Tod festzustellen. Aber alle anderen Gründen gegen Organspende erschließen sich mir nicht wirklich...
 
ich bin für organspende, habe noch keinen ausweis... aber auch mit ein grund dafür ist die mangelnde aufklärung...

über aids, verhütung, drogen und H****r wird in der schule wie blöde unterrichtet...

warum nicht auch, wie man anderen helfen kann?
in der schule sollte bereits mit der aufklärung begonnen werden und evtl. sogar zu freiwilligen tests...
klar, kinder sind keine erwachsenen, aber in der oberstufe könnte das ruhig thema sein!
und mal ehrlich: wer von euch (in meinem alter) dachte in der 6. klasse schon ernsthaft an S*x? und da war verhütung, S*x und schwangerschaft thema einer ganzen projektwoche bei mir an der schule...

H****r und seine machenschaften kennt jeder auswendig, auch die generationen, die schon ewig nichts mehr mit seinem regime zu tun hatten...

aber die funktion des rücken- bzw. knochenmarkes kennt doch heute kaum noch einer...

ein generelles spendergesetz? - nein
generelle aufklärung? - ja
 
ein generelles spendergesetz? - nein
generelle aufklärung? - ja

Ich bin mir ziemlich sicher, dass eine intensive Auseinandersetzung mit dem Thema bei nennenswert vielen Menschen eher kritische Reaktionen zur Organspende hervorrufen würde.

Extransplanteure genießen z.B. bei Medizinern keinen besonders guten Ruf.

Ein Grund warum es wahrscheinlich in nächster Zeit keine dahingehende Gesetzesänderung geben wird, dass grundsätzlich jeder erstmal Spender ist bis er widerspricht, ist sicherlich, dass man das Thema nicht neu aufrollen will. Das Transplantationsgesetzt ist durchaus nicht ohne umfangreiche Diskussionen beschlossen worden.

Gruß Malte
 
Ich würde auch meine Organe Spenden... zumindest immoment da ich erst 14 bin und wie es oft so schön heisst: " Erst ab 18 weiss ich was ich will" Naja Eltern ^^
Sie sagen dazu aber nichts da es ja wirklich meine Organe sind. Im moment bin ich aber der Meinung sie vieeel lieber zu spenden anstatt das irgendwelche Tierchen sich drüber hermachen.

Ich bin einfach der Meinung wenn ich sie nichtmehr brauche kann ich noch Leben damit retten oder sie verschönern.

Nunja ich wart mal noch paar Jährchen und wenn dann lass ich mir einen Pass austellen.


Gruss
Mysterioes
 
warum nicht auch, wie man anderen helfen kann?
in der schule sollte bereits mit der aufklärung begonnen werden und evtl. sogar zu freiwilligen tests...

Genau daran liegt es ja. Es wird zuwenig aufgeklärt, und wenn, dann nur mit Horrormeldungen a la Organhandel (wobei ich hier nicht bestreiten möchte, dass es das gibt) oder überaus schlecht recherchiert und einseitig dargestellt.

Ich bin mir ziemlich sicher, dass eine intensive Auseinandersetzung mit dem Thema bei nennenswert vielen Menschen eher kritische Reaktionen zur Organspende hervorrufen würde.

Richtig. Da müssen auch die Medien, Schulen und und und ran. Wie man deutlich sehen konnte, hatte die mehr als fragwürdige niederländische Organspendeshow deutliche Resonanz - allerdings mehr negative, was unserer Sache überhaupt nicht dienlich war und ist.

Extransplanteure genießen z.B. bei Medizinern keinen besonders guten Ruf.
Gruß Malte

Ich nehme an, das liegt daran, dass diese Mediziner ja keine Heiler sind, sondern, wenn man es genau nimmt, Handwerker.

Neulich habe ich mich mit meiner Mutter über das Thema unterhalten. Sie hat mir erzählt, das eine ihrer Arbeitskollegen die Organe ihres Kindes spendete, weil sie mich und meine Geschichte kannte.

Es geht so schnell, dass man selbst ein Organ braucht. Eine verschleppte Grippe, ein Schockzustand - mehr braucht es nicht.

Zum Thema 'Hirntod'
Ich zweifele nicht daran, das ein Mensch, dessen Gehirn tot ist, auch tot ist. Sicherlich ist die medizinische Definition des Todes eine andere, jedoch muss man bedenken, dass das Herz und die Lunge nur noch arbeiten, weil Maschinen diese Aufgabe übernehmen. Ohne diese Maschinen stellen beide die Arbeit ein und die organischen Prozesse im Körper hören auf, die Zellen sterben. Es gibt sehr zuverlässige Tests, den Hirntod festzustellen können.

Ich habe CT - Aufnahmen hirntoter Patienten gesehen. Innerhalb des Schädels war alles dunkel, der Mensch, der diese Hülle - denn etwas anderes ist es nicht mehr - bewohnt hat, war fort.
 
Ich habe CT - Aufnahmen hirntoter Patienten gesehen. Innerhalb des Schädels war alles dunkel, der Mensch, der diese Hülle - denn etwas anderes ist es nicht mehr - bewohnt hat, war fort.

Nunja, das ist ja eine reine Vermutung von dir.

Definiert ist der Hirntod bei uns folgendermaßen:

"Zustand des irreversiblen Erloschenseins der Gesamtfunktion des Großhirns, des Kleinhirns und des Hirnstamms bei einer durch kontrollierte Beatmung noch aufrechterhaltenen Herz-Kreislauffunktion. Der Hirntod ist der Tod des Menschen."

Der Hirntod so wie er hier definiert ist, ist aber gar nicht mit vollständiger Sicherheit festzustellen (CT und EEG sind Hinweise, aber mehr auch nicht). Die Tests, die den Hirntod tatsächlich mit vollständiger Sicherheit feststellen können, bewirken ihn praktischerweise auch gleich.

Was noch viel wichtiger ist: Kein Mensch, wirklich kein Mensch kann sagen, wie der Hirntode sich fühlt. Es mag zwar Gründe geben anzunehmen, dass er nichts mehr fühlt - aber das sind nur Vermutungen. Bekommt er noch etwas von der Organentnahme mit? Er erhält jedenfalls vorsorglich eine Vollnarkose, was einen misstrauisch werden lassen sollte. Möchte er in dieser Situation tatsächlich immer noch seine Organe spenden? Wir können darüber stets nur mutmaßen.

Was aber völlig klar ist: Ein gesunder Mensch kann, wenn er seinen Organspendeausweis ausfüllt, auch nicht entscheiden was seine Wünsche sind wenn er Hirntod ist. Er kennt diese Situation nicht, kann nur über sie spekulieren. Das ist so, als wenn man etwas entscheiden müsste, aber gar nicht weiß welche Auswirkungen diese Entscheidung hat.

Ein Satz wie "Klar spende ich meine Organe wenn ich tod bin - ich brauche sie dann ja nicht mehr" - ist darum sehr unreflektiert. Sicher, wenn man tod ist braucht man seine Organe nicht mehr - dann kann sie aber auch kein anderer mehr gebrauchen. Ob man seine Organe noch haben möchte wenn man hirntod ist, kann man heute nicht sagen (man hat ja keine Erfahrungen mit der Situation "Hirntod").

Wenn man also zur Organspende bereit ist, sollte man sich genau über diesen Sachverhalt bewusst sein. Das sind aber nur sehr wenige Organspender. Denn auf dem Spenderausweis steht ja was von "Tod" und nichts vom Hirntod. Das geht, weil unser Gesetzgeber (in meinen Augen unzulässigerweise) definiert hat Hirntod = Tod. Damit werden entscheidene Probleme bei der Organspende einfach ausgeblendet.

Es steht im Übrigen außer Frage, dass die Organspende sinnvoll sein kann. Ich selber bin ja auch zur Organspende bereit (ohne mir allerdings einen Organspendeausweis zuzulegen). Aber im Moment würde ich sagen, dass ich kein Spenderorgan haben wollte.

Gruß Malte
 
Was aber völlig klar ist: Ein gesunder Mensch kann, wenn er seinen Organspendeausweis ausfüllt, auch nicht entscheiden was seine Wünsche sind wenn er Hirntod ist. Er kennt diese Situation nicht, kann nur über sie spekulieren. Das ist so, als wenn man etwas entscheiden müsste, aber gar nicht weiß welche Auswirkungen diese Entscheidung hat.
Richtig, letztlich bleibt alles Spekulation. Vielleicht erwartet uns nach unserem Tod ja auch ein Gott, der nur "vollständige" Menschen in den Himmel lässt. Aber gibt es denn irgendwelche Entscheidungen, die du nicht auf Basis von Wahrscheinlichkeiten triffst?
Wenn du in ein Auto steigst, tust du das, weil du die Wahrscheinlichkeit, dadurch zu sterben für hinreichend gering hälst.
Wenn du zur Organspende bereit bist, tust du das, weil du die Wahrscheinlichkeit, dass du aus einem hirntoten Zustand wieder erwachen würdest, für hinreichend gering hälst.
 
Vielleicht erwartet uns nach unserem Tod ja auch ein Gott, der nur "vollständige" Menschen in den Himmel lässt.

Stelle mir gerade folgende Situation vor... gerade frisch verstorben und auch schon aller brauchbaren Organe entledigt stehe ich vor der Himmelspforte, an der Gottes Türsteher "Harkan" steht und sagt "Eh, Du kommst hier ned rein!"...

:ugly:
 
Es gibt auch Organe, die man spenden kann, wenn man noch lebt, z.B. die Niere ;)
Hab hier für grad nen grauen [-] Popel bekommen. Is mir auch eigentlich egal, aber ich finde, dass das, was da als Kommentar stand auch in den Thread gehört, weil meine Aussage dann wohl nicht ganz richtig war ;)

Jein. Die Aussage ist zwar nicht ganz falsch, aber ziemlich. Du kannst nicht einfach ins Transplantationszentrum marschieren und denen mal eben eine "übrige" Niere dalassen. Lebendspenden gibt es nur in ganz wenigen Ausnahmefällen