Soziales Deutschlands Bevölkerung schrumpft weiter

Viel häufiger aber kommt es vor, daß die Goßeltern ganz woanders wohnen. Flexibilität ist ja heute oberstes Gebot im Berufsleben :ugly:
 
Der Staat betreibt in meinen Augen keinen "Familienpolitik" sondern eine "Kinderaufbewahrungspolitik". Familienpolitik wäre, dafür zu sorgen, dass Eltern für einige Jahre (bis zum Erreichen der weiterführenden Schule!) - bei gleichen Bezügen an Lohn o.ä.- von der Arbeit freigestellt würden, um sich in Ruhe um ihre Kinder kümmern zu können. Und nicht, dass man die Kinder in irgendwelche staatlichen Institutionen abschiebt.

Als ob das in den Baby-Boom-Jahren so gewesen wäre. :roll:

Erfahrungsgemäß hängt vieles von den Verlustängsten (oder dem Egoismus) der potentiellen Eltern ab.

Mit Kind kann man sich evtl. Nicht mehr das hippe Cabrio leisten, oder zwei Urlaubsreisen pro Jahr. Oder das regelmäßige Ausgehen mit dem besten Freund. Kinder kosten Geld und Zeit, ohne Zweifel. Aber es ist nicht schwerer oder gar unmöglich mit einem normal bezahlten Job eine Vierköpfige Familie zu ernähren. Ich weiß, wovon ich rede!

Ich habe festgestellt, das gerade diejenigen, die sich am leichtesten (finanziell) zwei oder noch mehr Kinder "leisten" können, sich schwertun, überhaupt Kinder in die Welt zu setzen, und das meine ich
nicht biologisch...

Und zum Thema "in Staatliche Einrichtungen abschieben...": Meine beiden Töchter waren/sind in einer Krippe, und haben dadurch eine deutlich schnellere Entwicklung hinter sich als Gleichaltrige in familiärem Umfeld.
 
Als meine Mutter in meinem Alter war hatte sie schon 3 Kinder.
Mein Bruder und seine Freundin wollen keine Kinder haben . Meine ältere Schwester und ihr Freund haben sich auch erstmal 15 Jahre Zeit gelassen bis Kind 1 kam seit ein Paar Wochen haben sie 2 Kinder.
Ich frag mich warum ich Kinder in die Welt setzen sollte ?
Mich braucht ja auch keiner.
 
Mich braucht ja auch keiner.
Dann frag dich mal, woran das liegt!

Mich brauchte in den letzten Jahren nicht nur mein Sohn, sondern auch Dutzende Mißbrauchs- und Vergewaltigungsopfer, denen ich aus tiefster Verzweiflung heraus in ein neues Leben geholfen habe, ca. 100 Arbeitslose, denen ich zu einem neuen Job verholfen habe, genau wie ich deren neuen Arbeitgebern geholfen habe, freie Stellen vernünftig zu besetzen.

Jeder kann etwas sinvolles tun. Er muß es nur TUN.
 
Ich hab in den letzten Jahren auch Hunderte Arbeitslose beraten und begleitet.
Ich begleite auch die Leute anschliessend ins Arbeitsamt die du vermittelst.
Nur stelle ich mir hinterher die Frage ob, dass so sinnvoll ist.
Viele gehen heutzutage arbeiten was grössten Respekt verdient und schaffen es nicht davon ein Menschenwürdiges Leben zu führen.
Viele haben Kinder denen es nicht besser ergeht die Wissen was Hunger ist das möchte ich mir ersparen.
Wenn es Heute eine Grundvorraussetzung ist Arm zu sein um Kinder zu bekommen dann verzichte ich lieber auf die Kinder.
 
Meiner Meinung nach sind nicht-steigende Löhne das Hauptproblem.
Dies führt zu Unsicherheit und wer möchte schon Kinder in die Welt setzen wenn er sich nicht sicher ist wie viel Geld er morgen noch hat, oder ob überhaupt noch einen Job.

Ach ja und bei dem Thema fällt mir immer Idiocracy ein. Spitzenfilm.
 
Ich begleite auch die Leute anschliessend ins Arbeitsamt die du vermittelst.
Nur stelle ich mir hinterher die Frage ob, dass so sinnvoll ist.
Eher unwahrscheinlich, weil bislang niemand von meinen Vermittelten wieder entlassen wurde. Wer in Rente geht, braucht nicht um Arbeitsamt. Und bei den von mir vermittelten Arbeitskräften handelte es sich nicht um Niedriglöhner sondern um Fachkräfte. Sklaventreiber unterstütze ich nämlich nicht.

Ob das, was du macht/gemacht hast, sinvoll ist, weiß ich nicht. Kommt drauf an, warum du die Leute zum Arbeitsamt begleitet hast. Wenn sie Hilfe bei der Antragstellung brauchten oder sich allein nicht gegen eventuelle Schikanen wehren konnten, und du sie dabei dann unterstützt hast, sehe ich das als durchaus sinvoll an.

violation kann ich so pauschal erstmal zustimmen. Die zunehmende Unsicherheit in der Lebensplanung ist ein erhebliches Problem in unserer Gesellschaft.
 
Erfahrungsgemäß hängt vieles von den Verlustängsten (oder dem Egoismus) der potentiellen Eltern ab.

(...) Aber es ist nicht schwerer oder gar unmöglich mit einem normal bezahlten Job eine Vierköpfige Familie zu ernähren. Ich weiß, wovon ich rede!

Ich habe festgestellt, das gerade diejenigen, die sich am leichtesten (finanziell) zwei oder noch mehr Kinder "leisten" können, sich schwertun, überhaupt Kinder in die Welt zu setzen (...)

Ich benutze dich mal für das Eingangszitat, weil bei dir zum Thema "Kinderlosigkeit" so eine wunderbare negative Note im Subtext schwingt. Fühl dich aber nicht direkt angesprochen bzw. angegriffen. ;)

Vorab: Kinder sind auf persönlicher Ebene sicherlich ein wunderbares Geschenk und ich finde es schade, wenn einem ehrlichen Kinderwunsch lediglich finanzielle Hürden im Weg stehen.

Allerdings habe ich bei Artikeln (auf statistischer Ebene), die die Forderung enthalten den Zusammenbruch unserer Volkswirtschaft mit Bevölkerungswachstum zu bekämpfen, immer einen faden Beigeschmack, wenn in der selben Tagespresse Überbevölkerung angeprangert wird, Rohstoffverknappung, Hungersnöte, Altersarbeitslosigkeit und am besten auch noch der Einwanderungsstop gefordert wird.

Laut UN-Bericht überschreiten wir ende Oktober die 7 Milliarden (welt.de) und mir persönlich graut es vor der Ära in der das Bevölkerungswachstum allmählich nachlässt. Es bedeutet, dass unsere Wirtschaftskraft und Logistik, mit der wir Heute unser Gewissen beruhigen, nichtmal Ansatzweise ausreichen wird, um Lager wie Dadaab mit einem Minimum beliefern zu können. Nachdem diese Orte auf sich allein gestellt sind, werden wir ohnmächtig zusehen müssen, wie sie schlussendlich von der Landkarte verschwinden, während vor Lampedusa die Kreuzer patroullieren um uns vom Flüchtlingsstrom zu isolieren.

Ich bin mir nicht sicher, ob dieser Zeitpunkt noch viel zu weit entfernt liegt, wieviel Bevölkerung wir verkraften können, ob ich mit meiner Vorstellung von der Zukunft völlig daneben liege, oder ob es einfach nur ein unbequemes Tabuthema ist. Diskussionen darüber sehe ich viel zu selten.

Ich sehe immer: Deutschland braucht mehr Kinder! 8O
 
Meiner Meinung nach sind nicht-steigende Löhne das Hauptproblem.
Dies führt zu Unsicherheit und wer möchte schon Kinder in die Welt setzen wenn er sich nicht sicher ist wie viel Geld er morgen noch hat, oder ob überhaupt noch einen Job.

...violation kann ich so pauschal erstmal zustimmen. Die zunehmende Unsicherheit in der Lebensplanung ist ein erhebliches Problem in unserer Gesellschaft.

Ich halte das für eine falsche Unsicherheit! Was glaubt ihr, mit welcher "Sicherheit" die Menschen vor 100 Jahren gelebt haben? Die hatten keine größere Zukunftssicherheit, im Gegenteil. Vielleicht ist ja auch dieser falsche Glaube an eine notwendig erscheinende Sicherheit hier der wesentliche Hemmschuh.

Das kinderreiche Familien pro Kopf rein statistisch gesehen weniger Geld zur Verfügung haben ist ja hoffentlich jedem klar. Und ich denke auch nicht, dass wir volkswirtschaftlich gegen die Wand fahren, wenn die Zahl der Deutschen sinkt, z.B. auf die Zahl der Franzosen oder Engländer - die sind weit unter 80 Mio!

...
Vorab: Kinder sind auf persönlicher Ebene sicherlich ein wunderbares Geschenk und ich finde es schade, wenn einem ehrlichen Kinderwunsch lediglich finanzielle Hürden im Weg stehen....

:D
 
Vor 100 Jahren mussten die kinder aber noch mit anpacken zum Beispiel bei der Feldarbeit.
Da war es von Vorteil eine grosse Familie zu haben.

Ausserdem wird bei diesen Statistiken selten darauf eingegangen das Deutschland das Bevölkerungstärkste Land Europas ist und wie es dazu kam.
Im moment haben wir Kriegsbedingt immer noch einen Überschuss unsere Grenzen sind nach 1945 drastisch geschrumpft unsere Bevölkerung aber bisher nicht.
 
Vor 100 Jahren mussten die kinder aber noch mit anpacken zum Beispiel bei der Feldarbeit.
Da war es von Vorteil eine grosse Familie zu haben... .

Das galt in der wachsenden städtischen Bevölkerung schon nicht mehr. Und auch auf dem Land mußten die Münder gefüttert werden - aber es gab eben kaum wirksame Verhütungsmethoden und Abtreibungen - und wenn ich in der Richtung weiterdenke: von dahre haben sich die Menschen wahrscheinlich auch weniger Gedanken über die Zahl ihrer Kinder gemacht - es hat sich halt natürlich ergeben...
 
Ich sehe immer: Deutschland braucht mehr Kinder! 8O

Zwischen "aussterben" und "Überbevölkerung" gibt es eine Recht große Spanne. Und ich bezweifele, dass man Probleme in Afrika auf Europa projizieren kann.

Und was die soziale Sicherheit angeht: die hängt heute ebenso wie damals an der richtigen Menge Nachwuchs. Vor hundert Jahren brauchte es halt ein paar mehr als Heute...
 
Das ist eben das Ergebnis einer verfehlten Politik, die die Menschen ausquetscht und das Geld in fremde Länder transferiert...

Wenn ich mir meine Eltern ansehe: Sie konnten mit 20 Jahren ein Haus bauen... Hatten es mit normaler/ehrlicher Arbeit in 20 Jahren abbezahlt, Kinder bekommmen usw... Damals gab es bei einer Inflation von 6 Prozent aber auch Zinsen von 10 Prozent, es gab sichere Arbeitsplätze und günstige Kredite (da sichere Arbeit)... Die Löhne stiegen jährlich und man konnte mit Zuversicht in die Zukunft blicken... Jeder der jetzt in die Zukunft blickt, der kann für Deutschland nur schwarz sehen... Daher vermehren sich auch nur bestimmte (verantwortungslose) Schichten besonders... ^^
 
Das ist eben das Ergebnis einer verfehlten Politik, die die Menschen ausquetscht und das Geld in fremde Länder transferiert...

Wenn ich mir meine Eltern ansehe: Sie konnten mit 20 Jahren ein Haus bauen... Hatten es mit normaler/ehrlicher Arbeit in 20 Jahren abbezahlt, Kinder bekommmen usw... Damals gab es bei einer Inflation von 6 Prozent aber auch Zinsen von 10 Prozent, es gab sichere Arbeitsplätze und günstige Kredite (da sichere Arbeit)... Die Löhne stiegen jährlich und man konnte mit Zuversicht in die Zukunft blicken... Jeder der jetzt in die Zukunft blickt, der kann für Deutschland nur schwarz sehen... Daher vermehren sich auch nur bestimmte (verantwortungslose) Schichten besonders... ^^

Bei 10% Zinsen ... ein Haus nach 20 Jahren abbezahlt und günstige Kredite ... genau :roll: Das sich verantwortungslose Schichten besonders vermehren bezieht sich nun auf sozial Schwache? Denn diese Famlien sind statistisch Kinderreicher als besser gestellte ...
Warum z.B. blickst du denn nicht zuversichtlich in die Zukunft?
 
phip, das ist unausgegorener Blödsinn, gepaart mit deiner üblichen Hetze gegen sozial Schwache und Ausländer. Du bist nichts anderes als ein Parade-Lemming deines ehemaligen Parteivorsitzenden Westerwelle.

1. Liegen in deiner Rechnung die Kreditzinsen 4 %punkte über der Inflationsrate. Dabei von "günstigen Krediten" zu sprechen ist blanker Hohn. Solltest du mit "10 % Zinsen" GUTHABENzinsen gemeint haben, empfehle ich dir dringend den Besuch beim Gerontologen, denn dann macht sich eine starke Alzheimer bei dir bemerkbar.

2. Stiegen die Löhne damals zwar jährlich, aber weniger stark, als die Teuerungsrate betrug. Daran hat sich bis heute nichts geändert.

3. Welche Gelder werden denn ins Ausland transferiert? Die Entwicklungshilfe wirst du wohl nicht meinen, obwohl schon auffällt, daß die Entwicklungshilfe der 1. Welt mit den Militärausgaben der 3. Welt recht gut übereinstimmt. Aber Frau Merkel hat ja kein Problem, einem Land wie Angola U-Boote zu verkaufen. Die "Gelder" für Länder wie Griechenland sind entweder Kredite, die diese Länder bekommen, damit sie Altschulden zurückzahlen und auch weiterhin am Wirtschaftskreislauf teilnehmen können oder aber Garantien, die bislang nur auf dem Papier stehen. Den absolut realen Rettungsschirm für DEUTSCHE Banken, der z. B. zur Verstaatlichung der HRE oder zur Übernahme der Dresdner Bank durch die Commerzbank verwendet wurde (von den Landesbanken noch gar nicht zu reden), läßt du völlig außer acht. Hier wurde unfähigen Managern die Inkompetenz vergoldet und mit Platin überzogen. Alles natürlich alternativlos, weil diese Banken ja systemrelevant sind.

4. Hab mal 4 Kinder und ermögliche jedem davon eine Berufsausbildung, die Sicherheit bis zur Rente bietet und bau dir nebenbei noch deine eigenen Rentenansprüche auf. Vergiß dabei aber nicht, daß Oma & Opa nicht lang genug leben, dir deine Kinder dauernd ab zu nehmen, und die beiden ja auch irgendwie ihre Rente gesichert kriegen - sprich: arbeiten - müssen. Gibst du deine Kinder in Fremdbetreuung (Kindergarten, Hort, Tagesmutter/Babysitter), kostet dich das GELD - Geld, das dir fehlt um eine Altersvorsorge aufzubauen.

Nein, phip, du machst es dir wie immer zu einfach. Die Rahmenbedingungen sind schlecht, ja, aber daran sind weder andere Länder noch sozial Schwache schuld. Dieser Fisch stinkt - wie alle Fische - vom Kopf her. Dieser Kopf heißt "Bundesregierung".
 
Nein, phip, du machst es dir wie immer zu einfach. Die Rahmenbedingungen sind schlecht, ja, aber daran sind weder andere Länder noch sozial Schwache schuld. Dieser Fisch stinkt - wie alle Fische - vom Kopf her. Dieser Kopf heißt "Bundesregierung".
Jemand, der mehr oder weniger als einzige Ursache "die da oben" ausmacht, sollte niemanden vorwerfen, er mache es sich zu einfach. :roll:

ENtscheidend für die "kinderarmut" ist das Verhalten der Gesellschaft. Das, was du hier "hochtrabend" als Lebensplanung bezeichnest, ist nichts anderes als der Egoismus jedes Einzelnen. Es gab Zeiten, da war es einfach ünblich / normal, dass man Kinder bekam (vorher aber bitte heiraten). Da schwadronierte niemand von Lebensplanung oder machte sich Gedanken, was denn mit dem Balg in 10 Jahren ist. Kinderlose - besonders Frauen - galten als was besonderes. Mit zunehmenden Wohlstand trat das Individum und die Selbstverwirklichung in den Vordergrund. Besonders Frau, bisher benachteiligt und schlichtweg unterdrückt, nutzte - zu Recht - ihre neu gewonnenen Freiheit. Dazu gehört(e) nicht zwingend das gebären von Kinder.

Was mich noch interessieren würde: Wenn die (finanzielle) Unsicherheit Ursache für die "Kinderarmut" ist, wie erklärst du, das gerade bei sozial Schwachen die Geburtenrate hoch ist bzw. bei der Mittelschicht aufwärts so gering?
 
Guten Abend.

Tut mir leid wenn das nicht so ganz hier rein passen sollte. Aber ich glaube die, wo das prüfen, das nicht richtig machen. Ich fahre oft mit der Straßenbahn und erlebe oft neue Leute mit Kinderwägen und auch als ich eine Tagesreise mit einem Schiff auf dem Neckar gemacht habe, fand ich eine egoistische Famillie die uns vertreiben wollte mit Omas ohne Mütter die uns vetreiben wollten, mit 8 Kindern.

Die sollten die Statistik nochmal neu überprüfen oder neue ordentliche nicht faule Leute einstellen die alles ordentlich überprüfen einstellen.

Denn es gibrt genug Menschen die Kinder bekommen. Oder prüfen die etwa nur die genetisch deutschen und sind für mich rasitisch?!.

Gruß Heidi
 
Jemand, der mehr oder weniger als einzige Ursache "die da oben" ausmacht, sollte niemanden vorwerfen, er mache es sich zu einfach. :roll:

ENtscheidend für die "kinderarmut" ist das Verhalten der Gesellschaft. Das, was du hier "hochtrabend" als Lebensplanung bezeichnest, ist nichts anderes als der Egoismus jedes Einzelnen. Es gab Zeiten, da war es einfach ünblich / normal, dass man Kinder bekam (vorher aber bitte heiraten). Da schwadronierte niemand von Lebensplanung oder machte sich Gedanken, was denn mit dem Balg in 10 Jahren ist.
Ich hab das NICHT als EINZIGE Ursache für die Kinderarmut (schon gar nicht für die KinderLOSIGKEIT) Deutschlands ausgemacht. In unserer "parlamentarischen Demokratie" ist die Bundesregierung verantwortlich für die Rahmenbedingungen, in denen das Volk lebt. Diese Rahmenbedingungen sind schlecht für Familien mit Kindern.

Das fängt mit dem Zwang zur Erwerbsarbeit beider Eltern an, weil sie sonst die Familie nicht ernähren können, geht mit dafür nötiger aber mangelnder Betreuung weiter und endet noch nicht bei den Lohndumpern, die auch noch unbegrenzte räumliche und zeitliche Flexibilität von ihren Lohnsklaven fordern dürfen. Ist ja alles "zumutbar". :ugly:

In den von Dir angeführten Zeiten die "es gab" hatte man(n) einen relativ sicheren Job, wenn man in der richtigen Firma arbeitete. Arbeitslosigkeit kam in der Weimarer Republik auf und wurde von den Nazis instrumentalisiert. Nein, ich gehöre nicht zu denen, die behaupten, die Nazis hätten eine gute Beschäftigungspolitik gemacht und ich behaupte auch nicht, H****r hätte die Arbeitslosen von der Straße geholt.

Nach dem WK2 mußte vieles wieder aufgebaut werden. Damit waren Frauen wie Männer heftig beschäftigt. Da hat man Kinder gekriegt, damit mal wieder Leben in die im wahrsten Sinne des Wortes ausgestorbene Bude kam. Das "Wirtschaftswunder" schien eine Zeit lang unendlich zu sein, und Kindergeld wurde ja gestaffelt gezahlt: 50 Mark mtl. für das 1. Kind, 100 Mark mtl. für das 2. und 220 Mark für das 3. und jedes weitere (Sätze von Kohl'schen Zeiten). Es war also lukrativer, mehrere Kinder zu haben als nur eines, weil die Kosten beim 1. Kind nunmal höher sind als bei den folgenden. Wer mehrere Kinder hat, weiß, wovon ich da rede.

Von der Bismarck'schen/Kaiserlichen Reichsgründung bis Anfang der 1970er Jahre konnte man sehr wohl sein Leben planen - Kindersterblichkeit jetzt mal außen vor. Den Leuten war damals mitnichten egal, was mit ihren Kindern nach 10 Jahren war. Unter den Nazis wurde das Kinderkriegen mit Geld und Ehre (Mutterkreuz) belohnt, also wurden Kinder gekriegt.
Kinderlose - besonders Frauen - galten als was besonderes. Mit zunehmenden Wohlstand trat das Individum und die Selbstverwirklichung in den Vordergrund. Besonders Frau, bisher benachteiligt und schlichtweg unterdrückt, nutzte - zu Recht - ihre neu gewonnenen Freiheit. Dazu gehört(e) nicht zwingend das gebären von Kinder.
Ja, Werte (besser: Prioritäten) wandeln sich. Viele Kinder waren schon früher ein Wohlstandshemmnis, wenn man nicht eh schon mit dem silbernen Löffel im Maul (sprich: reichliches Erbe, normal verbunden mit nem Adelstitel) geboren war. Mangels Bildung haben das aber nur wenige im Volk erkannt. Heute wägt man Kinderwunsch und Karrierewunsch gegeneinander ab. Ärgerlich, daß man abwägen muß.
Was mich noch interessieren würde: Wenn die (finanzielle) Unsicherheit Ursache für die "Kinderarmut" ist, wie erklärst du, das gerade bei sozial Schwachen die Geburtenrate hoch ist bzw. bei der Mittelschicht aufwärts so gering?
Die Unsicherheit ist EINE Ursache für die Kinderlosigkeit. Eine gewisse Kinderfeindichkeit in der Gesellschaft (Kinder machen Dreck, Lärm, gehen (besonders Älteren) auf die Nerven) ist nicht zu leugnen. Die hohe Geburtenrate bei sozial Schwachen erklärt sich immer noch so wie vor 100 Jahren: mit mangelnder Bildung. Oder kennst Du einen ungelernten Hilfsarbeiter aus der gehobenen Mittelschicht?