Verkehrssünder müssen höhere Beiträge zur Kfz-Versicherung zahlen

Eine rote Ampel überfahren, am Steuer telefonieren oder zu schnell unterwegs − Autofahrer, die gegen die Straßenverkehrsordnung verstoßen, werden oft mit Punkten in Flensburg bestraft. Neben Einträgen in das Fahreignungsregister und Bußgeldzahlungen hat das Fehlverhalten für Verkehrssünder weitere Folgen. Denn einige Kfz-Versicherer erheben für Raser nun höhere Beiträge.

2016 hat es auf deutschen Straßen mehr als 2,5 Millionen Mal gekracht, schätzt das Statistische Bundesamt. Viele Unfälle entstehen dabei, weil sich die Fahrer falsch verhalten, etwa wenn sie die Vorfahrt missachten, zu schnell unterwegs sind oder zu wenig Abstand halten. Erwischt die Polizei Autofahrer dabei, wird je nach Schwere ihres Vergehens ein Bußgeld fällig und sie bekommen Punkte in ihrer Verkehrssünderkartei. Während diese Einträge bisher keine Rolle für die Kfz-Versicherung gespielt haben, lassen manche Anbieter den Punktestand in Flensburg inzwischen in die Berechnung der Beiträge einfließen.

Kfz-Versicherung: Verkehrssünder zahlen bis zu rund einem Drittel mehr

Bei der Autoversicherung richten sich die Beiträge nach einer Vielzahl an Faktoren. Unter anderem haben Typ- und Regionalklasse sowie die gefahrenen Kilometer Einfluss darauf, wie viel Fahrer für ihre Kfz-Versicherung zahlen. Inzwischen schauen manche Anbieter beim Neuabschluss eines Vertrags auch auf das Punktekonto in Flensburg. Kunden, die Einträge in der Kartei haben, müssen dann tiefer in die Tasche greifen als Fahrer ohne Punkte. Abhängig vom jeweiligen Angebot sind Zuschläge von bis zu 29 Prozent möglich, zeigt eine Untersuchung eines Vergleichsportals. Unter Umständen lehnen Versicherer Fahrzeughalter mit Punkten sogar ab.

Höhere Beiträge könnten Raser zu mehr Sicherheit motivieren

Aktuell berechnen nur wenige Versicherer einen Aufschlag für Kunden mit Einträgen in der Verkehrssünderkartei. Die Sparkassen Direktversicherung hat dagegen zunächst einmal gefragt, wie Fahrer dazu stehen, wenn sich das Punktekonto auf die Beiträge zur Kfz-Versicherung auswirken würde.

Zwölf Prozent der Befragten zeigen sich interessiert und sehen die zusätzliche Geldstrafe für Raser als mögliche Motivation, ihr Fahrverhalten anzupassen. Aus dieser Motivation heraus befürwortet auch Vorstandsmitglied Dr. Jürgen Cramer das Konzept. "Alles, was dazu beiträgt, den Straßenverkehr sicherer zu machen, Unfälle und vor allem Personenschäden zu vermeiden, sollte aus unserer Sicht eine Rolle in der Preisfindung für Versicherungstarife spielen", sagte er. Rund jeder fünfte Teilnehmer und damit die Mehrheit empfindet das Prinzip dagegen als Doppelbestrafung bei Verstößen.

Belohnung für sichere Fahrer: Telematik-Tarife locken mit Rabatten

Der Sparkassen Direktversicherung zufolge stimmte mehr als die Hälfte der Teilnehmer in der Umfrage dafür, dass vorbildliche Fahrer belohnt werden sollten. Bei einigen Autoversicherern gibt es bereits einen Bonus für sicheres und vorausschauendes Fahren. Auf diesem Prinzip basieren Telematik-Tarife. Dabei lassen Autofahrer ihre Fahrten über eine App oder eine Telematik-Box im Wagen überwachen und aufzeichnen. Je nachdem, wie sicher sie gefahren sind, kann sich ihr jährlicher Beitrag anhand der Fahrweise reduzieren. Einige Anbieter versprechen dabei eine Ersparnis von mehreren hundert Euro.

Ob diese Summen allerdings realistisch sind, ist fraglich. So erreichen Autofahrer auch bei einem vorsichtigen Fahrstil teilweise nicht den Maximalbonus, zeigt ein Selbstversuch eines Finanztest-Mitarbeiters. Denn die Höhe des Rabatts wird mitunter von Faktoren beeinflusst, an denen Fahrer nur schwer arbeiten können. So verringert sich der Bonus beispielsweise, wenn Versicherte viel innerorts unterwegs sind oder bei Nachtfahrten. Beides erhöht das Unfallrisiko und senkt damit den sogenannten Score, der für die Prämienhöhe entscheidend ist. Je niedriger dieser ausfällt, desto geringer der Rabatt.

Kfz-Versicherung
[finanzen.de] · 27.04.2017 · 08:59 Uhr
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