Israel nimmt nach Anschlag Bruder des Attentäters fest

Ramallah/Jerusalem (dpa) - Nach dem tödlichen Anschlag auf eine Siedlerfamilie im Westjordanland sind israelische Soldaten am Samstag in den Heimatort des Attentäters eingedrungen.

Sie hätten in dem Ort bei Ramallah das Haus des 19-Jährigen durchsucht und seinen Bruder festgenommen, bestätigte eine israelische Armeesprecherin. Nach Medienberichten wird er der Mithilfe verdächtigt.

Der Ort sei abgeriegelt worden. Die Sprecherin bestätigte, dass das Haus des Attentäters sei in Vorbereitung auf seine Demolierung vermessen wurde. Nach Angaben der palästinensischen Nachrichtenagentur «Maan» kam es zu Konfrontationen mit jugendlichen Einwohnern der Ortschaft Kubar.

Verteidigungsminister Avigdor Lieberman, der den Ort des Anschlags in Begleitung von Generalstabschef Gadi Eisenkot besuchte, kündigte die baldige Zerstörung des Hauses des Palästinensers an. Er forderte von Palästinenserpräsident Mahmud Abbas eine «klare Verurteilung des Massakers, das gestern an einer unschuldigen Familie verübt wurde, die niemanden gefährdete, während ihres Sabbat-Abendessens».

Der Attentäter war am Freitagabend in ein Wohnhaus in der Siedlung Neve Zuf eingedrungen, in der eine Familie gerade zu Abend aß. Der Attentäter tötete mit einem Messer den Großvater sowie dessen erwachsenen Sohn und Tochter. Die Enkelkinder waren nach Medienberichten in einem Nebenraum versteckt. Die Großmutter wurde schwer verletzt ins Krankenhaus gebracht. Der Angreifer wurde verletzt festgenommen und wird in einer israelischen Klinik bei Tel Aviv behandelt.

Vor der Tat war der Streit um den Tempelberg in Jerusalem  gefährlich eskaliert: Bei Zusammenstößen mit israelischen Sicherheitskräften wurden am Freitag mindestens drei Palästinenser getötet und rund 400 weitere verletzt.

Der türkische Präsident Recep Tayyip Erdogan verurteilte am Samstag «den übertriebenen Einsatz von Gewalt durch die israelischen Truppen gegen unsere Brüder, die sich zum Freitagsgebet versammelt hatten». Er forderte von Israel die Aufhebung von Sicherheitsmaßnahmen an der heiligen Stätte.

Als Auslöser der Unruhen gelten Metalldetektoren, die Israel nach einem tödlichen Anschlag am Tempelberg an Eingängen zu der heiligen Stätte aufgestellt hat. Präsident Abbas brach nach dem neuen Gewaltausbruch alle Kontakte mit Israel ab.

Die im Gazastreifen herrschende Hamas begrüßte den Anschlag in der Siedlung als «heroisch» und als «Resultat der Vergehen des zionistischen Besatzers und seiner Verbrechen gegen unser Volk in Jerusalem und der Al-Aksa-Moschee».

Das Auswärtige Amt in Berlin verurteilte die Gewalt. «Wir verurteilen die heimtückische Ermordung von drei Mitgliedern einer israelischen Familie im besetzten Westjordanland. Auch die gewaltsamen Auseinandersetzungen, die drei Menschenleben und so viele Verletzte gefordert haben und die Ost-Jerusalem und andere Orte des Westjordanlands erschütterten, verurteilen wir», teilte ein Sprecher mit. Er rief alle Seiten auf, den Dialog über eine gemeinsame Lösung zu suchen.

Konflikte / Nahost / Israel / Palästinensische Autonomiegebiete
22.07.2017 · 16:55 Uhr
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