Todesschütze von Oregon war schwer bewaffnet

Portland (dpa) - Der Schütze von Oregon war bei seinen möglicherweise religiös motivierten, tödlichen Schüssen auf neun Menschen schwer bewaffnet. Von seinen insgesamt 13 Waffen habe die Polizei sieben am Tatort und sechs bei ihm zu Hause entdeckt, sagte Celinez Nunez von der Bundespolizei ATF.

Außerdem fand die Polizei neben seinem Gewehr am College eine schusssichere Weste und fünf Magazine. Alle Waffen seien in den letzten drei Jahren legal gekauft worden.

Ermittler rätselten unterdessen weiter über die möglichen Motive des 26 Jahre alten Täters, der nach einem Schusswechsel mit der Polizei selbst ums Leben kam. Neben den neun getöteten Menschen hatte er sieben weitere verletzt. Laut Augenzeugen soll er gezielt Christen ins Visier genommen haben, seine Opfer nach ihrer Religion gefragt und Christen in den Kopf geschossen haben, anderen dagegen ins Bein oder auf eine andere Stelle ihres Körpers. Nachbarn beschrieben den Schützen als zurückgezogenen und verletzlich wirkenden jungen Mann, der mit seiner Mutter lebte und vor Kontakt mit anderen Menschen zurückzuschrecken schien.

Nach einem Bericht des «Oregonian» absolvierte er im Jahr 2008 ein Training bei der US-Armee, wurde für den Militärdienst aber als untauglich eingestuft. 2009 beendete er dem Blatt zufolge die Ausbildung an einer kalifornischen Privatschule für Kinder mit speziellen Bedürfnissen wie Lernschwierigkeiten, Autismus oder Gesundheitsproblemen. Der «Oregonian» sowie die «New York Times» nannten Hinweise, dass der Schütze geistige Probleme gehabt haben könnte. In ihm zugeschriebenen Profilen in sozialen Netzwerken beschreibt er sich als «nicht religiös, aber spirituell» und zeigt Interesse an der bewaffneten irischen Untergrundorganisation IRA.

«Weil Du ein Christ bist, wirst Du Gott in wenigen Sekunden gegenüberstehen», sagte der Schütze laut Stacy Boylan, der dem Sender CNN den Augenzeugenbericht seiner Tochter wiedergab. «Ich habe seit Jahren darauf gewartet, das hier zu tun», sagte er demnach, bevor er einen Professor im Unterrichtsraum niederstreckte. Im veralteten Profil einer Website zur Partnersuche bezeichnet er sich laut «New York Times» als «introvertierten» Menschen, der eine Abneigung gegen «organisierte Religion» hat.

«Es gibt keine einzelne Lösung, die jede Schießerei verhindern wird», sagte Oregons Gouverneurin Kate Brown. «Aber wir müssen und werden mehr tun, um diese Art von sinnloser Gewalt besser zu verhindern.» Worte und gute Absichten seien nicht genug, sagte Oregons Senator Ron Wyden. «Als Land können wir nicht einfach mit den Schultern zucken und weitermachen.» Kompromisse seien notwendig. Hunderte hatten in der kleinen Gemeinde an einer nächtlichen Mahnwache teilgenommen.

In Washington hatte sich der seit langem für strengere Waffengesetze kämpfende Präsident Barack Obama am Abend nach der Tat in einer bewegenden Ansprache an die Nation gewandt. «Wir sind das einzige fortschrittliche Land der Erde, das diese Massen-Schießereien alle paar Monate erlebt», sagte der sichtlich erschütterte Obama. Die mächtige Waffenlobby und viele Republikaner im Kongress wollen strengere Regeln für den Besitz von Waffen unbedingt verhindern.

Kriminalität / Hochschulen / USA
02.10.2015 · 21:45 Uhr
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