Senderweschsel per Gedankensteuerung: Die BBC arbeitet an der Zukunft der Fernbedienung
Die Kontrolle über die Fernbedienung dürfte schon in zahlreichen Haushalten zu Konflikten geführt haben. Eine Umfrage vor einigen Jahren kam sogar zu dem leicht verstörenden Ergebnis, dass immerhin 13 Prozent der Deutschen eher auf ihre Zahnbürste als auf die Kontrolle über das Fernsehprogramm verzichten würden. Die staatliche britische Fernsehanstalt der BBC arbeitet seit einiger Zeit allerdings an Lösungen, die die Fernbedienung überflüssig machen sollen. Das neueste Produkt dieser Forschungen: Das so genannte „Mind Control TV“, das dem Zuschauer die Kontrolle über das Fernsehprogramm mit reiner Gedankenkraft ermöglicht.
Prototyp wurde in Zusammenarbeit mit This Place entwickelt
In einem ersten Testversuch gelang es tatsächlich allen zehn Mitarbeitern der Fernsehanstalt, den iPlayer der BBC zu starten und aus fünf verschiedenen Programmen zu wählen – ohne dabei eine Fernbedienung zu nutzen. Stattdessen trugen sie eine Art Headset der britischen Firma This Place auf dem Kopf. Diese speziell entwickelte Kopfbedeckung basiert im Wesentlichen auf einem gewöhnlichen Messgerät für Gehirnströme, wurde aber für den Bedarf der BBC angepasst. Grundsätzlich funktioniert die Steuerung des Fernsehers dann, indem die Stärke der Konzentration des Zuschauers gemessen wird. So laufen die fünf Programmalternativen beispielsweise in einer Art Teaserschleife für jeweils rund zehn Sekunden. Erst wenn die Konzentration des Zuschauers einen bestimmten Wert erreicht, wird dieses Programm dann dauerhaft ausgewählt.
Bisher kein Verkauf an Privatpersonen geplant
Bisher existieren allerdings keine Pläne aus dem Prototypen des „Mind Control TV“ ein marktreifes Serienprodukt zu machen. Vielmehr soll die Entwicklung zunächst den Programmdirektoren der BBC lediglich zeigen, welche technischen Möglichkeiten es zukünftig so geben könnte. Die zugrundeliegende Technik ist aber so innovativ, dass sie über kurz oder lang in jedem Fall in verschiedenen Technologieprodukten zum Einsatz kommen dürfte. Insbesondere Leute mit Lähmungen könnten dann davon profitieren, sollte sich diese Form der Steuerung als alltagstauglich erweisen.
Via: DigitalJournal