Nach Tornado: Googles Internetballons helfen auf Puerto Rico bei der Katastrophenhilfe
Puerto Rico ist zwar kein Bundesstaat der Vereinigten Staaten, aber das größte und einwohnerstärkste Außengebiet der USA. Trotzdem hat die Insel seit längerer Zeit mit enormen Finanzproblemen zu kämpfen. Nun wurde das Territorium auch noch von einem Tornado heimgesucht, der enorme Schäden anrichtete. In der US-Politik wird seitdem darüber gestritten, wie der Wiederaufbau finanziert werden kann. Die konkrete Katastrophenhilfe vor Ort wird aber auch von ganz praktischen Problemen behindert: So wurden durch die Naturkatastrophe auch die Internetstationen auf der Insel zerstört, wodurch die Kommunikation enorm erschwert wird. Nun will Google X mit seinem „Project Loon“ zumindest die größten Internetprobleme auf der Insel lösen. Dazu soll das Signal über Ballons aus der Luft verbreitet werden.
E-Mails sollen empfangen und gesendet werden können
Ein erfolgreiches Beispiel für eine solche Maßnahme gibt es auch bereits: Im Mai hatte das „Project Loon“ bereits in Peru nach Überschwemmungen eine grundlegende Internetverbindung sichergestellt. Dort waren die Aufbauarbeiten dadurch enorm erleichtert worden. Auch in Puerto Rico dürfte allerdings gelten: Filme streamen und ähnliche Dinge werden nicht möglich sein. Vielmehr dürfte es darum gehen, zumindest E-Mails senden und empfangen zu können. Dafür wird die Datenübertragung in Zusammenarbeit mit lokalen Telefongesellschaften per LTE-Signal ermöglicht. Wie lange diese Hilfe dann aufrecht erhalten wird, ist noch unklar. Den Angaben der Entwickler zufolge haben die Ballons eine typische Lebensdauer von 100 Tagen.
Grundsätzlich handelt es sich um ein kommerzielles Projekt
Ursprünglich wurde das „Project Loon“ auch mal von der Idee inspiriert, in Diktaturen zumindest die Möglichkeit einer unabhängigen Information zu ermöglichen. Inzwischen ist das Projekt bei Google X angesiedelt. Es ist also eine Schwesterfirma der Suchmaschine Google und gehört ebenso zum großen Alphabet Konzern. Die Ballons werden auch nicht nur aus altruistischen Gründen entwickelt, sondern es handelt sich um ein kommerzielles Projekt. Inzwischen sind auf technischer Seite bereits enorme Durchbrüche gelungen. So war ursprünglich angedacht, dass die Ballons in einer Art Dauerschleife immer rund um die Welt fliegen. Inzwischen können sie aber auch gezielt gesteuert werden, indem sie auf- oder absteigen und so die verschiedenen Windrichtungen ausnutzen.