Irvine Welsh über Britpop
(BANG) - Irvine Welsh kann dem Hype um Britpop in den 90er Jahren nicht so viel abgewinnen.
Der Autor von 'Trainspotting' hat diesen Trend durch seinen Roman und den dazugehörigen Film natürlich stark beeinflusst und mitbegründet. In den 90er Jahren kam er gerade zu dem Zeitpunkt, als sich Kultur zum Massenprodukt umfunktionierte und die Ära der Celebrities einläutete. In einem Interview mit dem britischen 'Guardian' hat er nun allerdings diese Zeit reflektiert und seinen Film in die damaligen Geschehnisse eingeordnet: ''Ich habe Tony Blair verabscheut und war nie angetan von New Labour (neue Ausrichtung der politischen Labour Party, um junge Menschen anzuziehen). Die ganze Britpop-Ära hat sich so angefühlt, als wollten wir die britische Jugendkultur an den globalisierten Weltmarkt verkaufen.''
Auch sieht er eine Verbindung zwischen seinem aufbrausenden und brutalen Filmcharakter Francis Begbie und der heutigen Zeit: ''Du kannst die Wut dieses weißen Mannes von Begbie in der heutigen Kultur sehen. Das Ende des Kapitalismus bedeutet das Ende der traditionellen Hegemonie. Es gibt eine Dekonstruktion von Männlichkeit und Sexualität und daher rührt ein großer Teil der heutigen Angst.''