Altersvorsorgepflicht für Selbstständige: Parteien ringen um Lösung

Wie wird künftig die Altersvorsorge der Selbstständigen geregelt? Alle Parteien im Bundestag sehen hier Handlungsbedarf. Denn viele Selbstständige sind nicht über Versorgungswerke abgesichert, sondern müssen allein für das Alter sparen. Da gerade Solo-Selbstständige dies häufig nicht schaffen, ist nun wieder eine Altersvorsorgepflicht im Gespräch.

Bereits in der letzten Legislaturperiode schlug eine mögliche Altersvorsorgepflicht für Selbstständige hohe Wellen. Nun wird pünktlich zum Wahljahr die Absicherung der Selbstständigen wieder diskutiert. Doch anders als vor fünf Jahren scheint diesmal eine gewisse Einigkeit unter den Bundestagsparteien zu herrschen. Allerdings gibt es sehr unterschiedliche Meinungen darüber, wie Selbstständige besser abgesichert werden können.

Zwar wollen alle Parteien eine Öffnung der gesetzlichen Rentenversicherung. Linke, Grüne und SPD sehen dabei jedoch vorwiegend einen obligatorischen Schutz über die gesetzliche Rentenversicherung als das Mittel der ersten Wahl. Der Vorteil hierbei wäre nicht nur eine finanzielle Absicherung im Alter. Die Rentenversicherung würde zudem sowohl bei Erwerbsminderung als auch bei notwendigen Reha-Maßnahmen für die Selbstständigen aufkommen.

Alle wollen eine Lösung zur Altersvorsorge für Selbstständige

CDU/CSU sträuben sich gegen einen vollständigen Zwang zur gesetzlichen Rentenversicherung und wollen den Selbstständigen lieber die Option offenhalten, sich gegebenenfalls anderweitig abzusichern. Noch hat keine Parteien ihr Programm für die Bundestagswahl im Herbst 2017 vorgelegt. Solange die Wahlprogramme nicht feststehen, ist mit konkreten Aussagen zu den jeweiligen Plänen für die Selbstständigen zu rechnen.

Altersvorsorgepflicht für Selbstständige keine neue Idee

2012 hat die damalige Arbeitsministerin Ursula von der Leyen (CDU) bereits ein Konzept für eine Altersvorsorgepflicht vorgelegt, damit gerade die Selbstständigen, die weder durch ein berufsständisches Versorgungswerk abgesichert sind noch mittels eigener Vorsorgebemühungen eine Altersvorsorge aufbauen, wieder eine Basisversorgung im Alter haben. Doch gegenüber dem Junior-Partner FDP hat die Union die Vorsorgepflicht nicht durchsetzen können.

Welche Möglichkeiten haben Selbstständige zur Altersvorsorge?

Viele Selbstständige in Deutschland sind zum Beispiel als Handwerker über die sogenannten berufsständischen Versorgungswerke abgesichert. Auch besteht die Möglichkeit, freiwillig Beiträge an die gesetzliche Rentenversicherung zu zahlen, selbst wenn eine selbstständige oder freiberufliche Tätigkeit aufgenommen wird. Nicht wenige Selbstständige zahlen aber keinerlei Geld an Versorgungswerke oder Rentenkasse. Sie erhalten im Alter höchstens Rente für die Zeit, in der sie noch als Arbeitnehmer Beiträge gezahlt haben. Um ihren restlichen Lebensunterhalt zu bestreiten, müssen sie entweder auf Ersparnisse zurückgreifen oder beizeiten über private Vorsorgemaßnahmen eine Altersversorgung aufbauen.

Wie Finanztest (Ausgabe 3/2017) aktuell zeigt, können ältere Selbstständige durchaus noch für ihren Ruhestand vorsorgen. Neben freiwilligen Beiträgen in die gesetzliche Rentenversicherung bietet sich hierfür zum Beispiel die Rürup-Rente an. Diese ermöglicht Steuervorteile. So sind 2017 bis zu einem Maximalbeitrag von 23.362 Euro (bei Verheirateten: 46.724 Euro) Einzahlungen zu 84 Prozent als Sonderausgaben abzusetzen. Hierbei gilt es allerdings einen Vertrag mit einer guten Rendite zu finden.

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Sofortrente als Lösung in letzter Minute

Wer direkt vor dem Ruhestand feststellt, dass die Rente aus gesetzlichen Leistungen und privaten Versicherungen nicht ausreicht, kann mit einer Sofortrente über einen Einmalbetrag eine lebenslange Rente vereinbaren. Gerade wer sein Geschäft verkauft und dadurch eine größere Geldsumme zur Verfügung hat, erhält auf die Weise die Chance, den Betrag sinnvoll zu investieren. Generell ist es jedoch empfehlenswert, schon während des Berufslebens regelmäßig etwas in die Altersvorsorge zu investieren. Dadurch sind auch höhere Renditen über das Ersparte möglich.

Altersvorsorge
[finanzen.de] · 20.02.2017 · 11:14 Uhr
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