Qissa - Der Geist ist ein einsamer Wanderer

DVD / Blu-ray / Trailer :: IMDB (6,4)
Original: Qissa - The Tale of a Lonely Ghost
Regie: Anup Singh
Darsteller: Irrfan Khan, Tisca Chopra
Laufzeit: 104min
FSK: ab 12 Jahren
Genre: Drama (Frankreich, Deutschland, Niederlande, Indien)
Verleih: Camino Filmverleih
Filmstart: 10. Juli 2014
Bewertung: n/a (1 Kommentar, 0 Votes)
Punjab, Pakistan, 1947: Die Teilung Indiens und die damit einhergehenden Unruhen zwingen den Sikh Umber Singh und seine Familie dazu, ihr Dorf zu verlassen und in den indischen Teil Punjabs überzusiedeln. Mitten in diese Unruhen hinein gebärt Umbers Frau Mehar ihre dritte Tochter. Umber Singh ist enttäuscht, Töchter hat er schon genug. Vier Jahre später ist Umber Singh wirtschaftlich wieder auf die Beine gekommen. Seine Töchter wachsen unbesorgt auf, seine Frau Mehar ist zum vierten Mal schwanger. Umber glaubt unerschütterlich daran, dass ihm Mehar dieses Mal endlich einen Sohn schenken wird. Zwar sagt sie ihm, dass sie eine Tochter erwarte – doch Umber ignoriert ihre Worte. Bei der Geburt hält er seine kleine Tochter in den Armen, streckt sie gen Himmel und ruft: „Mein Sohn, mein Sohn “ Kanwar wird im Glauben aufwachsen, ein Junge zu sein. Kanwar kann die natürliche Weiblichkeit dennoch nicht ganz unterdrücken: Kanwar betrachtet sich im Spiegel, mit offenen Haaren, und scheint den Schwestern neidisch hinterher zu schauen, wenn diese aufbrechen, ihren Freizeitbeschäftigungen nachzugehen. Als Kanwar eines Nachts ihre Menstruation bekommt, sucht sie Hilfe bei ihrem Vater. Diesem wird schmerzlich das tief Verdrängte wieder vor Augen geführt. Umber bittet Kanwar, der Mutter nichts zu sagen und dieses Ereignis zu ignorieren. „Du bist jetzt ein richtiger Mann “ Anschließend verbrennt er das blutige Kleidungsstück. Ein paar Jahre später: Kanwar wird von Umber auf Händen getragen. Als Kanwar die junge Neeli kennenlernt, ein Mädchen von niederer Kaste, erzählt Kanwar Geschichten, die die „Manneskraft“ unterstreichen. Nach einem Streit demonstriert KanwarNeeli ihre männliche Stärke und Überlegenheit und schließt Neeli für eine Nacht in eine Hütte im Wald ein. Am nächsten Morgen befreit Kanwar sie wieder, es kommt zu einer weiteren Neckerei, wobei sie von ihren Vätern beobachtet werden. Um die Ehre zu retten, muss Umber Singh Neelis Vater um die Hand seiner Tochter bitten. Überrumpelt davon, dass ein bedeutender und ehrenwerter Mann wie Umber Singh um die Hand seiner Tochter bittet, stimmt Neelis Vater zu. Kanwar und Neeli müssen heiraten. Kanwar ist unglücklich, fühlt sich bei der Zeremonie sichtlich unwohl. Noch vor der Hochzeitsnacht bitten Kanwars Eltern Neeli zum Gespräch: Sie erzählen Neeli, dass Kanwar als Kind einen schweren Unfall hatte, der bleibende Schäden hinterlassen hat. Neeli ist entsetzt und wütend. Sie weiß, dass sie nun keine Kinder bekommen wird. Umber ist sich sicher, dass sich Neeli ihrem Schicksal ergeben und als „Königin des Hauses Singh“ dennoch glücklich sein wird. Kanwar und Neeli wissen nicht, wie es weitergehen soll, finden nicht zueinander. Als Neeli eines Nachts flüchten möchte, wird sie von Umber aufgehalten. Er drückt sie zu Boden und bittet sie, nicht zu gehen: „Unsere Zukunft liegt in deiner Hand, Neeli “, fleht Umber sie an. Als Kanwar ihn entdeckt, schickt Umber Kanwar weg mit den Worten: „Es gibt keinen anderen Weg für dich, mein Sohn Jetzt wird es in unserem Haus endlich einen Sohn geben Jetzt geh’ “ Er reißt Neeli die Kleider vom Leib, versucht sie zu vergewaltigen. Ein Schuss ertönt – Kanwar steht mit einem Gewehr hinter dem Vater. Umber stirbt in den Armen Kanwars. Mehar entschließt sich schweren Herzens, Neeli und Kanwar in ihr Elternhaus zu schicken. Sie kann Kanwar nur so beschützen. Kanwar macht der Mutter bittere Vorwürfe: „Warum hast du mich nicht wie meine Schwestern beschützt? Bin ich nicht auch dein Fleisch und Blut?“ Ohne Antwort verspricht Mehar Kanwar, später zu folgen. Zunächst sollen sich die beiden in dem verlassenen Haus der Großeltern verstecken. In ihrem neuen Zuhause bestärkt Neeli Kanwar darin, nun ein neues Leben zu beginnen, ein Leben, in dem sie sein kann, wer sie ist. Mehr und mehr versucht Neeli, Kanwars weibliche Seite zu stärken, ihr zu zeigen, wie schön sie ist – als Frau. Dabei stellt sie Kanwar vor eine Entscheidung: Wenn sie weiter zusammen leben wollen, müssen sie dies als Frauen, als Freundinnen, als Schwestern tun. Neeli möchte nicht, dass Kanwar weiter gegen ihre Natur lebt. Doch Kanwar entgegnet, dass sie sich wie von tausenden Skorpionen übersät fühle, wenn sie Frauenkleider trägt. Neeli verspricht Kanwar zu bleiben und sie weiterhin zu unterstützen. Nach einiger Zeit kehrt Kanwar ins Elternhaus zurück, um die Mutter zu holen – doch alles ist durch einen Brand zerstört, nur noch Baali ist da, verwirrt läuft sie umher, will die Zimmer saubermachen. Hier erscheint der Geist von Umber zum ersten Mal nach seinem Tod. Er verfolgt Kanwar bis in das verlassene Haus der Großeltern zurück, bittet Kanwar, mit Neeli wieder nach Hause zu kommen. Voller Verzweiflung fleht Kanwar den Geist von Umber an, sie endlich anzusehen, „seine minderwertige Tochter“. Weinend fragt Kanwar ihn, was sie mit dem Mädchen in sich machen solle, da sie sich nicht mehr verstecken könne. Wäre es vielleicht besser, sie sei tot? Dabei steht sie nackt am Fenster und spricht zu Umbers Erscheinung auf der Straße. Ein Nachbar sieht Kanwar nackt am Fenster, aufgebracht versucht man, in das Haus einzudringen und Kanwar zu stellen. Kanwar gelingt es zu fliehen. Neeli wird von den Dorfbewohnern bedrängt, sie solle Kanwar holen, Kanwar solle sich stellen. Plötzlich taucht Kanwar auf, aber in Gestalt Umbers, und entblößt sich vor der Gruppe. „Ich bin Kanwar, Umber Singhs Sohn “ Entsetzt flüchten alle, nur Neeli bleibt zurück. Fragend schaut sie Umbers Geist an, streicht über sein Gesicht. Doch wen sieht Neeli wirklich?

Kommentare

(1) Eric01 · 04. April 2014
Leider noch nicht gesehen