Alien Autopsy - Das All zu Gast bei Freunden

DVD / Blu-ray / iTunes / Trailer :: IMDB (5,8)
Original: Alien Autopsy
Regie: Jonny Campbell
Darsteller: Harry Dean Stanton, Götz Otto
Laufzeit: 95min
FSK: ab 12 Jahren
Genre: Komödie, Science-Fiction (Großbritannien)
Verleih: Warner Bros. Pictures
Filmstart: 16. November 2006
Bewertung: n/a (0 Kommentare, 0 Votes)
Ray Santilli (Declan Donnelly) und Gary Shoefield (Anthony McPartlin) sind seit ihren Kindertagen eng befreundet. Ray verhökert in seinem Marktstand Video-Raubkopien, die er im Haus seiner Großmutter herstellt, aber er träumt davon, einmal ganz groß herauszukommen: Er will einen eigenen Laden aufmachen, dann eine ganze Ladenkette und schließlich sogar einen Postversand! Gary dagegen arbeitet als Angestellter in der Rechtsabteilung einer Keksfabrik. Er möchte Jurist werden, heiraten und sich in einem Londoner Vorort ein angenehmes Leben einrichten. Gary konzentriert sich voll aufs Geldverdienen, denn er muss sein Jura-Studium selbst finanzieren. Schweren Herzens beschließt er, seinen wertvollsten Besitz zu verkaufen – einen makellos restaurierten Ford Capri, Baujahr 1972. Doch das passt Ray gar nicht in den Kram: Er hat lange genug vergeblich auf ein wohlwollendes Lächeln des Schicksals gewartet. Also organisiert er einen Trip nach Cleveland/Ohio, wo Elvis 1954 in einem Konzert aufgetreten ist – dort will Ray Elvis-Memorabilien aufkaufen. Als Rays illegale Waren beschlagnahmt werden, verscherbelt er spontan Garys Capri, um die US-Reise zu finanzieren, denn er ist felsenfest davon überzeugt, dass Gary begeistert als Partner in sein Geschäft einsteigen wird. Gary reagiert allerdings völlig entsetzt, sieht dann aber ein, dass er von seinem Geld kaum etwas wiedersehen wird. Er erklärt sich also bereit, Ray auf seinem neuen Abenteuer zu begleiten – und sei es nur, um über seine unfreiwillige Investition zu wachen. So beginnt sich das Rad des Schicksals zu drehen, denn vor Ort in Cleveland stößt Ray auf einen Filmstreifen, der sich als äußerst brisant erweist: Nach diesen Bildern muss die Menschheit ihr Weltbild von Grund auf neu definieren. Harvey (Harry Dean Stanton), ein ehemaliger Militär-Kameramann, lebt im Ruhestand. 1947 wurde er eines Nachts aus dem Bett geholt und zu einem Militärstützpunkt gebracht. Er stellte keine Fragen, erhielt keinerlei Erklärung, sondern filmte einfach das, was sich vor seinen Augen abspielte – die Autopsie eines nicht identifizierten Wesens. Von seinem Film wurden acht Kopien gezogen. Vier davon schickte man mit dem Original nach Washington, drei bekam der Geheimdienst der Air Force. Die letzte Kopie überließ man zunächst Harvey – er sollte sie aufbewahren, bis man sie abholen würde. Eine Woche später wurde die Air Force verwaltungstechnisch von der Army getrennt – fortan hatte sie keinen Einfluss mehr auf die frisch gegründete CIA; Kontaktpersonen wurden ausgetauscht – Harvey vergaß man einfach. So geschah es, dass die letzte Kopie nie abgeholt wurde. Cleveland, 48 Jahre später. Harvey bietet Ray an, ihm den Film in seinem Haus zu zeigen – es liegt 18 Autostunden entfernt in Florida. Gary hat allerdings Rays sprunghafte Ideen satt und will ihn nicht begleiten. Doch Ray ahnt, was Harvey ihm da anbietet – er folgt also seinem Instinkt und fährt nach Florida. Was er dort zu sehen bekommt, übertrifft seine kühnsten Erwartungen. Harvey verlangt 30.000 Dollar für die Aufnahmen – das sind kleine Fische im Vergleich zu dem spektakulären Inhalt des Films. Doch Harvey könnte genauso gut Millionen verlangen – in keinem Fall kann Ray momentan eine solche Summe aufbringen. Er rast also zurück nach Ohio, um Gary einzuweihen, doch Gary ist durchaus nicht überzeugt. Aus Erfahrung ist er Rays hochfliegenden Plänen gegenüber immer sehr skeptisch. Insgeheim hofft er allerdings, dass Ray recht hat. Er möchte Ray eine letzte Chance geben zu beweisen, dass er kein Betrüger ist. Also arrangiert Gary ein Treffen mit jenem Mann, der verrückt genug sein könnte, ihm das Geld vorzustrecken. Auftritt Laszlo Voros (Götz Otto), ein exzentrischer Drogenbaron, der sich für übernatürliche Phänomene begeistert. Als er Rays Story gehört hat, leiht er ihm das Geld, behält sich aber 50 Prozent der Auswertungsrechte vor. Weil seine Pistole dabei buchstäblich auf Rays Kopf zielt, erklärt sich Ray einverstanden. Mit Voros’ Bargeld erwirbt Ray den Film von Harvey und kehrt dann nach Großbritannien zurück, um der Welt den brisantesten Film seit den Aufnahmen vom Kennedy-Mord zu präsentieren. Doch das Schicksal mischt die Karten denkbar schlecht: Als Ray den Film in England seinen Freunden vorführt, entdecken sie, dass die belichtete Schicht des Zelluloids bereits halb zerfallen ist. Was einst die authentische Dokumentation einer Alien-Autopsie war, wirkt jetzt nur noch wie ein körniger weißer Nebel. Jetzt fürchtet Ray um sein Leben – er überredet seine Freunde, gemeinsam das zu rekonstruieren, was er gesehen hat. Sie stellen ein Team von Spezialisten zusammen – den Schlachter Preston (Andrew Greenough), den Bestatter Edgar (Lee Oakes), den Schaufensterpuppenhersteller Maurice (John Cater) und den Möchtegern-Filmemacher Melik (Omid Djalili), im bürgerlichen Leben Inhaber einer Kebab-Imbissbude, mit seiner Freundin Jasmine (Morwenna Banks) – sie drehen die Alien-Autopsie Einstellung für Einstellung nach, mit den exakt nachgeahmten Requisiten und dem entsprechenden Außerirdischen. Das Wohnzimmer von Rays Schwester dient als improvisiertes Studio. Würstchen werden zu Eingeweiden umfunktioniert, das schottische Nationalgericht Haggis als Hirnmasse, Edgar stellt Präsident Truman dar. Das Risiko ist gefährlich hoch, doch unter Rays Regie gelingen dem Team überzeugende Aufnahmen, die Voros ihnen abnimmt – und wenn sich ein mit allen Wassern gewaschener Drogendealer überzeugen lässt, warum dann nicht auch die britische Öffentlichkeit? Mit neu erstarktem Selbstvertrauen wollen Ray und Gary den Film nun potenziellen Käufern vorführen – in ihrem Fall sind das die Inhaber von Tante-Emma-Läden. Ohne Gary einzuweihen, schickt Ray eine kleine „Pressemitteilung“ an die örtlichen Gazetten – und schon bald wird die Nachricht von den landesweiten Medien aufgegriffen. Bei der Vorführung werden die Freunde förmlich überrannt: Gewaltige Menschenmengen drängen durch die Türen und prügeln sich um die Sitzplätze. Schreiberlinge der Regenbogenpresse sitzen neben Ufo-Enthusiasten – der Saal ist bis auf den letzten Platz besetzt. Die Freunde haben hoch gepokert: Lässt sich das Publikum überzeugen? Besteht die Autopsie den Realitätstest? Das Licht geht aus, der Film läuft. Es ist mucksmäuschenstill: das fassungslose Schweigen der völlig überzeugten und total schockierten Zuschauer. So beginnt für die beiden Zufallshelden aus London eine wahre Achterbahnfahrt: Das Medienecho ist ungeheuer – alle Berichte konzentrieren sich auf die beiden, und leider beginnt sich auch die größte Supermacht der Welt für sie zu interessieren. Wenn sie das riskante Abenteuer unbeschadet überstehen wollen, müssen sie sich ganz auf ihren Mutterwitz verlassen: Jetzt hilft nur noch eins: die tollkühne Flucht nach vorn.

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