(Bier)Kelle
BackRoad Fahrer
- 28 April 2006
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Wenn auch die Kostenprognosen 15 Jahre alt sind, ist das tatsächlich nicht so gut durchdacht![]()
Och, als informierter Bürger weiß man, dass die Kostenplanungen regelmäßig aktualisiert werden.
Wenn S21 so gut geplant ist, dann sollte es doch nicht zu viel verlangt sein, die Planungen komplett, offen und für alle kontrollierbar auf den Tisch zu legen.
Für alle kontrollierbar find ich süß.
Es gibt keinen Bürger hier in Deutschland, der das komplette Konzept verstehen kann.
Dazu ist viel zu viel Spezialwissen in wissenschaftlichen Nischen notwendig.
Allein schon die Kapazitätsrechnungen für Bahnstrecken, basierend auf den Zugbeeinflussungssystemen PZB, LZB, ETCS Level 1 - 3, da steigt doch der geneigte Gegner freiwillig aus.
Das hat doch nur das gleiche zum Ergebnis, was wir jetzt haben:
Gutachten, die zur besseren Planung erstellt wurden, werden von den Gegnern als Argument gegen das Projekt gebracht, die Kapazität eines Bahnhofs wird an der Anzahl der Gleise festgemacht etc.
AAber ich glaube, ich fang an, mich zu wiederholen.
Es sollte nicht zu viel verlangt sein, dass die Verantwortlichen offen mit der Bevölkerung reden, statt die bittere Wahrheit nur scheibchenweise ans Licht zu bringen.
Welche bittere Wahrheit?
Dass man so ein Projekt nicht auf den Euro genau planen kann?
Dass der Stuttgarter Untergrund nicht das ist, was man geologisch trivial nennt?
Und warum ist es so unmöglich, die Arbeiten mal für ein paar Wochen/Monate zu pausieren, um sich zusammen an einen Tisch zu setzen?
Möglich ist es, nur warum sollte ein Bauherr, der ne rechtmäßige Baugenehmigung hat, einen Bau unterbrechen und damit höhere Kosten in Kauf nehmen?
Es sollte doch auch im Sinne der Verantwortlichen sein, ein 10-Mrd-Projekt nicht gegen den Willen von ca. 50% der Bevölkerung durchzupeitschen - das ist eine ziemlich gefährliche Sache.
Wer redet denn hier von durchpeitschen?
Als man mittels Volksentscheid Beschlüsse von Land und Stadt stoppen konnte, war keiner da.
Ich bin der Meinung, irgendwo mal gelesen zu haben, dass die Initiatoren der jetzigen Proteste damals kein Mobilisierungspotential sahen, was natürlich mit Baggern in der Stadt 6 Monate vor der Landtagswahl ganz anders ist.
Und auch hier bleibt die Frage stehen, wofür die Gegner wären, und wer dann gegen den Favoriten der Gegner wäre.
Die Robin Wood Leute, so wie man sie kennt, würden dann halt die Bäume besetzen, die dann gefällt werden würden, die Personen, die jetzt von S21 nicht betroffen sind, wehren sich dann gegen Trassen in Sichtweite ihrer Häuser, oder man macht gar nix, dann kotzt der geneigte Bahnkunde über die langsamste ICE Strecke Deutschlands.
Nu los, jetzt packt mal Alternativen auf den Tisch, die wir uns anschauen können
gruss kelle!