Sammelthread Schweizer Minarett-Verbot

Wen in der Verfassung steht man darf keine Minarette bauen, dan werden keine Gebaut ganz einfach schluss fertig aus. Egal ob gegen Menschenrechte verstossen wird oder nicht. Solange keine gegen Initative angenommen wird bleibt es so.
 
Hallo

Maximix, wenn das so einfach ist, dann beantworte mir folgende Fragen:
- Was ist ein Minarett (was ist der Unterschied zu einem Turm, was ist, wenn in einem Turm gebetet wird, was macht ein Minarett zu einem Minarett)
- Wie die Schweiz das Verbot umsetzen soll, wenn der EGMR das verbietet?
- Wie das ganze umgesetzt würde im Fall, dass sich niemand damit beschäftigt?

Meine Antwort auf Frage 2 und 3: Gar nicht - weil nicht erlaubt bei 2 oder weil nicht genau spezifiert bei Frage 3 (im Bezug u.a. auf Frage 1).

Tut mir leid, wenn ich das so sage, aber wenn ich deine Aussage lese, scheint es mir, als ob du über das ganze urteilst, ohne auch nur die geringste Ahnung zu haben, wie das nun genau abläuft ;)

Gruess

Lukas
 
Passt zwar nur bedingt hier rein aber hat mich doch stark an den Thread erinnert: https://www.tagesanzeiger.ch/zueric...t-ist-den-Schulen-nicht-genehm/story/13856516

Für mich der vollkommen falsche Weg mit sowas umzugehen. Mal abgesehen davon, dass Kinder wohl kaum die tiefgreifenderen religiösen Hintergründe der Texte verstehen werden, warum kann man nicht gerade in der Schule den Kontakt zu anderen Religionen unterstützen? Ich habe als Kind auch viele jüdische Lieder gelernt und fand das voll spannend. Entsprechend könnte man zum höchsten Feiertag des Islams die passenden muslimischen Lieder kennenlernen.

Und wer wirklich nicht möchte der singt eben nicht mit sondern hört nur zu. Aber deshalb Lieder die fest zu unserem Kulturgut gehören gleich verbannen? Man kann's auch übertreiben mit dem Verständnis.

Was meint ihr dazu?


*edit* Mittlerweile wurde eingelenkt.
https://www.tagesanzeiger.ch/zuerich/region/Stille-Nacht-ist-gerettet/story/17592825

Da die Diskussion eine andere Richtung genommen hat editiere ich das jetzt nur hier rein, der Vollständigkeit halber.
 
Zuletzt bearbeitet:
perlini schrieb:
Erinnert ans Minarettverbot: Absurd.
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Wird sogar in dem Artikel erwähnt, deshalb kam ich wohl auch drauf. Aber immerhin ist mir erklärt worden, die Minarette gehören zur Religionsausübung und wir müssten auch genug Toleranz aufbringen, ggf. eine Beschallung jener gut zu heißen.

Ist es da nicht das vollkommen falsche Zeichen auf Weihnachtslieder zu verzichten anstatt die Toleranz und Offenheit ebenso im Gegenzug zu erwarten?
 
DaPhreak schrieb:
Was meint ihr dazu?
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Ich stimm dir zu: Das geht zu weit. Was kommt als nächstes?

  • PETA läßt die Werbung für "Ferdi Fuchs Mini-Würstchen" verbieten
  • Greenpeace stellt allen Strom aus Atom- und Kohle-Kraftwerken per Gesetz ab
  • VWs dürfen nicht mehr gefahren werden, weil Japan uns sonst vllt. den Krieg
erklärt


WAS?
 
DaPhreak schrieb:
Entsprechend könnte man zum höchsten Feiertag des Islams die passenden muslimischen Lieder kennenlernen.
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Musik ist im Islam verpönt. Es gibt nur das Glaubensbekenntnis, das immer wieder wiederholt wird.

darkkurt schrieb:
Denn irgend jemandem hätte auffallen müssen, dass die Zulassung des Referendums bedeutet, dass man bei einer Annahme mit der Menschenrechts-Konvention in Konflikt gerät.
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Völkerrecht ist in erster Linie Gewohnheitsrecht; es gibt zwar Resolutionen, widersprechen sie aber dem Gewohnheitsrecht, so gilt letzteres. Gewohnheitsrecht wird etabliert in dem man den Resolutionen, ggf. auch mehrmals, widerspricht. Das Verbot ist also nicht völkerrechtswidrig.
Die UN-Charta hat selbst in Deutschland keinen Verfassungsrang, sondern ist nur per Gesetz für gültig erklärt. Es gibt so viel ich weiß auch kein Land in dem die Charta einen Verfassungsrang hätte.
 
Zuletzt bearbeitet:
LordRoscommon schrieb:
Ich stimm dir zu: Das geht zu weit. Was kommt als nächstes?

  • PETA läßt die Werbung für "Ferdi Fuchs Mini-Würstchen" verbieten
  • Greenpeace stellt allen Strom aus Atom- und Kohle-Kraftwerken per Gesetz ab
  • VWs dürfen nicht mehr gefahren werden, weil Japan uns sonst vllt. den Krieg
erklärt
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Der Vergleich hinkt nun. Es geht ja dort um ein Schulamt, also eine staatliche Stelle, das diese Lieder nicht singen lassen will. Schulen sollen keinen Einfluss auf die religiösen Ansichten ihrer Schüler nehmen und darum ist es nachvollziehbar, dass (um ganz sicher zu gehen) auch Weihnachtslieder mit Bezug auf Jesus verboten werden (wobei ich mich frage ob ein Weihnachtslied nicht mittelbar immer Bezug auf Jesus nimmt).

Ich halte das für einigermaßen übertrieben. Wer singt denn heute noch Lieder in der Schule? Und dann noch Weihnachtslieder? Wenn dann könnte ich mir das im konfessionellen Religionsunterricht vorstellen - und da ist es dann auch angebracht. Wie es in der Schweiz ist weiß ich nicht, aber in Deutschland (NRW) muss ja niemand am Religionsunterricht teilnehmen. Da können also schwerlich irgendwelche Gefühle verletzt werden.

Ich finde es auf der anderen Seite aber auch nicht schlimm oder aufregenswert. Ich wundere mich schon manchmal wenn die Leute an Weihnachten plötzlich Lieder über jemanden singen und ihn lobpreisen, mit dem sie sich sonst nie beschäftigen und den sie kaum noch kennen. Traditionen sind ja schön und gut - aber man darf gerne auch über die Texte nachdenken die man da vom Blatt abliest :).
 
DocTrax schrieb:
Völkerrecht ist in erster Linie Gewohnheitsrecht; es gibt zwar Resolutionen, widersprechen sie aber dem Gewohnheitsrecht, so gilt letzteres. Gewohnheitsrecht wird etabliert in dem man den Resolutionen, ggf. auch mehrmals, widerspricht. Das Verbot ist also nicht völkerrechtswidrig.
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Ist das die "Begründung" der zuständigen Behörde, von Juristen oder von dir?
Und egal von wem es ist, daß müßtest du mal genauer erklären. Inwiefern hat ein neu erlassenes Verbot von Minaretts was mit dem Gewohnheitsrecht zu tun? Vielleicht gehe ich zu trivial an die Sache heran und juristisch versteht man darunter etwas anderes, aber unter Gewohnheitsrecht verstehe ich ein Recht, welches sich darauf begründet, daß etwas schon immer so war bzw. gemacht wurde.
 
GelberKaefer schrieb:
...Schulen sollen keinen Einfluss auf die religiösen Ansichten ihrer Schüler nehmen und darum ist es nachvollziehbar, dass (um ganz sicher zu gehen) auch Weihnachtslieder mit Bezug auf Jesus verboten werden (wobei ich mich frage ob ein Weihnachtslied nicht mittelbar immer Bezug auf Jesus nimmt).
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Da gebe ich dir Recht, alle "Weihnachtslieder" nehmen Bezug auf Jesus! Das Verbot ist aber trotzdem völlig überzogen. Dann müsste im Geschichtsunterricht auch z.B. die Reformation gestrichen werden.

GelberKaefer schrieb:
Ich halte das für einigermaßen übertrieben. Wer singt denn heute noch Lieder in der Schule? Und dann noch Weihnachtslieder? Wenn dann könnte ich mir das im konfessionellen Religionsunterricht vorstellen - und da ist es dann auch angebracht. Wie es in der Schweiz ist weiß ich nicht, aber in Deutschland (NRW) muss ja niemand am Religionsunterricht teilnehmen. Da können also schwerlich irgendwelche Gefühle verletzt werden.
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Bei uns an der Grundschule werden regelmäßig Adventslieder gespielt, vor allem mit Flöten. Der Chor singt ebenfalls solche Lieder - und zwar auf dem Weihnachtsmarkt!

GelberKaefer schrieb:
Ich finde es auf der anderen Seite aber auch nicht schlimm oder aufregenswert. Ich wundere mich schon manchmal wenn die Leute an Weihnachten plötzlich Lieder über jemanden singen und ihn lobpreisen, mit dem sie sich sonst nie beschäftigen und den sie kaum noch kennen. Traditionen sind ja schön und gut - aber man darf gerne auch über die Texte nachdenken die man da vom Blatt abliest :).
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Eben. Ich frage mich schon lange, warum nicht-Christen Weihnachten feiern. Sie könnten doch Wintersonnwende feiern, oder Silvester/Neujahr...
 
smailies schrieb:
Eben. Ich frage mich schon lange, warum nicht-Christen Weihnachten feiern. Sie könnten doch Wintersonnwende feiern, oder Silvester/Neujahr...
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Ganz einfach, weil praktischerweise zu Weihnachten nen paar Feiertagen vorhanden sind und einige Betriebe auch über Weihnachten Betriebsferien haben. Somit hat man einen Zeitraum der zum feiern (oder auch erholen) recht praktisch ist.

Aber davon mal ab ist Weihnachten, so wie es von vielen gefeiert wird, eh nen zusammengewürfeltes etwas.

Weihnachtsmann -> Erfindung von Coca Cola (mehr oder weniger, bzw. ne Mischung aus St. Nikolaus und Knecht Ruprecht)
Tannenbaum bzw. Weihnachtsbaum -> auch aus diversen Bräuchen / Kulturen "entnommen"

Kann man mit Sicherheit noch weiter fortführen, aber das sind die Dinge die mir spontan eingefallen sind.

Somit ist Weihnachten auch nicht unbedingt nen "rein" christliches Fest. Und es gibt Weltweit ähnliche Varianten.
 
Als nächstes wird jegliches Gedanken- und Historik-Gut fremder Kulturen verboten...

Wir sollten stolz sein auf eine multikulturelle Gesellschaft.
 
DocTrax schrieb:
Genau, Minarette sind etwas Neues in der Schweiz, also werden sie verboten damit der Bau nicht zu Gewohnheitsrecht wird.
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Vermutlich steht das Gewohnheitsrecht des Staates über den gewohnheitsrecht einzelner. Denn sonst könnten einzelne Personen gegen den Staat klagen - Moscheen baut man schließlich aus Gewohnheit. Könnte man beliebig fortsetzen: Aus Gewohnheit schlägt man seine Kinder und seine Frau, beschneidet man Mädchen, ermordet man die Familienehre verletzende Verwandte usw.

Man, ihr Schweizer seid schon ein komisches Volk. Gewohnheitsrecht - was für ein Blödsinn. Ich frag mich, wie sowas in eure Rechtssprechung gekommen ist.
 
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