Sammelthread Schweizer Minarett-Verbot

Ich kenn keine einzige Kirche, die in den letzen 10 Jahren neu errichtet wurde.
Doch, es gab in den letzten zehn Jahren durchaus Kirchen, die neu errichtet wurden. Aber bei den Kirchtürmen bleibt man heute meist bei ein paar wenigen Metern stehen ;)

Edit. Aber eigentlich ist es ja auch noch logisch... wo es genug hat, braucht es nicht noch mehr ;)
 
Doch, es gab in den letzten zehn Jahren durchaus Kirchen, die neu errichtet wurden. Aber bei den Kirchtürmen bleibt man heute meist bei ein paar wenigen Metern stehen ;

In Zeiten schwindender Mitgliederzahlen werden aber gegenwärtig Kirchen eher verkauft, abgerissen oder einer neuen Verwendung zugeführt. Des weiteren werden bestehende Kirchen renoviert und meodernisiert, was aber wegen des Denkmalschutzes auch oft problematisch ist. So haben Kirchengemeinden oft das Dilemma, dass die bestehende Kirche nicht sinnvoll genutzt werden kann, eine Renovierung aber ebenfalls unmöglich ist.
 
Interessantes zum Thema schreibt der Tagesanzeiger ...

Je weniger Muslime in einem Ort, desto mehr Ja-Stimmen zum Minarettverbot: Die meisten Kommentatoren waren sich nach der Abstimmung in dieser Behauptung einig.

Meint - je weniger die Menschen mit Moslems im täglichen Leben zu tun haben, desto "unbekannter" und "unheimlicher" sind sie und würden damit die Leute zur "JA"-Stimme treiben.

In der Tendenz ist das Ja stärker ausgefallen, je geringer der konkrete Kontakt mit Muslimen ist.

Das allerdings stimmt so nicht.
 
Woher dein Wissen bzw. was meinst du mit "kennen"?
Das soll heißen, dass ich an den Orten, an denen ich mich in Deutschland aufhalte, noch nie einen Kirchenneubau gesehen haben. Und Neubau heißt, dass da im Umkreis von 50 Metern auch vor dem 2. Welkrieg keine Kirche stand.
Das mit den 10 Fingern hast du auch schön geschrieben. Wenn in den letzten 10 Jahren 11 Moscheen (also ca. 1 Moschee pro Jahr) gebaut worden wäre, dann reichen deine Finger auch nicht. :roll:
Mehr ist und bleibt mehr. :roll:
Doch, es gab in den letzten zehn Jahren durchaus Kirchen, die neu errichtet wurden. Aber bei den Kirchtürmen bleibt man heute meist bei ein paar wenigen Metern stehen ;)
Hast du dafür eine Quelle?
 
In Zeiten schwindender Mitgliederzahlen werden aber gegenwärtig Kirchen eher verkauft, abgerissen oder einer neuen Verwendung zugeführt. Des weiteren werden bestehende Kirchen renoviert und meodernisiert, was aber wegen des Denkmalschutzes auch oft problematisch ist. So haben Kirchengemeinden oft das Dilemma, dass die bestehende Kirche nicht sinnvoll genutzt werden kann, eine Renovierung aber ebenfalls unmöglich ist.
In der Schweiz hab ich noch nie gehört, dass eine Kirche abgerissen worden ist!

Hast du dafür eine Quelle?
Hmm gute Frage... ich weiss eine Kirche, die ganz sicher in den letzten fünf Jahren neu gebaut wurde. muss aber noch genau schauen, welche es ist ... und ob ich was finde ;) (Region Sion/Sitten).

Gruess

Lukas
 
Ich hatte neulich im Fernsehen einen Beitrag gesehen, bei dem eine Kirche ihren letzten Gottesdienst erlebte.
Abriss: z.B. Sailauf
Verkauf: https://www.aussteiger.cc/hintergrund/kirchenverkauf/index.html
Neubauten: In Fellbach wurde in den letzten Jahren eine methodistische Kirche neugebaut, allerdings wurde vorher die alte Kirche abgerissen. Öfter werden Gemeindezentren gebaut und das auch eher von Freikirchen. Das sind optisch keine klassischen Kirchen sondern eher Multifunktionsgebäude mit Saal, Nebenräumen, Küche,...
 
Das soll heißen, dass ich an den Orten, an denen ich mich in Deutschland aufhalte, noch nie einen Kirchenneubau gesehen haben. Und Neubau heißt, dass da im Umkreis von 50 Metern auch vor dem 2. Welkrieg keine Kirche stand.
Scheinst in den letzten 10 Jahren viel rumgekommen zu sein. Und bei Kirchenneubauten hast du dann immer überprüft, ob vorher keine Kirche an dem Ort stand.
Mehr ist und bleibt mehr. :roll:
Natürlich. Nur klingt diese Formulierung albern (um es mal vorsichtig auszudrücken), wenn man deine Schlußfolgerung ("Ergo: Wenn ich Pech habe, wird vielleicht irgendwann mal eine Moschee bei mir in der Nähe gebaut werden.") berücksichtigt. Denn bei einer Moschee pro Jahr in Deutschland müßtest du sehr großes Pech haben.

Hast du dafür eine Quelle?
google liefert das https://www.baunetz.de/meldungen/Meldungen_Neue_Kirche_in_Horb_Neckar_eingeweiht_8825.html

Bei der Suche bin ich übrigens über folgenden Text "gestolpert":

Die erste Kirche für deutschsprachige Christen in der Türkei ist gestern im Ferienort Antalya eingeweiht worden. Bislang gab es für die 12.000 deutschsprachigen Dauerresidenten und 2,5 Millionen Urlauber pro Jahr keine sakrale Stätte. Im Rahmen ihrer Bestrebungen nach einem EU-Beitritt erteilte die Türkei im vergangenen Jahr erstmals einem katholischen Geistlichen eine offizielle Aufenthaltsgenehmigung als Pfarrer. Daraufhin konnte die Gemeinde sich als Verein konstituieren und den Raum anmieten, in dem nun Gottesdienste gefeiert werden. Der erste Pfarrer von St. Nikolaus, Rainer Korten: "Es ist eine Neuigkeit, dass in der Türkei erstmals ein sakraler Raum entstehen konnte. Die Feier war sehr schön. Es ist ein ehemaliges Internet-Café mit bis zu achtzig Plätzen. Es ist das erste kleine Kirchlein in der Türkei für deutschsprachige Christen und zwar für alle Christen, das kann man nicht trennen nach katholisch oder evangelisch. Hier war vorher überhaupt nichts. Jetzt ist das eine religiöse Anlaufstelle, denn der Bedarf ist da." (rv 29.11.04 sk)
https://storico.radiovaticana.org/ted/storico/2004-11/22299.html
 
Meint - je weniger die Menschen mit Moslems im täglichen Leben zu tun haben, desto "unbekannter" und "unheimlicher" sind sie und würden damit die Leute zur "JA"-Stimme treiben.

Naja, wenn man sich in Deutschland die Stimmverteilung der rechten Parteien mit der Verteilung der Ausländerquote vergleicht, dann kommt man zu ähnlichen Wahrnehmungen.

Wundert mich also nicht.

gruss kelle!
 
Naja, wenn man sich in Deutschland die Stimmverteilung der rechten Parteien mit der Verteilung der Ausländerquote vergleicht, dann kommt man zu ähnlichen Wahrnehmungen.

Wundert mich also nicht.

quod erat demonstrandum ;)

Der Ausländeranteil in Sachsen [~2%] in direktem Vergleich mit dem Ergebnis der NPD [mehr als 5%] im Wahlbezirk sächsische Schweiz würde ja noch passen.

Nun aber die Gegenprobe
Wahlbezirk Friedrichshain-Kreuzberg
Ausländeranteil 23%
Wahlergebnis NPD 0,8%

Nanu?
 
Neubauten: In Fellbach wurde in den letzten Jahren eine methodistische Kirche neugebaut, allerdings wurde vorher die alte Kirche abgerissen. Öfter werden Gemeindezentren gebaut und das auch eher von Freikirchen. Das sind optisch keine klassischen Kirchen sondern eher Multifunktionsgebäude mit Saal, Nebenräumen, Küche,...
Die haben dann bestimmt auch keinen Kirchturm, oder?

Scheinst in den letzten 10 Jahren viel rumgekommen zu sein.
Ja, bin ich.
Und bei Kirchenneubauten hast du dann immer überprüft, ob vorher keine Kirche an dem Ort stand.
Musste ich nicht, da ich sowas nie gesehen habe. Und ob eine Kirche neu gebaut oder saniert wird, sieht man.
Nur klingt diese Formulierung albern (um es mal vorsichtig auszudrücken), wenn man deine Schlußfolgerung ("Ergo: Wenn ich Pech habe, wird vielleicht irgendwann mal eine Moschee bei mir in der Nähe gebaut werden.") berücksichtigt. Denn bei einer Moschee pro Jahr in Deutschland müßtest du sehr großes Pech haben.
Du kannst meine Aussage albern finden oder gar als Blödsinn titulieren. Nur kann ich dir sagen, dass die Wahrscheinlichkeit, dass jemand eine Moschee in meiner Nähe baut um ein vielfaches höher als das eine neue Kirche gebaut wird. Und dass es tatsächlich nur eine Moschee pro Jahr ist, bezweifel ich stark.
Klingt zwar doof, aber im Gegensatz zu einer "herkömmlichen" Kirche und einer Moschee scheint sich das Gebäude dem Gemeindebild anzupassen und - was noch viel wichtiger ist - da scheint es kein Gebimmel zu geben und ist damit nicht wirklich vergleichbar.

Bei der Suche bin ich übrigens über folgenden Text "gestolpert": https://storico.radiovaticana.org/ted/storico/2004-11/22299.html

Ja Wahnsinn, die erste Moschee in Deutschland entstand bereits 1914. :roll:
m Jahr 1898 erklärte Kaiser Wilhelm II in Damaskus dem Sultan, dass in allen Zeiten der deutschen Kaiser der König der Freund des Sultans und der Muhammadaner sein wird. Er löste sein Versprechen im Jahr 1914 ein, indem er eine Moschee für die muslimischen Gefangenen in Wunsdorf bei Zossen(Brandenburg) mit einem 23 Meter hohen Minarett bauen ließ und ca. eine Stunde entfernt davon einen muslimischen Soldatenfriedhof.
https://www.al-sakina.de/inhalt/artikel/amg/mohagh/mohagh.html
 
Du kannst meine Aussage albern finden oder gar als Blödsinn titulieren. Nur kann ich dir sagen, dass die Wahrscheinlichkeit, dass jemand eine Moschee in meiner Nähe baut um ein vielfaches höher als das eine neue Kirche gebaut wird. Und dass es tatsächlich nur eine Moschee pro Jahr ist, bezweifel ich stark.

Da ich nicht weiß, wo du wohnst, kann das gut möglich sein. Aber ob das ein Maßstab für Deutschland ist? Ich glaube nein. Deshalb finde ich deine Aussage "albern", da sie den Eindruck erweckt, man müsse befürchten, das morgen eine Moschee nebenan steht (Hinweis: Das ist eine Übertreibung).
Und eine pro Jahr diente nur dazu, zu zeigen, was deine Aussage auch bedeuten könnte. Wieviel es sind, weiß ich nicht. Ich habe vor einiger Zeit mal was von 150 Moscheen in Deutschland gelesen (wieviel mit Minarett weiß ich aber nicht mehr).

Ja Wahnsinn, die erste Moschee in Deutschland entstand bereits 1914. :roll:
Der Link diente nicht meiner Argumentation, ich wollte es einfach nur mal einwerfen.

Auch das ist nicht direkt an dich gerichtet: Umfrage* in Berlin hat ergeben, daß 40% für ein Verbot, 60% dagegen sind. Die meisten gegner eines Verbotes mit ca. 85% gibt's in Friedrichshain-Kreuzberg und Neukölln.

* Ja, Umfragen haben nicht viel zu sagen, s. Schweiz.

[/QUOTE]
 
Die Studie, von der die Schweizer Weltwoche berichtet, hätte das Ergebnis des Referendums wahrscheinlich noch deutlicher ausfallen lassen.

Also, entweder habe ich was anderes gelesen als Du, oder ich versteh grad gar nix mehr...

In 12 von 200 Moscheen besteht die Gefahr, dass radikale Predigten stattfinden. Gut, unschön, aber da sind wir bei 6%.

Die Studie erklärt auch: «Die grosse Mehrheit von Muslimen kann ihren Glauben mit den Grundsätzen der Verfassung in Einklang bringen».

Und die Studie führt aus, dass die Schweizer Nachrichten Dienste nicht in der Lage sind, sich einen breiten Überblick zu verschaffen.

Also, wir übertreiben bei der Darstellung von Einzelfällen, wissen, dass die Mehrheit lieb und nett ist, und sagt dann noch, dass man nicht in der Lage ist, wirklich Fakten zu liefern.

Nicht schlecht!

Und was ziehst Du daraus?

gruss kelle!
 
Also, wir übertreiben bei der Darstellung von Einzelfällen, wissen, dass die Mehrheit lieb und nett ist, und sagt dann noch, dass man nicht in der Lage ist, wirklich Fakten zu liefern.

Nicht schlecht!

Und was ziehst Du daraus?

Die Tatsache, dass der Geheimdienst nicht an Informationen kommt ...

Möglicherweise handelt es sich bei den erwähnten acht Imamen jedoch bloss um die Spitze des Eisbergs. Denn, und dies ist die beunruhigende Nachricht, für eine präzise Erfassung des Phänomens fehlen die nötigen Daten und Mittel. «Es ist nicht möglich, genau zu sagen, wie viele Imame extremistische und gewalttätige Propaganda betreiben», hält der Bericht fest, «auch nicht, in wie vielen Moscheen eine solche islamistische Vision tatsächlich gepredigt wird.» Begründung: «Gesetzliche Schranken in der nachrichtendienstlichen Beschaffung und das Fehlen von spezifischen Studien.»

- Ergo niemand weiss, was die Imame predigen -

... bei gleichzeitiger Betrachtung des Fakts, dass dieser Report [wohlweislich bis Abschluss des Referendums!] zurückgehalten wurde.

Aufrufen von Medien, die Studie zu veröffentlichen, wurde eine Absage erteilt. Mit dem Verweis, das Papier sei als «vertraulich» klassifiziert, hüllte man sich in Schweigen. Gleichzeitig wurde der Eindruck erweckt, die Studie sei von geringem Gehalt.

Welch Widerspruch, findest Du nicht?
 
Ich sehe da keinen Widerspruch. Anscheinend ist die Studie doch wohl nicht aussagekräftig. Ich möchte lieber auch nicht wissen, was in manchen Eckkneipen so "gepredigt" wird...
 
Die Tatsache, dass der Geheimdienst nicht an Informationen kommt ...

Was aber daran liegt, dass die Schweiz ein für mich öffentliches Gebäude als privat definieren.

- Ergo niemand weiss, was die Imame predigen -

Genau.
Weil man sich für nix interessiert, verbietet man es...
Oder so ähnlich...

... bei gleichzeitiger Betrachtung des Fakts, dass dieser Report [wohlweislich bis Abschluss des Referendums!] zurückgehalten wurde.

Also als Regierung würde ich mich auch weigern, ne Studie zu veröffentlichen, wo die Gesetzesgebung zum Thema Nachrichtendienste den großen Sankt Bernhard hoch- und wieder runtergeprügelt wird.

gruss kelle!
 
Was aber daran liegt, dass die Schweiz ein für mich öffentliches Gebäude als privat definieren.

vs.

Weil man sich für nix interessiert, verbietet man es...

Du warst schon in einer Moschee, weil Dich die Predigt interessiert hat?

Ich schon und trotz Interesse bin ich genau so schlau aus der Moschee wieder raus. Arabisch bzw. türkisch gehört leider nicht zu den von mir gesprochenen Sprachen. :ugly:

Was mich zu dem Schluss bringt, dass es schon ganz nett wäre wenn man [in diesem Fall der Staat, unter dessen Dach der "Religionsfreiheit" gepredigt wird] wüsste, was dort gepredigt wird.
 
Was mich zu dem Schluss bringt, dass es schon ganz nett wäre wenn man [in diesem Fall der Staat, unter dessen Dach der "Religionsfreiheit" gepredigt wird] wüsste, was dort gepredigt wird.

Seit wann ist das eine Bringschuld? Für was verschwenden Inlandsgeheimdienste (egal in welchem Land) ihr Geld, wenn sie nicht in der Lage zu sein scheinen, Religiöse Hetzreden zu transkribieren.

Vielleicht sollten sich politisch extreme Gruppen angewöhnen, ihre Zusammenkünfte in Altgriechisch oder Latein abzuhalten, wenn die Sprachbarriere für Geheimdienste ein so großes Problem darstellt....