Sammelthread Schweizer Minarett-Verbot

Man kann in Deutschland problemlos sagen, man sei stolz auf Deutschland. Wenn ich aber deinen Text hier so lese, wundert mich es nicht, daß es bei dir anders ist.

mache es doch bitte an einpaar meiner Aussagen fest die den Anlass erwecken ich wäre in irgendeiner Weise rechtsorientiert ?

Wie gesagt ich lasse mich ja auch gerne eines besseren belehren und wenn die Mehrheit sagt ich sei "rechts" sollte ich vll. mein Kreuz, welches ich seit Jahr und Tag der selben (nicht rechtsorientierten) Partei zur Wahl gebe - überdenken.

Und wenn ich als rechtsradikal bezeichnet werde weil ich nicht so tolerant bin in einigen Sachen wie es scheinbar der Großteil hier ist - sollte ich ggf. in die Schweiz umsiedeln.
 
Auf meinen Beitrag magst Du gar nicht eingehen H3ll? :(

Dass man mit einer Meinung gegen den Mainstream aneckt, damit muss man wohl leben. Ich würde Dich bislang nicht in die rechte Ecke stellen. Eher in die konservative (Aber das ist auch nur eine Vermutung).
 
sorry und danke baffi :)

Sorry für : ich wollte dich nicht ignorieren
Danke für: Meine Freunde sagen tatsächlich ich sei konservativ. Und das würde ich nichtmal verneinen wollen.

Was Deine Fragen angeht wäre es wahrscheinlich einfach zu weit gefechert, würde ich darauf eigehen und dir aufbröseln welche Gesetze ich explizit geändert haben "wollen würde".
Würde auch wahrscheinlich etwas am eigentlichen Thema dieser Diskussion vorbei gehen.
War wie gesagt keine böswilligkeit.
 
mache es doch bitte an einpaar meiner Aussagen fest die den Anlass erwecken ich wäre in irgendeiner Weise rechtsorientiert ?

Dein letzte Absatz; besonders deine Definition von Kultur. Es ist weniger was du schreibst, sondern wie du es schreibst.

Denn es ist letztlich so das meine Kultur, die seit 1000 Jahren in Deutschland gewachsen ist und die durch meine Ahnen und Urahnen mit ihrem Blut und ihren Errungenschaften erschaffen wurden

  • Kultur wird nicht erschaffen, sie entwickelt sich. Das letzte mal, als eine deutsche Kultur geschaffen werden sollte, starben Millionen (so viel zum Thema "Blut").
  • Eins hab ich doch noch zum Thema "Blut" Beim ersten mal dachte ich, nur seltsam formuliert. Aber da du es wiederholst... Erinner einen in diesem Zusammenhang an "Blut und Ehre" (für das Vaterland).
  • Die Entwicklung von Kultur geschieht durch "Kulturvermischung".
  • Du berufst dich auf 1000 Jahre deutsche Kultur. 1000 Jahre, in der sich die deutsche Kultur stark und häufig gewandelt hat. Vergleicht man die Definition der deutschen Kultur mit der von vor ca. 100 Jahre, dürfte es mehr Unterschiede geben als Gemeinsamkeit; gerade beim Thema "Religion".
  • Bezeichnenderweise schreibst du "Meine" Kultur. Denn DIE deutsche Kultur gibt es nicht.

aktuell bedroht sind durch Migranten aus fernen Kulturkreisen die für sich ein Recht in Anspruch nehmen, welches eigentlich
zum Schutz der deutschen Kultur geschaffen wurde.


  • Du bist der Auffassung, daß ein Recht (meinst du vielleicht Gesetz?) geschaffen wurde, das nur zum Schutze der deutschen Kultur dient. Was das auch immer für ein Recht sein mag, die Migranten berufen sich vor allem auf eins: Religionsfreiheit. Und das ist gewiss kein Recht nur zum Schutze deutscher Kultur.

Kelle hat es schön formuliert. Es findet aktuell ein unkontrollierter kultureller Wandel in europa

  • Du bist der Auffassung, ein Kulturwandel könne bzw. sollte kontrolliert werden. In einer freiheitlichen Gesellschaft ist das schlichtweg unmöglich.

Das Rückrad zu haben und sich gegen diese Art der Kulturellen vermischung zu wehren gilt hierzulande fast schon als verpöhnt und man wird in den rechten Graben geschossen.

  • Du bist der Auffassung, dass, wenn du durch Verbote und Einschränkungen andere Kulturen die "Kulturvermischung" verhinderst, die eigene Kultur zu wahren und zu ehren. Das ist ein Irrglaube.
 
Warum sollte man sich darüber nicht echauffieren bzw. das Ergebnis kritisieren können?.

Genau das ist ja das Problem.
Das Ergebnis wird kritisiert [zu Recht] nicht aber die Entstehung des Ergebnisses das transparent demokratisch seinen Lauf genommen hat.
Ich stelle mir gerade die Begeisterung und die Lobeshymnen auf die Schweizer und ihre Demokratie bei einem "Nein" - Ergebnis vor.
 
Kulturelle Vielfalt kann das Leben bereichern

Ich denke eine Vermischung der Kulturen ist nicht immer gleich schlecht und von Nachteil. Als kleines Beispiel möchte ich Chemnitz anführen.
Wir haben in Chemnitz neben dem Rathaus ein gläserne Galeria und schräg gegenüber noch ein Shopping Zentrum „Roter Turm“ der rote Turm ist aus typischen Lava Gestein erbaut und stammt noch aus dem Mittelalter. Das Shopping Center wurde von einer Chemnitzer Firma entworfen und gebaut. Das besondere daran ist das es arabische Züge hat. Es erinnert stark an einen arabischen Baustil zu mindestens Laien für einen Laien.
Aber niemand nimmt daran Anstoß im Gegenteil viele Chemnitzer und Besucher von außerhalb finden das Bauwerk gut. Die Ein und Ausgänge wurden auch noch nach alten Chemnitzer Stadttoren benannt so das es auch noch einen Geschichtlichen Bezug zu Chemnitz gibt.

Es gibt auch eine jüdische Synagoge in Chemnitz die einen sehr Fortschrittlichen und doch harmonisch ins Stadtbild passenden Baustil hat. Wenn dort Tag der offenen Tür einmal im Jahr ist ist dort was los was den Besucherandrang betrifft.

Wir haben auch noch auf der Straße der Nationen einen größeren Bauabschnitt der nach einen Architekten Wettbewerb aus den Niederlanden nach gebaut wurde. Stammt so aus den 60 Jahren.

Ich denke eine kulturelle Vermischung kann nur funktionieren wenn eine Bereitschaft da ist diese Mitzutragen. Die Chancen das es Funktioniert sind sicherlich dann am besten wenn es von beiden Seiten gewollt ist. Das setzt aber für meine Meinung voraus das dies auf Augenhöhe geschieht. Und nicht dadurch das eine Seite die andere an die Wand fährt.

Ich persönlich Begrüße es wenn neue und harmonisch sich Einfügende Gebäude entstehen. Die Esche Villa die auch in Chemnitz steht war seinerzeit sicher auch gewagt und nicht von allen gerne Gesehen. Außerdem besitzt Chemnitz noch eine Zimmermann Villa die eher als Schloss gleicht aber mit Figuren geschmückt ist die Werkzeuge tragen sicher auch damals ein Grund für einige zu protestieren. Da sie zu seiner Zeit noch am Bahnhof einer piekfeinen Adresse steht.

Weitere Beispiele gibt es noch aus der Zeit der Fabriken die heute Kultstatus haben aber damals sicher nicht alltäglich waren. Chemnitz ist reich an solchen Gebäuden die wir heute als normal ansehen aber damals sicher auch umstritten waren. Und in ein paar Jahrzehnten gibt es sicher wieder andere Baustile die wiederum umstritten sind. Kirchen mit Zwiebeltürmchen oder Pagoden als Beispiel.

Chinesisches Essen war in Chemnitz vor 20 Jahren auch neu genau wie Döner. Heute ist das nicht mehr wegzudenken. Schon der Gedanke alleine wäre Unsinnig und hätte keine Chance. Das Jüdische Restaurant was es in Chemnitz gibt hält sich genau so lange schon wie asiatische Türkische, Syrische und weitere nicht der Deutschen Küche verschriebene Küchen. Und ich persönlich wünsche mir noch mehr verschiedene Küchen.

Ich kann nur jeden Raten versucht euch mal in einer Fremden Kultur zu nähern. Dann ist sie auch nicht mehr so Fremd wie es im ersten Moment wirkt. Sondern es kann eure eigene Kultur bereichern sie wird dadurch nicht ärmer sondern vielseitiger.

Ach ja auch Mittelalter und Kirchen spiele sowie Klassische und Internationale Tage werden in Chemnitz regelmäßig gefeiert. Mit Musik und Essen eben die Vielfalt die das Leben schöner Macht
 
  • Du bist der Auffassung, daß ein Recht (meinst du vielleicht Gesetz?) geschaffen wurde, das nur zum Schutze der deutschen Kultur dient. Was das auch immer für ein Recht sein mag, die Migranten berufen sich vor allem auf eins: Religionsfreiheit. Und das ist gewiss kein Recht nur zum Schutze deutscher Kultur.

Weiß du, was Religionsfreiheit bedeutet und welchen Schranken es unterliegt?

Eine wäre z.B. das Persönlichkeitsrecht (Ableitung aus Art. 2 I i.V.m. Art. 1 I GG). Näher subsummieren werde ich jetzt nicht, dass dies zugegebener Maßen eine recht schwache Schranke ist.

Eine zweite und viele stärkere Schranke ist die Religionsfreiheit selbst. Sie besagt nämlich nicht nur, dass jeder seine Relegion ausleben darf, sondern auch, dass ich frei von Releigion leben darf. Und genau das ist nicht möglich wenn ich mir 5 Mal am Tag das Geschrei des Muezzins anhören muss. Die Muslime wiederrum sind auf den "Schreihals" nicht angewiesen und können auch so ihrem Glauben nachgehen.

Wägt man da nach bestem Wissen und Gewissen ab, lässt sich daraus sicher kein Minarettverbot durchsetzen, ein "Schreiverbot" jedoch schon.
 
Eine zweite und viele stärkere Schranke ist die Religionsfreiheit selbst. Sie besagt nämlich nicht nur, dass jeder seine Relegion ausleben darf, sondern auch, dass ich frei von Releigion leben darf. Und genau das ist nicht möglich wenn ich mir 5 Mal am Tag das Geschrei des Muezzins anhören muss. Die Muslime wiederrum sind auf den "Schreihals" nicht angewiesen und können auch so ihrem Glauben nachgehen.
Weißt du wie mich diese scheiß Kirchenglocken aufregen? Jeden Tag in der Schule, weil sie direkt neben einer Kirche liegt? Dann wird aber wieder mit Kultur argumentiert :roll:

Ich hab überhaupt nichts dagegen, dass die Muslime hier ihre Gebäude und was weiß ich nicht alles bauen. Ich bin für die Bildung rationales Denkens und der damit verbundenen Entwicklung zu einer religionsfreien Welt.
 
Weiß du, was Religionsfreiheit bedeutet und welchen Schranken es unterliegt?
Scheinbar nicht, denn das das Grundrecht der Religionsfreiheit auch enthält, daß man "frei von Religion leben darf", ist mir neu. Ich kann es mir ehrlich gesagt auch nicht vorstellen. Oder anders ausgedrückt: Ich bin erstaunt, daß noch nicht irgendwelche Wirrköpfe diese Recht eingeklagt haben. Da wären zum Beispiel das "Geschrei" des Muezzin, das bereits erwähnte Kirchengeläut, religöse Aufmärsche (Prozession), religöse Sendungen im ÖR usw. Alles Dinge, die in diesem Sinne die Religionsfreiheit einschränken.
 
@perlini: ich werde auf dein posting noch antworten, bin aktuell aber mal wieder bissel im stress ;)
Und tomtom hat recht, dieses Gesetz gibt es. Und es fällt (wie ich es ja bereits kritisierte) unter das alte Gesetz aus der Weimarer Republik.
So heißt es bspw in Art. 136, dass niemand dazu gezwungen werden darf. Klar ist es etwas weit hergeholt, da ein Minarett ja niemanden "zwingt", großzügiger ausgelegt allerdings schon :)
Insbesondere Artt. 136 Abs.3 und Abs.4 WRV erlauben bzw. schützen die sogenannte "negative Religionsfreiheit", also die Freiheit keine Konfession haben zu müssen.
Ich persönlich halte das für erbsenzählerei, aber grundsätzlich hast du tatsächlich eine rechtliche Grundlage dich allem was mit religion zutun hat zu verweigern.
 
Weißt du wie mich diese scheiß Kirchenglocken aufregen? Jeden Tag in der Schule, weil sie direkt neben einer Kirche liegt? Dann wird aber wieder mit Kultur argumentiert :roll:
Nein, weiß ich nicht. Interessiert mich auch nicht. Ich habe auch nirgends geschrieben, dass ich das Läuten der Glocken befürworte. Im Gegenteil: Sollte in meiner Umgebung eine neue Kirche gebaut werden, wäre ich genauso dagegen.
Scheinbar nicht, denn das das Grundrecht der Religionsfreiheit auch enthält, daß man "frei von Religion leben darf", ist mir neu. Ich kann es mir ehrlich gesagt auch nicht vorstellen.
Dann beleg mal einen Staatsrechtkurs an einer VHS deiner Wahl.

Oder anders ausgedrückt: Ich bin erstaunt, daß noch nicht irgendwelche Wirrköpfe diese Recht eingeklagt haben. Da wären zum Beispiel das "Geschrei" des Muezzin, das bereits erwähnte Kirchengeläut, religöse Aufmärsche (Prozession), religöse Sendungen im ÖR usw. Alles Dinge, die in diesem Sinne die Religionsfreiheit einschränken.
Gegen das "Geschrei" des Muezzins wird doch quasi geklagt, indem der Bau verhindert werden soll. Dass gegen das Kirchengeläut nicht geklagt wird, kann ich mir nicht vorstellen. Da wird sicherlich schon jemand geklagt haben - ohne Erfolg - weil es da wohl auch so eine Art Bestandsrecht geben wird. Wenn es sich um einen Neubau handeln würde, sieht es auch anders aus.
Was religöse Aufmärsche und Sendungen betrifft, so steht es mir frei diesen fern zu bleiben. Verbieten kann und will das auch niemand.
 
Gegen das "Geschrei" des Muezzins wird doch quasi geklagt, indem der Bau verhindert werden soll.
Meinen die Abstimmer tatsächlich, dass ein Muezzin nur von einem Minarett zum Gebet rufen kann? Wenn es das wäre, dann würde ich den Schweizer Muezzins raten, sich mit einem Megaphon auf den Marktplatz zu stellen, dann wird demnächst der Wochenmarkt verboten. :D

Marty
 
Dann beleg mal einen Staatsrechtkurs an einer VHS deiner Wahl.

Vielleicht könntest du einfach eine entsprechende Seite verlinken, dann erspare ich mir solch einen langweiligen Kurs.

Gegen das "Geschrei" des Muezzins wird doch quasi geklagt, indem der Bau verhindert werden soll.
Du meinst jetzt die Schweiz? In Deutschland ist mir kein Verfahren bekannt, bei dem sich auf die Einschränkung der Religionsfreiheit berufen wird. Das läuft meines Wissens alles über den Lärmschutz.
Dass gegen das Kirchengeläut nicht geklagt wird, kann ich mir nicht vorstellen.
Auch hier geht es wenn um den Lärmschutz, nicht um Religionsfreiheit.
Da wird sicherlich schon jemand geklagt haben - ohne Erfolg - weil es da wohl auch so eine Art Bestandsrecht geben wird.
Im Grundgesetz ist ein Bestandsrecht verankert? Kann ich mir nicht vorstellen. Genauso wenig das alle in den letzten 50 Jahren errichteten Kirchen kein Geläut dabei ist.
Was religöse Aufmärsche und Sendungen betrifft, so steht es mir frei diesen fern zu bleiben.
Wenn solch ein Aufmarsch durch "meine" Straße geht muß ich also zu Hause bleiben und die fenster schließen!? Und wenn das von mir mitfinanzierte ÖR, daß für meine Grundversorgung zuständig ist, Gottesdienste überträgt, muß ich wegschalten?!

Vielleicht täusche ich mich gerade, aber ich kann mir nicht vorstellen, daß es in diesem Zusammenhang diese Schranke gibt. Das käme ja einem Verbot von Gebetsaufrufen wie Glockengeläut oder Muezzinrufe gleich. Und da es beides in Deutschland gibt, würde dies ja gegen das Grundgesetz verstoßen.
 
Meinen die Abstimmer tatsächlich, dass ein Muezzin nur von einem Minarett zum Gebet rufen kann? Wenn es das wäre, dann würde ich den Schweizer Muezzins raten, sich mit einem Megaphon auf den Marktplatz zu stellen, dann wird demnächst der Wochenmarkt verboten. :D

Im Gegensatz zur Moschee hat er dort kein Hausrecht und kann des Platzes verwiesen werden. ;)
 
Wenn solch ein Aufmarsch durch "meine" Straße geht muß ich also zu Hause bleiben und die fenster schließen!? Und wenn das von mir mitfinanzierte ÖR, daß für meine Grundversorgung zuständig ist, Gottesdienste überträgt, muß ich wegschalten?!

Vielleicht täusche ich mich gerade, aber ich kann mir nicht vorstellen, daß es in diesem Zusammenhang diese Schranke gibt. Das käme ja einem Verbot von Gebetsaufrufen wie Glockengeläut oder Muezzinrufe gleich. Und da es beides in Deutschland gibt, würde dies ja gegen das Grundgesetz verstoßen.

Die Religionsfreiheit beinhaltet sowohl das Recht der Gläubigen, Ihre Überzeugung öffentlich zu äußern, als auch Dein Recht, auf eine solche Überzeugung zu verzichten.

Du hast mit der negativen Religionsfreiheit aber kein Abwehrrecht gegen erlaubte Veranstaltungen im Namen einer Religion. Diese sind von Dir zu tolerieren und es ist zu verlangen, dass Du obige Verhaltensweisen an den Tag legst, um Deine Beeinträchtigung zu vermindern (Das ist aber auch nur ein Ausfluß der normalen allgemeinen Handlungsfreiheit aus Art. 2 GG).

Ein Abwehrrecht hättest Du lediglich gegenüber dem Staat, sollte dieser von Dir ein (bestimmtes) Religionsbekenntnis einfordern wollen.