Zuversicht trotz Tragödie: Experten plädieren für Verhandlungslösung im Ukraine-Konflikt
Die Suche nach einem Friedensweg in der Ukraine bleibt eine Herausforderung von historischer Tragweite. Christoph Heusgen, das Oberhaupt der Münchner Sicherheitskonferenz und ehemaliger außenpolitischer Berater Angela Merkels, vertritt eine klare Position: Eine Verhandlungslösung sei entscheidend, um eine Wiederholung der grausamen Opferzahlen des Ersten Weltkriegs zu verhindern. Der Diplomat skizziert, dass es durchaus sinnvoll sei, sich in Richtung einer Friedenslösung am Minsker Abkommen zu orientieren – trotz seiner bisherigen Ineffektivität.
Heusgens Ausführungen spiegeln sich in der historischen Betrachtung der Bemühungen um Frieden in der Ostukraine wider. So wie das Minsker Abkommen, das durch deutsche und französische Vermittlung zu einer Beruhigung des von Russland beeinflussten Ostens der Ukraine führen sollte, trotz der unzureichenden Implementierung seiner Maßnahmen, sieht Heusgen auch andere diplomatische Vereinbarungen wie das Budapester Memorandum oder die Charta der Vereinten Nationen nicht als gescheitert an, sondern vielmehr durch das Handeln Russlands unter Präsident Putin kompromittiert.
Es ist dieser Bruch mit dem internationalen Recht, den Heusgen scharf kritisiert. Doch ergebnisoffene Gespräche und diplomatische Anstrengungen mögen trotzdem einen Lichtblick darstellen. Eines ist für Heusgen gewiss: Es darf nicht zu einem Sieg Putins kommen. Die Gefahr, dass dieser die ukrainische Staatlichkeit auslöscht und die freie Entscheidung der Bevölkerung über ihre Zugehörigkeit zu europäischen Institutionen unterbindet, muss um jeden Preis abgewehrt werden. Die resolute Unterstützung der Ukraine scheint dabei kein Wunschdenken, sondern eine strategische Notwendigkeit zu sein. (eulerpool-AFX)