Zukunft der Warenhäuser: Rettung oder Ende einer Ära?
Mit der dritten Insolvenz von Galeria Karstadt Kaufhof sind die Herausforderungen der Einzelhandelsbranche in bester Innenstadtlage erneut in den Fokus gerückt. Trotz der erstklassigen Standorte scheinen die betriebswirtschaftlichen Zahlen der Warenhauskette nicht auf einen profitablen Pfad einzuschwenken. Ein wesentlicher Faktor, der zum finanziellen Ungleichgewicht der Warenhäuser beigetragen hat, waren die exorbitanten Mietpreise, welche die Signa-Gruppe, unter der Leitung des einst gefeierten Milliardärs René Benko, den eigenen Immobilien aufbürdete – teilweise verschlangen diese bis zu 30 Prozent der Umsätze.
Die Ironie des Schicksals will es haben, dass ausgerechnet die Strategie der hohen Ladenmieten, einst als genial gepriesen, sich als Bumerang für die Warenhauskette erwiesen hat. Ein Bumerang, der nicht nur das Unternehmen schwer getroffen hat, sondern auch der öffentlichen Hand und den Mitarbeitern finanziellen Schaden zugefügt hat – Milliardenbeträge flossen aus Steuermitteln, während das Personal durch Gehaltsverzichte zum Erhalt der Arbeitsplätze beitrug. Verwundert und besorgt stehen die Angestellten nun erneut vor einer unsicheren Zukunft.
In diesem Szenario betritt der neue Investor, Clemens Beetz, die Bühne. Mit dem Bewusstsein der bisherigen Fehlschläge und der immerwährenden Frage, ob das Konzept des Kaufhauses in der digitalen Verkaufslandschaft noch Bestand haben kann, steht Beetz vor einer gewaltigen Aufgabe. Diese wird nicht nur im Management des Unternehmens liegen, sondern auch darin, das Vertrauen von Mitarbeitern und Öffentlichkeit zurückzugewinnen und womöglich das Warenhausgeschäft für die moderne Konsumentenwelt neu zu definieren. (eulerpool-AFX)
