ZDF macht Schluss mit «Wetten, dass..?»

Berlin (dpa) - Ende einer Ära: Der ZDF-Showklassiker «Wetten, dass..?» wird im Herbst nach drei letzten Ausgaben und fast 34 Jahren Laufzeit eingestellt. Der Sender reagiert damit auf sinkende Quoten und zunehmende Kritik.

«Der Rückgang der Zuschauerzahlen zeigt, dass sich die Sehgewohnheiten verändert haben und das Format an Anziehungskraft verloren hat», erklärte ZDF-Programmdirektor Norbert Himmler nach der Show am Samstagabend in Offenburg.

Dennoch saßen 6,84 Millionen Zuschauer vor den Bildschirmen. Das waren eine Million mehr als noch in Februar, als mit 5,85 Millionen der historische Tiefstwert gemessen wurde. Für das Fernsehpublikum kam die Abschieds-Ankündigung überraschend. «Wir gehen jetzt in die Sommerpause und sehen uns am 4. Oktober wieder mit den letzten drei Ausgaben von "Wetten, dass..?"», sagte Moderator Markus Lanz (45) mitten im Schlussapplaus und hielt drei ausgestreckte Finger in die Kamera.

«Wetten, dass..?»-Erfinder Frank Elstner traf die Nachricht vom Aus der Show überraschend. «Wie der Zuschauer» habe er zum Ende der Sendung davon am Samstag erfahren, er sei dann aber ganz korrekt von der ZDF-Programmdirektion im Anschluss weiter informiert worden, sagte der 71-Jährige dem Radiosender SWR3. Er mache sich aber Gedanken, dass eine Sendung, die gerade 23,1 Prozent Marktanteil erzielt habe, eingestellt werde.

Ein Türchen ließ ZDF-Unterhaltungschef Himmler noch offen. Die Rechte an der Marke will der Sender behalten und gegebenenfalls auch wieder aktivieren, sagte er. «Das Konzept, das Frank Elstner Anfang der 80er Jahre für das ZDF erfunden hat, bleibt einzigartig», so Himmler. «Deshalb schließe ich nicht aus, dass es irgendwann noch einmal auflebt.» Die Hauptredaktion Show arbeite jetzt an neuen Ideen für den Samstagabend.

Thomas Gottschalk (63), nach Elstner in 151 Ausgaben die zentrale «Wetten, dass..?»-Figur, reagierte im Gespräch mit «Spiegel Online» am Samstag spontan: «Dann hätte ich das Ding auch gleich selbst an die Wand fahren können.» Am Sonntag zeigte er sich in einer E-Mail an die dpa nachdenklich: «Weder Häme noch Besserwisserei sind jetzt gefragt. Natürlich habe ich eine ganz besondere Verbindung zu "Wetten, dass..?" und kann eine leichte Wehmut nicht leugnen, finde aber im Moment keine rechten Worte, diese zitatfähig zu formulieren. Ich trauere, wie man so schön sagt, still. Und das will bei mir was heißen.»

Lanz selbst bedauerte in einem nach der Show veröffentlichten Interview mit der vom ZDF beauftragten Agentur all4radio, dass «Wetten, dass..?» mit der Entwicklung der TV-Landschaft nicht mehr habe Schritt halten können. Die Show sei etwas, «was das deutsche Fernsehen eigentlich dringend braucht. Aber offenbar passt es im Moment wahrscheinlich nicht mehr so richtig in die Zeit.» Diese sei doch ein bisschen kalt geworden. Lanz bezeichnete die Show als «feine Familienunterhaltung» ohne «Zynismus» und «Sarkasmus».

Im Februar noch hatte Unterhaltungschef Oliver Fuchs optimistisch in die Zukunft geblickt und ein Winter-«Wetten, dass..?» ins Auge gefasst. Intendant Thomas Bellut indes trat vor einigen Tagen deutlich auf die Bremse, als er dem «Handelsblatt» sagte: «In diesem Jahr werden wir sehen, wie stark die Marke noch ist.» Endgültig Schluss ist am 13. Dezember mit der 215. Ausgabe aus Nürnberg.

Bei allen Diskussionen um die Show ging die Ankündigung von Veronica Ferres, noch in diesem Jahr heiraten zu wollen, fast unter. «Wir wissen wann und wo - und ich weiß auch wen», sagte Ferres in der Sendung. «Es wird dieses Jahr sein», fügt sie hinzu. Die Details werde sie aber noch nicht öffentlich machen: «Wir wollen es erst unseren Kindern sagen», erklärte sie. Ferres und der Unternehmer Carsten Maschmeyer sind seit längerem ein Paar.

Bei einer früheren «Wetten, dass..?»-Sendung hatte Ferres vor laufenden Kameras scherzhaft dem Entertainer Hape Kerkeling einen Heiratsantrag gemacht. Der hatte abgelehnt. Jetzt tanzten Ferres und Kerkeling in Offenburg einen Hochzeitwalzer - dazu trug die Braut in spe einen weißen Schleier.

Medien / Fernsehen / Leute
06.04.2014 · 15:54 Uhr
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