Woodside im Klimaschutz-Zwang: Aktionäre fordern klare Linien

In einer Zeit des sich wandelnden Energiebewusstseins steht Woodside Petroleum, der größte Öl- und Gasentwickler Australiens, im Vorfeld seiner Jahreshauptversammlung kommende Woche vor einer Zerreißprobe. Der Konzern verteidigt vehement seinen klimatechnischen Kurs, obwohl ihm eine beachtliche Gegenstimme bei der anstehenden Abstimmung drohen könnte.

Die Unzufriedenheit mit Woodside entzündet sich vor allem bei umweltbewussten Aktivisten und einigen Anteilseignern, die entschiedene und transparentere Klimaschutzmaßnahmen vermissen. So rege sich auch Unmut gegenüber dem Firmenvorsitzenden Richard Goyder, der insbesondere von Investoren angegangen wird. Die anstehende Abstimmung, die zweite dieser Art für Woodside, stellt damit eine Nagelprobe für das Energieunternehmen dar. Sie ist ebenso ein Gradmesser für den Rückhalt in der Investorenschaft und für die Ambitionen auf dem Weg zu Netto-Null-Emissionen.

Meg O'Neill, CEO von Woodside, betonte in einem Gespräch mit der Financial Times am Freitag, dass man mit Aktionären intensiv über die Pläne für den Übergang im Energiesektor gesprochen habe. Er liegt ein turbulentes Jahr hinter der Firma, in dem es zu deutlichem Protest gegen das Klimaschutzkonzept sowie Widerstand gegen die Wiederwahl führender Direktoren kam.

O'Neill bezeichnete den aktuellen Plan als ehrgeizig und in seinem Anspruch realistisch. Sie verwies darauf, dass nur wenige Unternehmen ihre Klimapläne einer derartigen Abstimmung unterzogen hätten und versprach eine nie da gewesene Transparenz in diesem Bereich.

Zu den Zielen Woodsides gehören unter anderem die Investition von 5 Milliarden Dollar in alternative Energietechnologien, darunter Wasserstoff und Carbon Capture and Storage, bis 2030, mit dem Ziel, die CO2-Emissionen deutlich zu senken. Das Unternehmen strebt an, bis 2050 Netto-Null-Emissionen zu erreichen, begreift dies jedoch eher als Bestreben denn als verpflichtende Zusicherung.

Kritik übten an Woodsides Plänen unterdessen diverse Aktionärsaktivisten, Stimmrechtsberater und Investoren, wie der australische Pensionsfonds Hesta, die insbesondere die fehlende Verpflichtung zu konkreten Zielen bemängelten.

Selbst der britische Vermögensverwalter Legal & General, ranghoch unter den Aktionären Woodsides, gab bekannt, gegen den Klimaplan und Goyders Wiederwahl zu stimmen. Es mangele an klar definierten Zielen bezüglich der Offenlegung klimabezogener Risiken und der nötigen Investitionen für den Übergang zu Netto-Null, so die Begründung.

In einem Appell an die Anteilseigner warb Goyder für eine Zustimmung zum Klimakonzept und warnte vor abrupten Strategiewechseln, welche die Werte aller Aktionäre mindern und zu einem unkoordinierten Energiewechsel führen könnten.

Die Abstimmung nächste Woche, obgleich nicht verbindlich, könnte Woodside dennoch zwingen, den Plan zu überdenken, um die Bedenken der Kritiker zu integrieren. O'Neill betonte, dass Energiekonzerne regelmäßige Fortschritte zeigen müssen, um Zweifler zu überzeugen. Zugleich habe der Krieg in der Ukraine trotz eines Aufschwungs im Flüssigerdgasmarkt den Schwung für die Entwicklung neuer Energiequellen wie grünen Wasserstoff gebremst.

Zum Abschluss ließ Woodside verlauten, dass der Umsatz im ersten Quartal im Vergleich zum Vorjahr um über 30 Prozent auf unter 3 Milliarden Dollar gefallen ist, gegenüber 4,3 Milliarden im gleichen Vorjahreszeitraum. (eulerpool-AFX)

Green
[Eulerpool News] · 19.04.2024 · 10:13 Uhr
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