Wissings Bedenken bezüglich Berlins 29-Euro-Ticket
Bundesverkehrsminister Volker Wissing hegt Zweifel am Sinn des Berliner 29-Euro-Tickets angesichts gleichzeitiger Forderungen des Senats nach mehr Bundesmitteln für das bundesweite 49-Euro-Ticket. In einer Stellungnahme gegenüber RTL/ntv brachte der FDP-Politiker sein Befremden zum Ausdruck angesichts eines scheinbaren Überflusses an finanziellen Mitteln innerhalb der Berliner Landesregierung, welcher sich in der Lancierung des günstigeren Regionaltickets widerspiegelt.
Wissing stellt die Effizienz der Mittelverwendung durch die Länder in Frage und plädiert für den Einsatz finanzieller Ressourcen zur Aufrechterhaltung der Ticketpreise auf dem Niveau von 49 Euro sowie zur simultanen Attraktivitätssteigerung des ÖPNV-Angebots. Seiner Ansicht nach benötigt es beides: kostengünstige Tickets und ein qualitativ hochwertiges Verkehrsangebot, um Nachhaltigkeit und Stabilität zu gewährleisten.
Der Minister weist darauf hin, dass zur Erreichung einer Preisstabilität auch Strukturreformen vonnöten seien, wie die Verschlankung der über 60 existierenden Verkehrsverbünde sowie die Modernisierung von Vertriebsstrukturen, begünstigt durch die fortschreitende Digitalisierung.
Das lokale Ticket, welches von Berlins Verkehrssenatorin Manja Schreiner und Wirtschaftssenatorin Franziska Giffey angekündigt wurde, gilt ausschließlich im innerstädtischen Bereich und ist ausschließlich in Form eines Jahresabonnements verfügbar. Mit dem Vorverkaufsstart am kommenden Dienstag betritt die Hauptstadt damit ein neues Terrain im Bereich der öffentlichen Mobilität, dessen Resonanz auf kritische Stimmen wie die von Wissing gespannt sein lässt. (eulerpool-AFX)