Weltwirtschaftsforum in Davos setzt auf Austausch und Zusammenarbeit
Das Weltwirtschaftsforum in Davos öffnet seine Pforten für die politisch-ökonomische Weltelite. Mit dem Motto "Vertrauen wieder herstellen" will die Tagung eine Plattform für Austausch und Zusammenarbeit bieten. Neben hochrangigen Politikern wie dem ukrainischen Präsidenten Wolodymyr Selenskyj und Israels Präsident Isaac Herzog werden auch wichtige Interessenvertreter aus zahlreichen Ländern erwartet.
Das Hauptaugenmerk liegt in diesem Jahr auf dem Dialog und dem persönlichen Kennenlernen. Das Weltwirtschaftsforum ist üblicherweise kein Gipfel, bei dem hart verhandelt wird. Vielmehr geht es darum, Vertrauen aufzubauen und gemeinsame Lösungen zu finden.
Auch wirtschaftspolitisch hat das Treffen eine große Bedeutung. Die Kriege in der Ukraine und Gaza haben das Vertrauen stark beeinträchtigt, und auch die Auswirkungen auf die Wirtschaft sind spürbar. Trotz der Erholung von den energiepolitischen Folgen des russischen Angriffs auf die Ukraine zeichnen sich nun Lieferengpässe im Nahen Osten ab.
Eine kritische Stimme kommt von der Entwicklungsorganisation Oxfam. Sie beklagt, dass die armen Menschen durch die Kriege und die Inflation immer ärmer werden, während die fünf reichsten Männer der Welt ihr Vermögen mehr als verdoppeln konnten. Oxfam warnt vor wachsender Ungleichheit und deren negativen Auswirkungen auf die Gesellschaft.
Auch in Deutschland sorgt der Bericht für Diskussionen. Entwicklungsministerin Svenja Schulze betont, dass extreme Ungleichheit den Zusammenhalt in der Gesellschaft gefährdet und eine menschenwürdige Entwicklung hemmt. Sie setzt sich für höhere Steuern auf große Vermögen und überdurchschnittlich hohe Unternehmensgewinne ein.
Der Sozialverband Deutschland schließt sich Oxfam an und fordert ebenfalls höhere Steuern für Menschen mit hohen Einkommen und Vermögen sowie Unternehmen. In Davos haben auch Demonstranten diese Forderungen erhoben und zusätzlich mehr Engagement im Klimaschutz gefordert.
Das Weltwirtschaftsforum ist bekannt als Kontaktbörse für die ökonomische Elite. In diesem Jahr stehen jedoch geopolitische Themen im Vordergrund. Die politischen Führer aus verschiedenen Ländern werden erwartet, um über die Krisen in der Ukraine und Gaza sowie andere wichtige Themen zu diskutieren.
Auch aus Deutschland reisen hochrangige Politiker wie Wirtschaftsminister Robert Habeck, Außenministerin Annalena Baerbock, Finanzminister Christian Lindner und Forschungsministerin Bettina Stark-Watzinger an. Kanzler Olaf Scholz wird dagegen nicht auf dem WEF sprechen.
Darüber hinaus werden rund 800 Unternehmenschefs erwartet, darunter bekannte Persönlichkeiten wie Bill Gates und Sam Altman, der Entwickler des Chatbots ChatGPT. Ein besonderes Augenmerk liegt in diesem Jahr auf dem Thema künstliche Intelligenz. (eulerpool-AFX)