Was würde uns eine Cannabis Legalisierung bringen?

Seit der Stadtbezirk Kreuzberg von Berlin im Juni 2015 einen Antrag auf den kontrollierten Verkauf von Cannabis beim Bundesinstitut für Arzneimittel und Medizinprodukte eingereicht hat, schlagen die Wellen zum Thema "Cannabis Legalisierung" hoch. Befürworter und Gegner ziehen alles an Argumentation heran, was sie auf Lager haben.
Um des Informations-Wirrwarrs Herr zu werden, hat der Deutsche Hanf Verband die aktuellen Fragen und Fakten in einem Info-Flyer zusammengefasst. Auf diese Weise können sich Interessenten objektiv informieren. Der Flyer soll möglichst auch zum Selbstkostenpreis von 3 Cent erworben und weiterverteilt werden, damit mehr Menschen über die Cannabis Legalisierung Bescheid wissen. Hier erfahrt ihr die wichtigsten Punkte.
Wie gefährlich ist Cannabis?
In seiner Entscheidung vom 9. März 1994 bezeichnet das Bundesverfassungsgericht das Suchtpotenzial von Cannabisprodukten als "sehr gering". Probleme treten, wie bei jeder Art von Konsum nur auf, wenn dieser im Übermaß erfolgt. Dann kann Cannabis zu Atemwegproblemen und labilem Alltagsverhalten führen und in seltenen Fällen den Ausbruch latent vorhandener Psychosen fördern. Welch positives Potenzial in Cannabis steckt, sieht man daran, dass es zunehmend in der Medizin Anwendung findet. Bei vielen Krankheiten ist diese Art Cannabis Legalisierung eine natürliche Alternative zu den Produkten der Pharmaindustrie. Die Risiken und Nebenwirkungen von Cannabis sind dabei auch noch vergleichsweise geringer.
Über vier Millionen Deutsche konsumieren Cannabis. Es gibt keinen einzigen Todesfall, der darauf zurückzuführen wäre.
Solche Fakten sucht man bei legalen Drogen wie Alkohol oder Tabak vergeblich.
Im Gegenteil. Diese Suchtstoffe wirken gleich auf mehrere menschliche Organe zerstörerisch. Die Zahl der daraus resultierenden Todesopfer beträgt allein in Deutschland jährlich weit über 100.000. In diesem Zusammenhang wirkt die These von der "Einstiegsdroge", mit der die Cannabis Legalisierung bisher verhindert wird, geradezu harmlos. Aktuell geht man von 2 Millionen Alkoholabhängigen in Deutschland aus. Schon 2010 gab es 74.000 Tote durch typische Alkoholerkrankungen. Die Zahl der Unfallopfer, die durch übermäßigen Alkoholkonsum verursacht wurden, sind noch nicht einmal mit eingerechnet worden. Eine Cannabis Legalisierung würde keine dieser Folgen nach sich ziehen.
Welche Vorteile resultieren aus einer Legalisierung?
Die Konsumenten würden in die Lage versetzt, Qualität und Wirkstoffe der Produkte überprüfen zu können, z.B. durch die genaue Angabe des THC-Gehalts. Gesundheitsgefährdende Streckmittel und Verunreinigungen hätten bei einer Cannabis Legalisierung keine Chance mehr. Der Schwarzmarkt kann damit, wie die Erfahrungen in den Niederlanden zeigen, nicht konkurrieren.
Wenn Cannabis unter geregelten Bedingungen verkauft wird, kann auch der Jugendschutz greifen. Die soziale Kontrolle des bisherigen "Problemkonsums" bringt gleich mehrere Vorteile:
- ungefährlicher Konsummuster werden vermittelt
- keiner bleibt mit seinen Fragen zum Konsum allein
- Fehlentwicklungen werden schneller erkannt
- die Hilfsangebote sind allgemein zugänglich
Rein wirtschaftlich führt die Cannabis Legalisierung zu mehr Arbeitsplätzen, erhöhten Steuereinnahmen und extremen Kostensenkungen bei Polizei und Justiz. Positive Auswirkungen hätte dies natürlich auch auf den stationären sowie den Online Handel wie beispielsweise Headshops.

