Wärmepumpenmarkt unter Druck: Installationsprognose fällt düster aus
Die Aussichten für den Markt der Wärmepumpeninstallationen haben sich verdüstert. Der Zentralverband Sanitär Heizung Klima berichtet von einem signifikanten Rückgang der Installationen in der Zukunft. Michael Hilpert, Präsident des Verbandes, teilte mit, dass im besten Fall mit 180.000 bis 200.000 Geräten in diesem Jahr gerechnet werden könnte. Die Zielmarke der Bundesregierung von jährlich 500.000 Wärmepumpen ab 2024 ist aus seiner Sicht fern jeder Realität.
Die Verunsicherung der Kunden hinsichtlich der künftigen Energieversorgung und die offenen Fragen bezüglich kommunaler Wärmekonzepte und der Entwicklung der Strompreise lösen eine Zurückhaltung bei Investitionen aus. Der Verband betont die Schwierigkeit für Betriebe der Sanitär-, Heizungs- und Klimatechnik (SHK), die Kunden unter diesen Umständen zu beraten.
Trotz des Aufschwungs im Jahr 2023, in dem laut SHK-Angaben mehr als 300.000 Wärmepumpen installiert wurden, herrscht nun Pessimismus. Helmut Bramann, Hauptgeschäftsführer des ZVSHK, verweist auf die Ergebnisse einer aktuellen Umfrage, bei der mehr als 2.300 SHK-Innungsbetriebe eine negative Geschäftserwartung für die kommenden drei Monate zum Ausdruck brachten. Lediglich das Kundendienstgeschäft sticht mit einer positiven Einschätzung hervor.
Trotz der herausfordernden Perspektiven befindet sich die SHK-Branche insgesamt noch in einer stabilen Lage. Über die Hälfte der Betriebe arbeitet am Limit der Kapazitäten, obwohl der Anteil im Vergleich zum Vorjahr gesunken ist. Positiv ist auch, dass mehr als die Hälfte der Betriebe aktuell offene Stellen meldet. Es wird besonders nach technischem Fachpersonal gesucht. Ein Lichtblick ist außerdem die Normalisierung der Warenverfügbarkeit, die sich seit der Pandemie wieder erholt hat.
Der ZVSHK, der insgesamt rund 48.000 Handwerksbetriebe vertritt, blickt auf eine erfolgreiche Geschichte zurück. Mit einem Umsatzwachstum von sieben Prozent im letzten Jahr und dem bevorstehenden 75. Jubiläum im Jahr 2024 hat der Verband, der 1949 gegründet wurde, Grund zum Optimismus. (eulerpool-AFX)