Wachstum und Planänderungen: Axa verzeichnet solides erstes Quartal, doch der Rückzug aus einem Großdeal verunsichert
In einem dynamischen ersten Quartal hat der Versicherungskonzern Axa seine Prämieneinnahmen markant gesteigert. Wie das französische Unternehmen bekannt gab, stiegen die Einnahmen um sechs Prozent auf einen Gesamtbetrag von 34 Milliarden Euro. Dieses Wachstum ist vor allem auf die lebhafte Nachfrage in verschiedenen Geschäftsfeldern zurückzuführen, wobei vor allem in den Sparten Schaden- und Unfallversicherung sowie Lebens- und Krankenversicherungen und in der Vermögensverwaltung Zugewinne verbucht werden konnten.
Allerdings überschattet der abgesagte Verkauf eines signifikanten Lebens- und Rentenportfolios die positiven Quartalsmeldungen. Axa hatte ursprünglich geplant, etwa 900.000 klassische Lebens- und Rentenversicherungsverträge der DBV Winterthur Leben, die im Jahr 2006 erworben wurde, an den Versicherungsabwickler Athora zu veräußern. Dieses Vorhaben, das Verträge mit einem Volumen von 19 Milliarden Euro umfasste, wird nun nicht realisiert, eine Entscheidung, die am Kapitalmarkt negativ aufgenommen wurde.
Parallel wird ein kleinerer, aber ebenfalls bedeutsamer Versicherungsbereich neu strukturiert: Ein Paket an Verträgen von sogenannten Variablen Annuitäten wechselt den Besitzer und geht an eine Tochtergesellschaft des Rückversicherungsriesen Munich Re über, wodurch Axa 3 Milliarden Euro aus dem Bestand abgibt. Die Konsequenz dieser Transaktion ist eine Gewinnminderung für Axa von ungefähr 20 Millionen Euro jährlich, ein Verlust, der durch den Rückkauf eigener Aktien im Wert von etwa 200 Millionen Euro ausgeglichen werden soll.
Die Reaktion der Investoren auf diese Entwicklung war gemischt, wobei die Axa-Aktie zur Mittagszeit ein Minus von circa einem Prozent verbuchte und auch die Anteilsscheine von Munich Re leicht fielen.
Finanzexperten und Analysten bewerten die Geschehnisse unterschiedlich. Während einige den Abbruch des Athora-Deals und die dadurch bedingten Kompensationsmaßnahmen kritisch sehen, erwarten sie keine drastischen Auswirkungen auf das Ergebnis je Axa-Aktie. Den Quartalsbericht betrachten die Analysten als durchwachsen, wobei insbesondere die Einnahmenentwicklung im Unfall- und Schadengeschäft positiv hervorsticht. (eulerpool-AFX)