Wachsende Lebenshaltungskosten belasten vor allem einkommensschwache Haushalte
Die stark gestiegenen Lebenshaltungskosten in Deutschland treffen Haushalte mit niedrigen Einkommen besonders hart. Wie das Statistische Bundesamt mitteilte, gaben Haushalte im Jahr 2023 mit einem monatlichen Nettoeinkommen unter 1.300 Euro durchschnittlich 64 Prozent ihrer Konsumausgaben für Lebensmittel und Wohnen aus. Dies belegte die jüngste Einkommens- und Verbrauchsstichprobe (EVS), an der im Jahr 2023 etwa 54.000 Haushalte teilnahmen. Im Vergleich lag der durchschnittliche Anteil für alle Haushalte bei etwas mehr als der Hälfte der privaten Konsumausgaben, nämlich 52 Prozent. Haushalte mit höherem Einkommen ab 5.000 Euro wendeten nur 47 Prozent für diesen Bereich auf. "Je niedriger das Einkommen, desto höher der Anteil an Ausgaben für Lebensmittel und Wohnen", erklärten die Statistiker. Die Ergebnisse verdeutlichen ein wachsendes Ungleichgewicht in der Verteilung der Konsumausgaben.
Ein weiterer gewichtiger Ausgabenpunkt ist der Bereich Verkehr, der 2023 mit 12 Prozent den dritthöchsten Anteil an den Konsumausgaben einnahm, nach den Ausgaben für Wohnen (38 Prozent) und Lebensmittel (14 Prozent). Auch Information und Kommunikation, etwa in Form von Internet- und Mobilfunkverträgen, nahmen einen bedeutenden Platz ein. Auch hier zeigt sich: Haushalte mit geringerem Einkommen müssen prozentual mehr ihrer Ausgaben für diese Bereiche aufbringen als einkommensstärkere Haushalte, die eher in Freizeit, Sport und Kultur sowie in Gastronomie investieren.

