Verteidigungsausgaben: Ein Balanceakt zwischen Anspruch und Realität
Die Vorstellung, einen bedeutenden Teil der Wirtschaftsleistung dem Militär zuzuweisen, könnte selbst eine ökonomisch starke Nation an ihre Grenzen bringen. Eine Erhöhung der Verteidigungsausgaben auf fünf Prozent des Bruttoinlandsprodukts stellt einen radikalen Wandel dar, der den bisherigen politischen und fiskalischen Rahmen sprengen würde. Um dies zu finanzieren, wären entweder drastische Steueranhebungen nötig oder eine umfassende Umstrukturierung der staatlichen Ausgaben. Beides birgt das Risiko gesellschaftlicher Spannungen und könnte den sozialen Frieden bedrohen.
Die zentrale Frage bleibt jedoch, wie strikt diese Vorgabe umgesetzt werden soll und bis wann dieses Ziel realistisch erreichbar ist. Von entscheidender Bedeutung ist auch, welche Ausgaben wirklich unter die neue Fünf-Prozent-Marke fallen würden. Ob diese Zielmarke tatsächlich der Weisheit letzter Schluss ist, steht noch zur Debatte. In einem Punkt ist die Anhörung der Argumente Donald Trumps durchaus nachvollziehbar: Ein Bündnis, das auf Solidarität basiert, sollte frei von der Kluft zwischen Profiteuren und denjenigen sein, die den Löwenanteil der Lasten tragen.