Verschuldungsdynamik der USA: Experten schlagen Alarm
In einer Zeit, in der globale Investoren durch die beruhigenden Töne der letzten Woche hinsichtlich der zunehmenden Staatsverschuldung besänftigt wurden, warnt eine Gruppe führender Wirtschaftsexperten, dass die USA noch immer in einer prekären Lage verweilen. Goldman Sachs konsultierte die renommierten Experten Ray Dalio, Ken Rogoff und Niall Ferguson, um ein vertieftes Bild über die angespannte Verschuldungssituation in den USA zu zeichnen, und ihre Ausführungen verheißen wenig Gutes.
Ray Dalio, bekannt für seine Prognosen zu den Schuldenproblemen der USA, sieht klare Indikatoren für eine bevorstehende Schuldenkrise. Er drängt darauf, das Haushaltsdefizit auf drei Prozent des BIP zu reduzieren, um eine wirtschaftliche Stabilisierung zu fördern und die Zinslast um bis zu 150 Basispunkte zu senken. Diese Maßnahme könnte sowohl den Schuldendienst als auch die wirtschaftliche Dynamik erheblich entspannen.
Ken Rogoff teilt die Sorge über den gegenwärtigen Kurs und prognostiziert, dass eine Schuldenkrise in den nächsten vier bis fünf Jahren sehr wahrscheinlich ist – ein engeres Zeitfenster als zuvor erwartet. Rogoff kritisiert die Vorstellung, Schulden seien ein "kostenloses Mittagessen" und warnt vor den Konsequenzen eines weiter steigenden Defizits.
Niall Ferguson hingegen warnt davor, dass die USA durch eine übermäßige Verschuldung ihre Position als globale Macht untergraben könnten. "Ferguson's Gesetz", das besagt, dass ein Land mehr Zinsen auf seine Schulden zahlt als für die Landesverteidigung ausgibt, findet nun auch auf die USA Anwendung. Dies belegt, wie viele andere große Mächte, den Abstieg in finanzieller Hinsicht erleben könnten.
Insgesamt bleibt festzuhalten, dass auch wenn die Nachfrage nach langlaufenden Staatsanleihen als Zeichen der Stabilität gewertet wird, die Sorgen um die langfristige fiskalische Ausrichtung der USA bestehen bleiben und eine entschlossene Politik gefordert ist, um auf dem globalen Parkett nicht an Einfluss einzubüßen.