Verärgerte Kunden: Die Schattenseite von Teslas Erfolg
• Verärgerte Tesla-Besitzer
• Ein generelles Problem?
Den Thanksgiving-Feiertag nutzen die US-Amerikaner traditionell, um sich ein verlängertes Wochenende zu gönnen und legen dann auch oft lange Strecken zurück, um Zeit mit ihren Familien zu verbringen. Entsprechend groß ist der Andrang dann auf den Straßen, aber auch an den Tankstellen und Ladesäulen für E-Autos.
Tesla hebt sich dabei eigentlich von der Konkurrenz ab, denn der Konzern hat ein eigenes Schnelllade-Netz aus sogenannten Superchargern aufgebaut, das ausschließlich Tesla-Fahrern zur Verfügung steht. Doch am Thanksgiving-Wochenende war Teslas Ladeinfrastruktur anscheinend hoffnungslos überfordert.
Lange Warteschlangen
Obwohl der von Elon Musk geführte Konzern an stark frequentierten Standorten zusätzliche mobile Schnellladesäulen aufstellte, kam es an mehreren Stationen zu längeren Wartezeiten. So wurde beispielsweise auf YouTube ein Video verbreitet, das zeigt, wie an einem Standort in Kalifornien mindestens 15 verschiedene Tesla-Fahrzeuge darauf warteten, an eine der freien Ladesäulen zu gelangen. Da jeder Ladevorgang 20 bis 30 Minuten dauert, war von den Wartenden viel Geduld gefragt.
An anderen Supercharger-Stationen war die Situation anscheinend kaum besser. So beklagten sich am ganzen Wochenende Tesla-Fahrer per Twitter über zu lange Wartezeiten. Einer twitterte das Foto einer Warteschlange aus Teslas und schrieb, so sehe es an fast jedem Supercharger zwischen Los Angeles und San Francisco aus, und er habe mehr Zeit mit Laden als mit Fahren verbracht. Deshalb werde er künftig seinen Tesla nicht mehr für längere Fahrten nutzen.
Dass die Supercharger nun zu einer Stoßzeit wie Thanksgiving an ihre Grenzen stoßen, ist auch ein Beleg dafür, wie erfolgreich Tesla inzwischen ist. Jedenfalls hinkt man wohl beim Ausbau der Ladeinfrastruktur hinterher. Ausgerechnet Teslas Erfolg entwickelte sich also zum Ärgernis für die Kunden.
Kein generelles Problem
Zu Teslas Verteidigung muss aber auch gesagt werden, dass am langen Thanksgiving-Wochenende eine Ausnahmesituation auf amerikanischen Straßen herrscht. Einen solchen Ansturm auf die Ladestationen gibt es ansonsten selten.
Außerdem kam es anscheinend vor allem in den US-Küstenregionen, also in Staaten mit einer großen Zahl von Tesla-Besitzern, zu einer Überlastung. So twitterte beispielsweise ein anderer Reisender, er habe an diesem Wochenende rund 1.000 Meilen im Landesinneren zurückgelegt und dabei nicht eine einzige Supercharger-Station bemerkt, die mehr als halb belegt war, weshalb es sich also nicht um ein generelles Problem handeln dürfte.