USK verschärft ab 2025 Jugendschutzrichtlinien für digitale Spiele
Ab dem 01.01.25 gelten neue, erweiterte Leitkriterien für die Altersfreigabe von digitalen Spielen durch die Unterhaltungssoftware Selbstkontrolle (USK). Ziel ist es, Risiken wie Lootboxen, Chat- und Kauffunktionen sowie Mechanismen zur Förderung exzessiven Spielens noch besser zu berücksichtigen.
Bereits seit Anfang 2023 fließen solche Nutzungsrisiken in die Beurteilung der Altersfreigaben ein. Rund ein Drittel der betroffenen Spiele wurde daraufhin mit höheren Altersstufen versehen. Die einstimmige Entscheidung des USK-Beirats vom 13.12.24 bestätigt diese Praxis und verankert sie dauerhaft in den offiziellen Leitkriterien. Der Beirat setzt sich aus Vertretern von Institutionen wie dem Familienministerium, den Landesjugendbehörden und der Bundeszentrale für Kinder- und Jugendmedienschutz zusammen.
Die zusätzliche Kennzeichnung auf Spieleverpackungen, z. B. Hinweise auf "Erhöhte Kaufanreize", "Druck zum Vielspielen" oder "Kommunikationsrisiken", hat sich in der Praxis bewährt. Laut einer Befragung finden 86 Prozent der Eltern diese Zusatzinformationen hilfreich. Dadurch erhalten sie bei der Kaufentscheidung wertvolle Orientierung über mögliche Gefahren für Kinder und Jugendliche.
Nach Angaben der USK erhalten aktuell etwa 30 Prozent der geprüften Spiele eine höhere Alterskennzeichnung aufgrund von Nutzungsrisiken. Elisabeth Secker, Geschäftsführerin der USK, betont: "Der Jugendschutz in Deutschland funktioniert und ist im internationalen Vergleich fortschrittlich."
USK-Beiratsvorsitzender Heico Michael Engelhardt fordert, die neuen Regeln und Zusatzhilfen stärker bekannt zu machen. "Es ist nun die Aufgabe von USK, Unternehmen und Politik, diese Hilfen für Eltern breiter zu kommunizieren, um sie im Alltag noch wirksamer zu machen."

