US Navy auf Innovationskurs: Von Bürokratiemoloch zur agilen Partnerschaft
Im vergleichsweise leisen Wandel innerhalb der US Navy zeichnet sich ein bedeutender Paradigmenwechsel ab. Während Top-Manager aus Unternehmen wie Palantir, Meta und OpenAI im Rampenlicht stehen, revolutioniert die Navy still und leise ihre Zusammenarbeit mit Startups und innovativen Unternehmen.
Justin Fanelli, Chief Technology Officer der Navy, hat die letzten zweieinhalb Jahre damit verbracht, umständliche und zähe Beschaffungsprozesse zu vereinfachen. Ziel dieser Bemühungen ist es, agiler und effizienter zu werden. „Wir sind offener für Geschäfte und Partnerschaften als je zuvor“, erklärte Fanelli kürzlich in einem Interview.
Diese Offenheit zeigt sich unter anderem in der Einführung eines neuen "Innovationsadoptions-Kits", das den Übergang von Prototypen zur Implementierung erleichtern soll. Ein beeindruckendes Beispiel für diesen Ansatz ist die Cybersecurity-Firma Via, die es geschafft hat, innerhalb von sechs Monaten von der Angebotsanfrage zur Pilotumsetzung zu gelangen. Dies verdeutlicht, wie bedeutend der Wandel in den Beschaffungsprozessen der Navy ist, da traditionelle Abläufe weitaus länger dauern würden.
Fanelli, dessen Karrierewege ihn nach einer gesundheitlich bedingten Ablehnung bei der Air Force schließlich zur Navy führten, hat seine Erfahrungen aus den Bereichen Verteidigung und offene Technologie in die Arbeit der Navy eingebracht. Sein Ziel ist es, Unternehmen verstärkt zur Zusammenarbeit mit Regierungsbehörden zu ermutigen, besonders in technologischen Innovationen wie KI, alternativen GPS-Systemen und der Modernisierung veralteter Technologien.
Die Navy verfolgt dabei das „Horizon“-Modell, angelehnt an McKinseys Innovationsframework. Hierbei werden Probleme definiert, ohne Vorfestlegungen für Lösungen – ein Ansatz, der deutlich mehr Freiraum für kreative Lösungsansätze bietet. Fanelli betont, dass die Hauptgründe für das Scheitern neuer Technologien oft nicht technischer Natur sind, sondern mit langwierigen Budgetzyklen zusammenhängen.
Sobald jedoch eine aussichtsreiche Lösung identifiziert ist, geht es darum, die finanziellen und bürokratischen Hürden zu überwinden. Die Navy sendet ein klares Signal an Unternehmer und Investoren: Sie ist bereit für innovative Partnerschaften und erweist sich als ernstzunehmende Alternative zu traditionellen Märkten.
Andrew Bosworth von Meta beobachtete kürzlich, dass der Patriotismus in der Zusammenarbeit mit der Regierung stärker als vermutet ausgeprägt ist. Jetzt bleibt abzuwarten, welche Unternehmen diese offenen Türen durchschreiten werden.