US-Milliardär Soros attackiert Merkels Krisenpolitik

New York (dts) - Der amerikanische Multimilliardär George Soros hat Bundeskanzlerin Angela Merkel für ihr Krisenmanagement scharf kritisiert. "Ich bewundere Kanzlerin Merkel für ihre Führungsstärke. Aber leider führt sie Europa in die falsche Richtung", sagte Soros dem "Spiegel".

Die Konjunktur in den europäischen Krisenstaaten müsse mit Finanzspritzen belebt werden, anstatt die Regierungen nur zum Sparen zu zwingen. "Sonst wiederholen wir die Fehler, die Amerika 1929 in die Große Depression geführt haben. Das versteht Angela Merkel einfach nicht", sagte der Spekulant. Eine Beteiligung des Internationalen Währungsfonds an der Lösung der Euro-Krise lehnt Soros ab. "Europa sollte in der Lage sein, seine Probleme selbst zu lösen. Der IWF wird dazu nicht gebraucht." Das gelte erst recht, da die Fehler der europäischen Politik die Krise verursacht hätten. Es sei falsch gewesen, Griechenland nur gegen die Zahlung hoher Zinsen Hilfskredite zu gewähren. "Deswegen ist das Land heute gar nicht mehr zu retten. Und genauso wird es Italien ergehen, wenn wir das Land in die Zwangsjacke gewaltiger Zinszahlungen stecken." Für den Fall einer Pleite Griechenlands rechnet Soros mit einer Eskalation der Euro-Krise. "Es könnte zu einem Run auf die Bankschalter in Italien und Spanien kommen, und dann würde Europa auseinanderbrechen." Er rechne jedoch damit, dass Europa Griechenland zunächst noch einmal retten werde, um ein solches Szenario zu vermeiden. Enttäuscht zeigte sich der 81-jährige Soros, der als Hedgefonds-Manager reich geworden ist, auch von der amerikanischen Politik. Der mögliche republikanische Präsidentschaftskandidat Mitt Romney behaupte, dass er Jobs schaffen werde, habe als Geschäftsmann aber wahrscheinlich mehr Arbeitsplätze zerstört als aufgebaut. Den amtierenden US-Präsidenten Barack Obama bezeichnete Soros als Mitläufer. Er werde ihn nicht wie im letzten Wahlkampf mit Millionenspenden unterstützen. Sympathie habe er für die Vertreter der Occupy-Bewegung, die Opfer der Finanzkrise seien und die Verluste der Wall Street trügen. Sie hätten "allen Grund, sich zu beklagen".
USA / Weltpolitik / Wirtschaftskrise
12.02.2012 · 08:42 Uhr
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