US-Börsen unter Druck: Konflikt im Nahen Osten sorgt für Unsicherheit
Die US-amerikanischen Aktienmärkte stehen vor der Herausforderung, die ersten Auswirkungen des jüngsten Konflikts zwischen Israel und Iran zu verdauen. Der Angriff Israels und Teherans Gegenreaktion könnten laut RBC dazu führen, dass der S&P 500 auf einen Wert zwischen 4.800 und 5.200 fällt, was einen Rückgang von bis zu 20 % des Index bedeutet.
Trotz positiven Stimmungs- und Saisonsignalen, die auf eine Fortsetzung der Aufwärtsbewegung hindeuten, warnen Analysten der Bank, dass hoch bewertete Aktien, Gewinne und das Wirtschaftswachstum auf einem Niveau liegen, das von der realen Marktstimmung entkoppelt sei. Eine Ausweitung und Verlängerung des Konflikts könne die US-Aktienmärkte zusätzlich belasten.
Der Preis-Gewinn-Verhältnis des S&P 500 neigt dazu, in Zeiten geopolitischer Unsicherheit zurückzugehen. Zudem blieben die Bewertungen während des Zollstreits im April auf hohem Niveau und sind nun erneut nahe den Rekordständen. Die Stimmung unter den Verbrauchern, Investoren und Unternehmen könnte sich bei einer weiteren Eskalation im Nahen Osten verschlechtern, was sich negativ auf den zuletzt beobachteten Optimismus und damit auf die Marktstimmung auswirken würde.
Während Verbrauchervertrauen im Mai leicht stieg, bleiben allgemeine Sorgen um Zölle und extreme Wetterlagen bestehen. Steigende Ölpreise infolge der Konflikte könnten ferner die Inflation anheizen und die Spielräume der Fed kürzen, was die Bewertungen weiter belastet. RBC prognostiziert einen Anstieg der persönlichen Konsumausgaben-Inflation um bis zu 4 %, was die Fed zu lediglich zwei Zinssenkungen im Jahr 2025 zwingen könnte.
RBC hat kürzlich sein Jahresendziel für den S&P 500 auf 5.730 angehoben, was einen Rückgang von 4 % gegenüber dem aktuellen Stand des Index impliziert. Dennoch erwarten führende Wall-Street-Prognostiker, darunter JPMorgan, Citi und Barclays, bis Ende 2025 einen Anstieg des S&P 500 auf ein Niveau zwischen 6.000 und 6.300.