US-Börsen im Dämpfermodus: Banken enttäuschen, Inflationsängste und Tech-Werte unter Druck
Investoren an den US-Börsen zogen zum Ende dieser Woche die Handbremse an, während Ernüchterung durch enttäuschende Berichte einiger Finanzinstitute das Anlegerklima belastete. Hinzu kamen gemischte ökonomische Signale aus den Vereinigten Staaten: Importpreise legten unerwartet stark zu und das Konsumklima, gemessen an der University of Michigan, zeigte sich spürbar getrübt.
Der Dow Jones Industrial erreichte am Freitag sein tiefstes Niveau seit Ende Januar und schloss mit einem Minus von 1,30 Prozent bei 37.957,71 Punkten. Für den US-Leitindex wird ein Wochenminus von circa zweieinhalb Prozent erwartet. Der breiter gefasste S&P 500 verzeichnete einen Rückgang um 1,49 Prozent auf 5.121,72 Punkte, während der technologielastige Nasdaq 100 mit einem Verlust von 1,70 Prozent auf 17.997,27 Punkte tendierte.
Investoren hatten bereits am Mittwoch auf die hohe US-Inflation reagiert, was zu einer Verschiebung der Zinssenkungserwartungen führte. Am Donnerstag fanden Tech-Aktien trotz eines schwachen Starts wieder Anhänger und die Standardwerte konnten ihre Verluste eindämmen.
Beobachter betonten, dass trotz der Sorgen um Zinspolitik die robusten US-Konjunkturzahlen nicht übersehen werden sollten, die auf eine anhaltende Resilienz der US-Wirtschaft hindeuteten. Vor diesem Hintergrund richteten sich die Erwartungen auf eine solide Berichtssaison.
Der Jahresauftakt mit den Quartalszahlen einiger Banken fiel allerdings gemischt aus. JPMorgan verzeichnete dank niedrigeren Rückstellungen für Kreditausfälle einen überraschend hohen Gewinn, doch enttäuschten die Zinserträge. Höhere Kostenprognosen trieben die Aktien auf den niedrigsten Stand seit Februar, mit einem Verlust von 6,0 Prozent am Ende des Tages.
Citigroup meldete einen Gewinnrückgang und musste an der Börse einen Dämpfer von 2,5 Prozent hinnehmen. Wells Fargo konnte mit den Gesamterträgen positiv überraschen, enttäuschte jedoch beim Zinsüberschuss, was zu einem leichten Wertverlust von 0,5 Prozent führte. State Street hingegen konnte mit seinen Quartalszahlen überzeugen und einen Gewinn von 0,6 Prozent verzeichnen.
Die Technologiebranche erlebte einen Rückschlag, da Berichte über chinesische Telekommunikationsunternehmen, die den Einsatz ausländischer Chips meiden sollen, die Runde machten. Intel und AMD zählten mit Kursverlusten von 4,7 Prozent beziehungsweise 4,4 Prozent zu den Verlierern im Nasdaq 100.
Auch Corteva stand unter Druck, nachdem JPMorgan das Rating von "Overweight" auf "Neutral" gesenkt hatte. Die weiterhin sinkenden Preise im Bereich Agrarchemikalien und ein anhaltender Lagerbestandsabbau in Südamerika und Europa drückten die Aktien um 4,0 Prozent nach unten. (eulerpool-AFX)