Unsere Vorschau zu Mafia 3: Ein würdiger Nachfolger?
Auf der gamescom durften wir einer kleinen Präsentation zu Mafia 3 beiwohnen und uns etwas Gameplay zum dritten Ableger anschauen. Dieser schlägt nun eine völlig andere Richtung als seine Vorgänger ein und lässt bei einigen Fans der Reihe nun Stirnfalten entstehen. Denn anders als noch bei beispielsweise Mafia 2, liegt der Fokus nicht mehr auf der italienischen Mafia und den damit verbundenen Rituale, sondern dem so genannten Black Mob. Einer kriminellen Vereinigung, in dem sich Gangster afroamerikanischer Herkunft zusammengefunden haben und damit etablierten Familien italienischer Abstammung ein Dorn im Auge waren.
Hier tritt der neue Hauptcharakter aus Mafia 3 ins Rampenlicht: Lincoln Clay. Den Vietnam-Veteranen verschlägt es nach dem Krieg nach New Orleans, wo er schnell in die Geschäfte des Black Mobs eingespannt wird und damit zur Zielscheibe anderer Mafiosi wird. Diese möchten sich die Geschäfte natürlich nicht versauen lassen und nehmen kurzerhand die gesamte Vereinigung rund um Lincoln aufs Korn. Dieser kommt gerade noch mit dem Leben davon, schwört allerdings erbitterte Rache und möchte den Italienern Gleiches tun. Die Vendetta die der Spieler hier ins Rollen bringt soll für reichlich gefüllte Leichensäcke sorgen.
Schon nach dem ersten Teaser-Bild wurde um das neue Setting von Mafia 3 spekuliert und mit den 70er Jahren lagen Fans bereits goldrichtig. Der dritte Ableger der Mafia-Serie möchte Spieler in eine detailgetreue Nachbildung von New Orleans werfen und sie mit allen Facetten dieser wilden Zeit umgarnen. Während Lincoln in seinem schicken Boliden an alten Kolonialhäusern vorbeirauscht, dröhnt mit “Paint It Black” ein wahrer Klassiker aus dem Radio und vermittelt in bester Manier den Stil der damaligen Zeit. Das Sightseeing ist allerdings schnell beendet, denn an der Tagesordnung steht nach wie vor die Auslöschung der verfeindeten Italiener.
Um seinem Ziel näher zu kommen, wird ein Informant in einer turbulenten Autofahrt zum Reden gebracht und damit ein neues Ziel vorgegeben. In einem Nachtclub hat es der Veteran auf einen lokalen Drogenboss abgesehen. Statt Worte nutzt Lincoln lieber Blei und verteilt selbiges auf alle ihm im Weg stehenden Schergen. Dabei nutzt er zahlreiche Möglichkeiten zur Deckung, welche aber dank Physik-Engine über kurz oder lang allerdings nachgeben. Also geht es in den Nahkampf über, bei dem Lincoln sein Kampfmesser zückt und es dem angeschlagenen Mafiosi blutrünstig in den Kopf schlägt. Gewalt ist ein großer Faktor von Mafia 3 und wird auch reichlich zum Einsatz kommen.
Die Schießereien haben ordentlich Bums, die Waffen klingen wuchtig und die Umgebung kommt bei größeren Gefechten sehr in Mitleidenschaft. In Mafia 3 können Spieler dies zu ihrem taktischen Vorteil nutzen und feindliche Schutzstellungen mit gezielten Schüssen oder auch Granaten unbrauchbar machen. Ist ein Gegner im Anschluss schutzlos, genügt ein Schuss ins Bein, um diesen auf den Boden zu bringen. Wie das Schicksal des Verwundeten nach dieser Tortur aussieht obliegt der Laune des Steuernden. Mit einem Gnadenschuss wird das Leid des Gegners schnell beendet, wer sich jedoch in die Rachegelüste seines Charakters hineinversetzt, darf auch hier auf die tödlichen Nahkampf-Moves zurückgreifen.
Ist der Club erst mal frei von Feinden, kann Lincoln diesen übernehmen und das Kommando an weitere Mitkämpfer übergeben. Drei an der Zahl stehen hierbei zur Verfügung, von denen über zwei jedoch noch nahezu keine Details bekannt sind. Dabei handelt es sich um die afroamerikanische Cassandra und dem schnauzbärtigen Burke. Mitstreiter Nummer 3 ist ein alter Bekannter aus dem Vorgänger: Vito. Der etwas gealterte Anti-Held aus Mafia 2 steht Lincoln zur Seite. Da dieser bekanntermaßen italienischer Abstammung ist und im Vorgänger hart für seine Wurzeln in der Familie gearbeitet hat, spekulieren Fans darüber, wie es zu dieser Zusammenkunft gekommen sein könnte.
Protagonist Lincoln Clay wirkte nach seiner Vorstellungsphase noch recht grimmig und facettenlos. Die Motivation zu seinen Taten ist durchaus nachvollziehbar, doch ist es fraglich, ob dieser Anti-Held einen Platz in den Herzen der Fans gewinnen kann. Dazu haben wir natürlich noch zu wenig Hintergrundwissen und 2K Games wird es sich sicherlich nicht nehmen lassen, dem guten Lincoln in den kommenden Monaten eine größere Bühne zu geben. Auch aus den Fehlern der Vorgänger haben die Entwickler gelernt und möchten die Stadt deutlich lebendiger präsentieren. Als reine Kulisse soll das virtuelle New Orleans natürlich nicht dienen. Zahlreiche Nebenjobs und Freizeitmöglichkeiten sollen dem Spieler zur Langzeitmotivation dienen und Mafia 3 zu einem waschechten GTA V-Konkurrenten machen.
Einen genaueren Release-Termin als 2016 haben wir an dieser Stellen leider nicht für euch. Jedoch dürft ihr euch entscheiden, ob Mafia 3 auf PC, PS4 oder Xbox One gespielt werden soll. Wer sich einen Eindruck vom neuen Setting und auch Lincoln Clay machen will, kann sich hier gleich noch den gamescom-Trailer anschauen.
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