Union gegen Gleichstellung homosexueller Paare

Berlin (dpa) - Die FDP strebt die vollständige Gleichstellung homosexueller Lebenspartnerschaften mit der Ehe an - die Union im Bundestag will da aber nicht mitziehen.

Mehrere Unionspolitiker schlossen am Montag eine komplette Gleichstellung aus. Dagegen hatte sich Bundesjustizministerin Sabine Leutheusser-Schnarrenberger (FDP) am Wochenende anlässlich zehn Jahren Lebenspartnerschaftsgesetz für eine vollständige Gleichstellung ausgesprochen. Sie sagte aber auch: «Mehr gesellschaftliche Liberalität lässt sich nicht verordnen, sondern nur durch beharrliches Argumentieren erreichen.»

Unionsfraktionsvize Günter Krings (CDU) entgegnete in der «Neuen Osnabrücker Zeitung», der entsprechende Vorstoß von Leutheusser-Schnarrenberger «entbehrt jeder Grundlage». «Das Thema steht nicht auf der Agenda der Koalition.» Er fügte hinzu: «Es gibt Unterschiede zwischen Ehe und gleichgeschlechtlicher Partnerschaft. Und die müssen sich auch im Gesetz widerspiegeln.»

Das Lebenspartnerschaftsgesetz der damaligen rot-grünen Bundesregierung wurde am 1. August 2001 wirksam. Es ermöglicht Homosexuellen, im Standesamt zu heiraten. Rechtlich blieb die Lebenspartnerschaft aber hinter der echten «Homo-Ehe» zurück, wie sie zum Beispiel in den Niederlanden gilt. Homosexuelle in Deutschland können zum Beispiel gemeinsam keine Kinder adoptieren. Auch das Einkommensteuerrecht macht Unterschiede - das Thema ist beim Bundesverfassungsgericht anhängig. Für die Gleichstellung in diesem Bereich wäre das CDU-geführte Bundesfinanzministerium zuständig.

Der Parlamentarische Geschäftsführer der CSU-Landesgruppe im Bundestag, Stefan Müller, sagte, die Union werde «nicht gleich stellen, was nicht gleich ist». «Der Staat schützt Ehe - und zwar zwischen Mann und Frau - sowie Familie in besonderer Weise, weil die Familie Keimzelle unserer Gesellschaft ist.»

Der CDU-Bundestagsabgeordnete Norbert Geis sagte dem Radiosender MDR Info, mit einer Gleichstellung würde in der verfassungsmäßigen Ordnung neben die Ehe ein anderes Rechtsinstitut gestellt. Dazu müsse man die Verfassung ändern - das gehe aber nur mit Zweidrittel-Mehrheit. Die Ehe habe in der Verfassung eine Vorrangstellung. Sie sei ein besonders hohes Rechtsgut wie die Würde des Menschen, Freiheit, Recht auf Leben, Gleichheit, Religions- und Meinungsfreiheit.

Gesellschaft / Homosexualität
01.08.2011 · 15:52 Uhr
[0 Kommentare]
 
Pornostar schildert bei Prozess Details zu Sex mit Trump
New York (dpa) - Im Prozess gegen den ehemaligen US-Präsidenten Donald Trump im Zusammenhang […] (00)
BVB setzt in Paris auf Team aus Hinspiel
Dortmund (dpa) - Borussia Dortmund setzt beim Halbfinal-Rückspiel in der Champions League gegen […] (00)
Apex Legends: Umbruch ab sofort verfügbar und neuer Trailer veröffentlicht
Electronic Arts und Respawn veröffentlichen heute mit „Umbruch“ das neueste Update zu Apex […] (00)
Lucid Motors: Umsatzwachstum trotz anhaltender Verluste
Umsatzanstieg unter Druck: Trotz globaler Herausforderungen im Automobilsektor steigert Lucid […] (00)
Jennifer Lopez: Kein Komfort bei der Met Gala
(BANG) - Für Jennifer Lopez spielte Komfort bei ihrem Outfit für die Met Gala keine Rolle. Die […] (00)
Rapoo stellt bahnbrechende Wireless Gaming Produktlinie für 2024 vor
Die Wireless-Pioniere bei Rapoo steigen in den Markt für Wireless Gaming ein! Rapoo hat heute […] (00)
 
 
Suchbegriff

Diese Woche
08.05.2024(Heute)
07.05.2024(Gestern)
06.05.2024(Mo)
Letzte Woche
Vorletzte Woche
Top News