Unesco-Expertin: «Werden Palmyra nicht verlieren»

Paris (dpa) - Nach den neuen Zerstörungen durch die IS-Terrormiliz in Palmyra sieht das Unesco-Welterbezentrum auch weitere antike Bauten bedroht. «Natürlich ist das eine große Gefahr auch für andere Strukturen (...), die im Moment noch stehen», sagte Leiterin Mechtild Rössler der dpa in Paris.

«Aber Sie dürfen nicht vergessen, dass vielleicht 60, 70 Prozent der Stätte noch nie ausgegraben wurde. Also wir werden Palmyra nicht verlieren.»

Die Terrormiliz Islamischer Staat (IS) hatte in der der syrischen Oasenstadt erneut einzigartige archäologische Bauten zerstört. Palmyra zählt seit 1980 zum Unesco-Weltkulturerbe.

Rössler betonte die Notwendigkeit, gegen den illegalen Handel mit Kulturgütern vorzugehen. «Das ist potenziell natürlich eine große Gefahr, dass jetzt Objekte aus Palmyra rauskommen und auf dem Schwarzmarkt verkauft werden. Und mit diesen Geldern wird dann wieder der islamische Staat finanziert.» Deshalb arbeite die Unesco etwa mit dem Zoll in mehreren Ländern zusammen.

Satellitenfotos hatten Zerstörungen am Amphitheater von Palmyra gezeigt, zudem liegt das Tetrapylon - ein typisches Monument der römischen Architektur - in Trümmern. Der Umfang der Schäden müsse aber noch genauer vor Ort festgestellt werden, sagte Rössler. Jegliche Zerstörung einer Welterbe-Stätte sei eine Attacke gegen die gesamte Menschheit. «Ich bin persönlich sehr schockiert, weil ich 2016 da war, und es ist eine Zerstörung von ganz wichtigem Erbe.»

IS-Extremisten hatten Palmyra erstmals im Mai 2015 erobert und in den folgenden Monaten historische Bauwerke aus der Zeit vor rund 2000 Jahren zerstört. Im März 2016 konnten syrische Regierungstruppen die Stadt mit russischer Luftunterstützung wieder unter ihre Kontrolle bringen, im Dezember eroberte der IS Palmyra jedoch erneut. Die Unesco beobachte die Lage genau, sagte Rössler. «Aber im Moment ist das eine militärische Situation, da können weder die Unesco noch andere Organisationen direkt eingreifen.»

Konflikte / Unesco / Syrien / Frankreich
21.01.2017 · 09:26 Uhr
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