UN spricht von Hunderten Toten in Haiti

New York (dpa) - Bei dem verheerenden Erdbeben in Haiti sind nach Angaben von UN-Generalsekretär Ban Ki Moon «Hunderte Menschen» ums Leben gekommen. «Genaue Angaben haben wir nicht, weil die Kommunikation praktisch völlig zusammengebrochen ist», sagt Ban am Mittwoch in New York.

«Wir haben nur einige wenige Satellitenkanäle, mehr nicht.» Die Infrastruktur in und um die Hauptstadt Port au Prince sei schwer zerstört. «Energie- und Wasserversorgung sind völlig zusammengebrochen, viele Gebäude sind eingestürzt. Die Retter waren die ganze Nacht im Einsatz, aber wir müssen davon ausgehen, dass immer noch viele Menschen eingeschlossen sind.»

Auch über Opfer unter den UN-Mitarbeitern gab es am Morgen nach dem Beben noch keine konkreten Angaben. Aus dem eingestürzten Hauptquartier konnten allerdings mehrere Überlebende gerettet werden. «Wir haben etwa zehn Menschen geborgen, einige tot, einige aber auch lebend», sagte ein UN-Sprecher. Allerdings seien noch Dutzende, vermutlich sogar noch mehr als 100 Menschen unter den Trümmern des «Hotel Christopher» in Port au Prince. Ban hatte noch keine Informationen über das Schicksal von Missionschef Hedi Annabi. Der Tunesier habe sich mit einer chinesischen Delegation im UN-Hauptquartier befunden, das während des Erdbebens einstürzte.

«Brasilianische Blauhelmsoldaten haben die ganze Nacht versucht, aus den Trümmern Menschen zu retten. Über das Schicksal des Missionschefs gibt es aber noch keine Informationen.» Die Vereinten Nationen haben zehn Millionen Dollar (sieben Millionen Euro) als Soforthilfe bereitgestellt. «Ich danke allen Ländern, die schon Hilfe geschickt haben und fordere alle übrigen auf, es ihnen gleich zu tun», sagte Ban. Er selbst werde auch nach Haiti reisen, «aber vorerst ist es meine Aufgabe, von hier aus Leben zu retten, in dem ich koordiniere und Hilfe einfordere». In Kürze werde aber sein Vertreter Edmond Mullet nach Haiti fliegen. Zuvor hatte Ban sein Beileid ausgedrückt, auch auf Französisch.

Nach Angaben von UN-Experten werden vor allem Bergungsteams gebraucht. «Das Bild in Port au Prince ist sehr gemischt. Einige Stadtteile sind völlig zerstört, andere kaum. Wir wissen aber, dass unter den Trümmern noch Hunderte, vielleicht Tausende Menschen liegen, von denen viele noch leben.» Die USA, China, Frankreich und die Dominikanische Republik hätten bereits Hilfsteams geschickt. «Die nächsten Prioritäten sind sauberes Wasser, Nahrung und Obdach. Das wird eine Großoperation», sagte der UN-Experte.

Ein Hospital in der Hauptstadt sei eingestürzt, ein anderes schwer beschädigt. Dass auch das UN-Hauptquartier zusammengebrochen ist, spreche für die Schwere des Bebens. «Das war ein solides Betonbauwerk, weit sicherer als der Durchschnitt. Auch der Präsidentenpalast sei schwer beschädigt worden, die UN hätten aber Kontakt zu Präsident René Préval. Überlebt hätten auch vermutlich alle Mitarbeiter des Welternährungsprogrammes und des Kinderhilfswerkes UNICEF. Das ist die gute Nachricht des Tages», sagte der Sprecher, «Sie leben!».

Erdbeben / Haiti
13.01.2010 · 17:58 Uhr
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