UK: „Echte Menschen“ brauchen keine verschlüsselten Messenger
Mittlerweile bieten so ziemlich alle Messenger, die etwas auf sich halten, eine Ende-zu-Ende-Verschlüsselung an, damit niemand mitlesen kann, selbst wenn man den Traffic abgreift. Das ist bekanntermaßen Strafverfolgern und manchen Politikern nicht so genehm und Amber Rudd aus Großbritannien greift jetzt zu harten, verbalen Bandagen. Die Ironie dabei: Im Grunde genommen hat sie nicht einmal unrecht.
„Echte Menschen“
Amber Rudd hat in einem Zeitungsinterview mit The Daily Paragraph gesagt, dass „echte Menschen“ keine Verschlüsselung in Messengern brauchen oder gar wollen. Sie will damit dafür werben, dass die Verschlüsselung soweit aufgeweicht wird, dass Strafverfolger mitlesen können. Damit ist sie auch nicht ganz allein – weltweit gibt es Politiker, die ihre Meinung teilen. Diejenigen argumentieren allzu gerne damit, dass die verschlüsselten Messenger dann auch von Terroristen genutzt werden.
Das perfide daran ist: In ihrer Argumentation hat sie nicht einmal unrecht. Sie stellt die These auf, dass die Nutzer nicht auf WhatsApp zurückgreifen, weil der Messenger so sicher ist. Sondern, weil er einfach zu benutzen ist und Freunde und Familie ihn nutzen. Anwender wünschen sich praktische Features und brauchen die Verschlüsselung eigentlich nicht.
Gerade mit WhatsApp lässt sich gut beweisen, dass ihre These soweit hergeholt nicht einmal ist. In der Vergangenheit ist WhatsApp des Öfteren damit aufgefallen, es mit der Sicherheit nicht so ernst zu nehmen. Spätestens seit Facebook den Dienst gekauft hat, haben zahllose Nutzer damit gedroht, sich dem Messenger abzuwenden, passiert ist das aber nicht.