UBS-Vorsitzender warnt vor erhöhten Kapitalanforderungen

In einer Ansprache während der Hauptversammlung von UBS in Basel äußerte sich Vorsitzender Colm Kelleher besorgt über anstehende regulatorische Veränderungen in der Schweizer Finanzlandschaft. Neue Vorschriften, die unter anderem einen Anstieg der Kapitalanforderungen für die Bank bedeuten würden, wurden von Kelleher kritisch betrachtet. Dies, so betonte er, könne die Wettbewerbsfähigkeit von Schweizer Banken im Vergleich zu ihren US-amerikanischen und asiatischen Konkurrenten beeinträchtigen. 'Zusätzliches Kapital ist das falsche Mittel', konstatierte Kelleher und legte dar, dass dies nicht die angemessene Reaktion auf die derzeitigen Diskussionen sei.

Die Überarbeitung der Bankenregulierung rückte besonders nach dem Zusammenbruch der Credit Suisse im vergangenen März und deren Übernahme durch die UBS ins Zentrum des Interesses. Der Vorschlag, der unter den großen Kreditgebern die meiste Beunruhigung auslöste, ist jener, der die Kapitalanforderungen erhöhen würde. Auch Sergio Ermotti, der Vorstandsvorsitzende der UBS, schloss sich den Bedenken Kellehers hinsichtlich der Kapitalanforderungen an und äußerte sich besorgt über die Wahrnehmung einer 'impliziten staatlichen Garantie' der Bank nach der Credit Suisse-Übernahme.

Indes gab ein Rückgang der UBS-Aktien um 12 Prozent seit der Veröffentlichung des Berichts des Schweizer Bundesrates über die Mängel bei Credit Suisse und Vorschläge zur Verbesserung des Systems Anlass zur Sorge. Das im Bericht über Bankenstabilität vorgeschlagene Maßnahmenpaket, das voraussichtlich nächstes Jahr Gesetzeskraft erlangen soll, beinhaltet unter anderem die Empfehlung, dass Banken mit internationalen Tochtergesellschaften zusätzliches Kapital vorhalten sollten. Obwohl der Bericht keine genauen Berechnungsgrundlagen für die Kapitalanforderungen lieferte, prognostizieren Analysten, dass eine Änderung der Regeln UBS zwischen 15 Milliarden und 25 Milliarden Dollar an zusätzlichem Kapital kosten könnte. Finanzministerin Karin Keller-Sutter bezeichnete diese Schätzungen als 'plausibel'.

Kelleher betonte, dass im Bankensektor das effektive Verlustabsorptionskapital seit der globalen Finanzkrise um das 20-fache gestiegen sei und dass UBS über mehr als 200 Milliarden Dollar verfüge. Er unterstrich die Wichtigkeit des Finanzsektors als Wachstums- und Wohlstandsmotor in der Schweiz. Um im globalen Wettbewerb bestehen zu können, sei es jedoch entscheidend, dass die regulatorischen Politiken Chancengleichheit gewährleisten und sich an weltweiten Standards orientieren. Insbesondere hob er hervor, dass Europa aufgrund fehlender tiefer Kapitalmärkte sowohl für seine Wirtschaft als auch für Banken Herausforderungen gegenüberstehe.

Die Umsetzung der finalen Version der Basel-Regulierungen nach der Finanzkrise steht weltweit bevor, was auch für Banken von Belang ist. Während insbesondere US-Banken durch eine intensive Lobbyarbeit weniger strenge Anforderungen erwarten dürfen, bleibt abzuwarten, wie sich die Schweizer Regulierung final positionieren wird. (eulerpool-AFX)

Finanzen / Business
[Eulerpool News] · 24.04.2024 · 13:34 Uhr
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