Überraschender Aufwind für US-Wirtschaft trotz Zinsdruck
Entgegen der vorherrschenden Erwartungen zeigt sich die US-Wirtschaft in robuster Verfassung. Analysten blickten verwundert auf die neuesten Stimmungsindikatoren, welche eine überraschende Verbesserung im Mai offenbaren. So überstieg der Einkaufsmanagerindex, der von S&P Global erhoben wird, für Industrie und Dienstleistungen die Prognosen und kletterte auf den höchsten Stand seit über zwei Jahren. Der kombinierte Index für die amerikanische Wirtschaft, der als wichtiger Frühindikator gilt, stieg um 3,1 Punkte auf 54,4 Zähler an – ein Niveau, das zuletzt im April 2022 verzeichnet wurde. Dies signalisiert nicht nur ein Wachstum, sondern auch eine gewisse Resilienz der größten Volkswirtschaft der Welt gegenüber dem zinspolitischen Gegenwind. Unerwartet positive Nachrichten gab es auch aus den einzelnen Segmenten: Im industriellen Sektor legte der Index um 0,9 Punkte zu und erreichte mit 50,9 Zählern eine knapp positive Entwicklung. Noch stärker fiel der Anstieg im Bereich der Dienstleistungen aus, der einen Sprung von 51,3 auf 54,8 Zähler machte und damit ebenfalls über der kritischen Wachstumsschwelle von 50 Punkten liegt. Die robuste Konjunkturentwicklung lässt den Markt inzwischen von einer längeren Hochzinsphase ausgehen. Experten sehen die Möglichkeit einer Zinssenkung durch die US-Notenbank Fed erst im Spätjahr als realistisch an. Diese positiven Wirtschaftsaussichten wirkten sich auch auf die Finanzmärkte aus. Der US-Dollar zog an und ließ im Gegenzug den Euro schwächeln, sodass dieser seine anfänglichen Gewinne im Lauf des Nachmittags fast gänzlich einbüßte. Im gleichen Atemzug verzeichneten die Renditen von US-Staatsanleihen einen Anstieg – ein weiterer Indikator für das unerwartete Vertrauen in die amerikanische Wirtschaftsstärke. (eulerpool-AFX)