Trump wechselt Kurs: Epstein-Ermittlungsakten im Fokus
In einer überraschenden Wende hat der unter erheblichem Druck stehende US-Präsident Donald Trump den Abgeordneten seiner republikanischen Partei geraten, im Repräsentantenhaus für die Freigabe der Ermittlungsakten im Fall des verurteilten Sexualstraftäters Jeffrey Epstein zu stimmen. Bislang hatte Trump eine Offenlegung der Akten strikt abgelehnt, doch er erklärte nun auf seiner Plattform Truth Social, es sei an der Zeit, da 'wir nichts zu verbergen haben'.
Der plötzliche Wandel kommt zu einem Zeitpunkt, an dem sowohl Demokraten als auch einige Republikaner verstärkt auf Transparenz drängen. Die Abstimmung im US-Kongress steht noch in dieser Woche an, wobei der genaue Termin bislang unklar bleibt.
Epstein, ein einflussreicher Finanzier, hatte jahrelang einen Missbrauchsring betrieben und kam 2019 in seiner Gefängniszelle ums Leben. Sein Tod und seine Verbindungen zu prominenten Persönlichkeiten wie Trump selbst haben weitreichende Spekulationen genährt.
Trump's Umschwung könnte auf den immer schwächer werdenden Rückhalt im Repräsentantenhaus zurückzuführen sein, obwohl die Republikaner dort die Mehrheit haben. Vereinzelte Abgeordnete der Partei fordern jedoch gemeinsam mit den Demokraten die Offenlegung der Akten, was zu einer potenziellen Blamage für Trump führen könnte.
Währenddessen bleibt unklar, ob die Dokumente letztlich veröffentlicht werden, da noch Zustimmung vom Senat und dem Präsidenten erforderlich ist. Die Entscheidung für die Aktenfreigabe könnte auch Auswirkungen auf Trumps Glaubwürdigkeit haben, denn er versprach im Wahlkampf die vollständige Offenlegung der Epstein-Akten, ein Versprechen, das bis dato nicht eingelöst wurde.
Angesichts neuer Veröffentlichungen von E-Mail-Auszügen aus Epsteins Nachlass, in denen Trump namentlich erwähnt wird, wächst der öffentliche Druck. Der Präsident wirft den Demokraten vor, das Thema politisch auszuschlachten und spricht von einem gezielten Täuschungsmanöver.
Abseits dessen lenkt Trump den Fokus auch auf mögliche Verbindungen ehemaliger demokratischer Präsidenten, darunter Bill Clinton, zu Epstein. Rechtsexperten äußern Bedenken, dass dies ein taktischer Zug sein könnte, um die vollständige Öffnung der Akten zu umgehen und das politische Narrativ zu seinen Gunsten zu drehen.

